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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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am Heck. Meg hörte verschiedene Geräusche hinter sich, als sie ihre Unterarme auf die Reling lehnte und aufs Wasser hinaussah. Ein dünnes Rinnsal von silbernem Licht floss über das Wasser, als der Mond höher stieg.
    »Wie kommt es, dass zwei so ähnlich aussehende Cousins auf demselben Schiff arbeiten?«, fragte sie und genoss das Gefühl der Brise, die durch ihr wunderbar sauberes Haar strich.
    »Das ist bei vielen Familien so. Überall in der Schifffahrt und der Marine gibt es Brüder, die auf demselben Schiff zusammen dienen. Die See liegt ihnen im Blut.«
    Meg wandte sich ihm zu. »Aber dies hier ist kein Marineschiff. Ich habe den Verdacht, dass es ein Freibeuterschiff ist, Kapitän Cosimo. Und warum sollte eine Familie ihre jungen Männer einem Schiff anvertrauen, das auf dem Meer, wenn überhaupt, nur äußerst spärliche Legitimation besitzt?«
    Er lachte leise. »Sprecht Ihr vom Schiff oder von seinem Kapitän, Madam?«
    »Natürlich von seinem Kapitän.«
    »Dann hast du ja auch schon deine Antwort, meine Liebe.« Er schwieg und schaute Richtung Horizont, der im Dunkel der Nacht verschwunden war.
    Meg dachte darüber nach. Er wollte ihr natürlich damit sagen, dass er persönlich der Grund war, warum die Familie ihre jungen Männer seinem Schiff anvertraut hatten. »Sind sie irgendwie mit dir verwandt?«, fragte sie.
    Er wandte ihr langsam den Kopf zu und musterte sie mit einem beunruhigenden Glitzern in den Augen. »Du bist ganz schön neugierig, Miss Meg.«
    »Warum sollte das ein Geheimnis sein?« Sie erwiderte seinen Blick mit einem leicht sarkastischen Ausdruck.
    »Ist es auch nicht. Sie sind die Söhne meiner Schwestern. Lass es mich wissen, wenn ich deine Neugier sonst noch irgendwie befriedigen kann.«
    »Sind sie älter oder jünger als du – ich meine deine Schwestern?«
    »Sie sind Zwillinge und vier Jahre jünger als ich.«
    Meg nickte. Das erklärte zumindest ihre äußere Ähnlichkeit. »Und wie alt genau sind deine Schwestern?«
    »Ich denke, dass du wissen willst, wie alt ich bin«, bemerkte er, und das Augenglitzern verstärkte sich. »Mir scheint, ich interessiere dich.«
    »Bilde dir darauf ja nichts ein«, schnappte sie, »ich versuche nur herauszufinden, was das für ein Mann ist, der mich auf seinem Freibeuterschiff gefangen hält. Das ist ausschließlich im Interesse meiner eigenen Sicherheit, verstehst du?«
    »Jetzt sag mir ehrlich, Meg, hast du dich, seit du auf meinem Schiff bist, nur eine Sekunde lang bedroht gefühlt?«
    Ehrlicherweise musste sie mit nein antworten. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich gegen meinen Willen hier bin und du dich geweigert hast, mich zurückzubringen, sobald dir klar war, was geschehen ist.«
    Cosimo trommelte mit offensichtlicher Ungeduld mit den Fingern gegen die Reling. »Wenn es mir möglich gewesen wäre, hätte ich dich sofort zurückgebracht. Das war es aber nicht, und ich habe es dir erklärt. Also können wir das Thema endlich abschließen?«
    Meg schnaufte empört über die Strenge in seiner Stimme. Sie hatte sich zwar wiederholt, aber ihre Beschwerde war schließlich berechtigt. Nach einer Minute sagte Cosimo besänftigend: »Meine Schwestern sind dreiunddreißig.«
    Nun, das war zumindest eine brauchbare Information. »Und wie alt sind die Cousins?«
    »Siebzehn.«
    Meg dachte darüber nach, dass sie vor kurzem ihren neunundzwanzigsten Geburtstag gefeiert hatte, während Cosimos Schwestern, die nur vier Jahre älter waren, schon siebzehnjährige Söhne hatten… Das fand sie eine beunruhigende Tatsache, auch wenn es sie bisher nicht gedrängt hatte zu heiraten oder sie gar besondere Sehnsucht nach mütterlichen Tätigkeiten plagte. Sie war halt ein so genanntes spätes Mädchen und war damit sehr zufrieden. Oder etwa nicht ?
    Nun ja, das war eine Frage, die sie irgendwann mal untersuchen sollte, aber nicht jetzt. Ihr Blick traf auf Cosimos Hände, die locker auf der Reling lagen. Sie waren sehr braun und wirkten kräftig, die Nägel ungefeilt, die Knöchel eher knubbelig. Er hatte lange Finger und erstaunlich schmale, bewegliche Handgelenke. Dass sie stark sein mussten, war selbstverständlich. Jeder Mann, der in einem Sturm wie dem gestern Nacht ein Steuerruder handhaben konnte, musste in Händen, Armen und Schultern außergewöhnliche Kräfte haben. Ohne dass sie es wollte, wanderte ihr Blick an seinen Armen aufwärts zu seinem Körper. Er trug den Umhang locker um die breiten Schultern. Sie erinnerte sich daran,

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