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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Tisch mit kariertem Tischtuch, der mit Besteck, Schüsseln und Gläsern gedeckt war. Ein köstliches Aroma stieg von einem zugedeckten Topf in der Mitte des Tisches auf. Meg merkte, wie hungrig sie war. Das kam vermutlich von der Seeluft.
    Der Tisch war für zwei gedeckt, und als sie sich auf den Stuhl setzte, den Cosimo für sie zurechtgerückt hatte, fragte sie: »Was ist mit deinen Neffen und dem Doktor, werden sie sich nicht zu uns setzen?«
    »Die Jungens haben noch Arbeit und werden sich dann unter die Männer mischen, das ist gut für die Moral an Bord«, sagte er und setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. »David ist immer bei mir eingeladen, er nimmt die Einladung allerdings nur selten an. In seiner Freizeit ist er gern allein und bei seinen Büchern.«
    »Ach so.« Sie schüttelte ihre Serviette aus und hob ihr Gesicht in den Nachthimmel, der jetzt neben dem Dreiviertelmond von Sternen übersät war. »Was für eine herrliche Nacht.« Die Brise war gerade stark genug, um den Umhang nötig zu machen, aber nicht so viel, dass sie sich fest hätte darin einhüllen müssen. Gus kam angeflogen, setzte sich neben den Tisch auf die Reling und legte den Kopf schief. Mit einem erstaunlich klug wirkenden Blick äußerte er ein Gemurmel, das sich nach Zustimmung anhörte.
    »Die Nächte auf dem Meer sind meistens so schön«, bemerkte Cosimo, während er Eintopf in ihre Schüssel schöpfte.
    Er reichte ihr einen Brotlaib, den sie nahm und hungrig brach. Das Brot war noch warm. Wie konnte man auf offener See Brot backen? Aber eigentlich interessierte sie die Antwort gar nicht, Hauptsache es war da. Es gab eine Schale mit goldener Butter, dessen Stücke auf dem Weizenbrot schmolzen, und gierig biss sie in das knusprige Brot.
    Cosimo goss ihnen Wein ein, und eine Weile aßen und tranken sie schweigend, bis die Stille sich mit Spannung füllte. Als er die Hand ausstreckte, um ihr Glas nachzufüllen, berührte seine Hand die ihre, und es geschah, wie sie es von Anfang an vorausgesehen hatte. Ein Strom von Erregung durchfuhr sie, bis tief ins Innere ihres Bauches und hinab bis zu den Zehen. Das Gefühl war ihr durchaus bekannt, aber bis zu dieser Minute hatte sie ihre Lage unter solchen Umständen immer unter Kontrolle gehabt und nach ihren eigenen Regeln damit umgehen können. Mit Ausnahme des Gondolieres, korrigierte sie sich im Stillen. Der war damals völlig außerhalb ihrer Kontrolle gewesen. Bis heute hatte sie nicht verstanden, was da mit ihr passiert war.
    Doch dies hier war anders. Sie wusste ganz genau, was geschah, wusste auch, dass Cosimo es ebenfalls wusste. Und nichts von all dem hatte sie unter Kontrolle. Na ja, so ganz stimmte das nicht, musste sie zugeben. Ihren eigenen Körper hatte sie natürlich unter Kontrolle. Nicht unbedingt ihre Reaktionen, ihre Lust, ihre Erregung, aber was sie mit ihnen anfing. Die Frage hieß allerdings: Was wollte sie damit anfangen ?
    Er beugte sich vor und strich eine Locke aus ihrer Stirn. »Das hatte ich befürchtet«, sagte er.
    Alles wurde noch schlimmer dadurch, dass er nicht versuchte, so zu tun, als bemerke er nichts von ihrer gegenseitigen Elektrizität. Das war wenig gentlemanlike, dachte Meg, doch noch während sie das dachte, musste sie genau über diesen Ausdruck leise lachen. Denn sie hatte niemals Lust auf Gentlemen . Das war bisher nie der Fall gewesen und würde es wahrscheinlich auch in Zukunft nicht sein.
    »Warum befürchtet ?«, wollte sie wissen.
    Er lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück und umfasste sein Weinglas mit beiden Händen. »Das war vielleicht das falsche Wort.«
    Meg drehte ihr Weinglas am Stiel. »Vielleicht auch nicht«, sagte sie. »Ich vermute, dass es mehr oder weniger unausweichlich ist, wenn zwei Menschen unter derart merkwürdigen Bedingungen zusammenkommen.«
    Er schüttelte den Kopf und lachte. »Nein, unvermeidlich ist das sicher nicht, Meg, und das weißt du. Dass so die Funken fliegen, kommt meiner Erfahrung nach selten vor – sehr selten.«
    Meg schürzte ein wenig die Lippen. »Ich fühle mich stets zu ungeeigneten Männern hingezogen«, gab sie zu.
    Jetzt lachte er herzhaft. »Und ich bin natürlich ungeeignet.«
    Gus schaffte es, das Lachen des Kapitäns fast genau zu imitieren und hüpfte auf den Tisch.
    »Ich bin noch nie einem ungeeigneteren Mann begegnet, und ich kann nicht sagen, dass ich unerfahren bin«, erwiderte Meg und fütterte den Papagei dabei abwesend mit einer Brotkruste. »Du bist ein Freibeuter, der nur

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