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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Seilrolle zur Seite, um ihr Platz zu machen. »In der Abwesenheit von Stühlen behelfen wir uns hiermit. Aber du wirst merken, dass es ziemlich bequem ist.«
    »Ganz bestimmt«, antwortete sie und setzte sich auf das Seil. Es war tatsächlich überraschend bequem, von der Sonne erwärmt und gab ihr sogar Halt wie ein gepolstertes dickes Kissen. Das Geländer des Decks bildete die Rückenlehne dazu.
    »Einen Schluck Wein?«, bot er an und deutete auf die Karaffe und das Glas auf dem Deck neben sich.
    »Da ist nur ein Glas.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wenn du ein eigenes willst, ruf einen meiner Offiziere herüber.« Er deutete auf die andere Seite des Oberdecks zu den Männern, die Karten spielten.
    Meg zögerte. Normalerweise hätte sie keine besonderen Skrupel, mit einem Bekannten das Glas zu teilen, doch unter diesen keineswegs normalen Umständen schien ihr das beinah gefährlich intim. Andererseits hatte sie das Gefühl, dass Kapitän Cosimo es wohl eher amüsant finden würde, wenn sie der Sache so viel Bedeutung beimaß. Also sagte sie locker: »Ich möchte sie nicht beim Spielen stören.«
    Er nickte, griff zur Seite nach dem Glas, füllte es auf und sagte dazu: »Wein und Sonnenschein. Zwei der wichtigsten Aphrodisiaka der Welt.«
    Meg hätte sich beinah an ihrem ersten Schluck Wein verschluckt. Worauf wollte er eigentlich hinaus ? War bei ihm Flirt eine automatische Reaktion auf die Anwesenheit einer Frau, egal wie unpassend die Umgebung auch sein mochte? War er ein Lüstling oder so etwas? Sozusagen Casanova statt Cosimo? Wieder erschien es ihr die beste und würdevollste Antwort, gar nicht zu reagieren. Sie schwieg.
    Cosimo lehnte den Kopf mit einem Lächeln wieder zurück in die Sonne. Er amüsierte sich gut. Miss Meg hatte in ihrer beider kurzer Bekanntschaft schon allzu oft das letzte Wort gehabt. Ein direkter Angriff schien sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, und das gab ihm einen kleinen Vorteil. Wenn seine betonten Flirtversuche sie aus dem Konzept brachten – umso besser. Selbst wenn sie ihm deswegen vorwarf, ein Rüpel zu sein, dachte er und lächelte.
    Es machte ihm tatsächlich Freude, dass sie neben ihm saß. Anas Kleid war ihr ein wenig zu groß, und dadurch wirkte sie zerbrechlicher, als sie vermutlich war. Es gefiel ihm, dass sie barfuß an Deck gekommen war und offensichtlich keinen Zwang nach besonders korrektem Auftreten verspürte. Das passte zu dem Gesamteindruck, den er bisher von ihr gewonnen hatte, und sprach für ihre Eignung der Rolle, die er ihr zugedacht hatte. Ihre wirren roten Locken schienen sie überhaupt nicht zu stören, auch wenn sie ihr ständig ins Gesicht wippten. Der Regen vom Vortag hatte ihr Haar zu einer schier ungezähmten Mähne aufgebauscht.
    Als wäre sich Meg seiner Gedanken über sie bewusst, setzte sie sich auf, rückte das lose Oberteil ihres Kleides zurecht und band ziemlich heftig die Schärpe unter ihren kleinen Brüsten neu. Dabei warf sie ihm einen unauffälligen Seitenblick zu. Sie war sich allerdings dann nicht sicher, ob sie es beruhigend finden oder sich ärgern sollte, weil er mit friedlich geschlossenen Augen ablehnte.
    Gus kam von der Reling herübergeflogen und bildete eine willkommene Ablenkung. Er landete auf Cosimos Knie und betrachtete ihn mit schief gelegtem Kopf. »Gut’n Morg’n… gut’n Morg’n«, erklärte er schnarrend, und Meg hätte schwören können, dass ein fragender Ton darin lag.
    Cosimo öffnete ein Auge. »Ein Mann kann doch wohl mal an einem sonnigen Nachmittag ein Schläfchen machen, Gus.«
    »Gut’n Morg’n!«, wiederholte der Vogel und klang diesmal fast beleidigt.
    »Er ist ein außergewöhnlicher Vogel«, sagte Meg. »Er kann jeden dazu bringen, genau das zu tun, was er will.«
    »Er hat uns alle gut dressiert«, stimmte ihr Cosimo zu, klappte auch das zweite Auge auf und setzte sich aufrechter an die Reling. »Würdest du mir bitte das Glas geben?«
    Meg gab ihm das Weinglas. Er füllte es erneut und trank mit einem kleinen, genussvollen Seufzer. Meg fiel etwas ein, das er bei ihrer ersten Begegnung gesagt hatte. »Du hast von einer Mission gesprochen«, begann sie nachdenklich. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das eine ziemlich dringende Angelegenheit… so dringend, dass du deswegen nicht umkehren und mich zurück nach Folkstone bringen konntest.«
    Seine Augen wurden schmaler, und er wandte ihr das Gesicht zu. »Ja, das stimmt«, sagte er. »Was ist damit?«
    »Für einen Mann, der etwas so

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