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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Ihr sie erhaltet«, ordnete er mit einem Selbstvertrauen an, das seine Besorgnis verdeckte, er könnte eventuell niemals erfahren, was Ana an jenem regnerischen Nachmittag davon abgehalten hatte, zum Treffpunkt zu kommen. Wenn sie in den Händen des Feindes war, würde es keine Nachricht geben.
    »Aye, Sir.«
    Cosimo trank seinen Krug leer. »Ich möchte später noch eine Nachricht nach England schicken. Habt Ihr einen Vogel bereit?«
    »Drei, Sir.«
    Cosimo nickte. »Gut. Dann werde ich heute Nachmittag die Nachricht bringen.« Er gab dem Leutnant den leeren Krug, der etwas ungehalten über diese Geste schien und ihn sofort an den Wächter weitergab.
    »Ich werde drei Tage hier bleiben, falls es irgendwelche Nachrichten an Admiral Nelson zu überbringen gibt«, informierte Cosimo ihn.
    »Dann werdet Ihr zur Flotte des Admirals stoßen, Sir?« Der Leutnant konnte seinen Neid nicht verbergen.
    »Ja, irgendwann«, sagte Cosimo leicht ausweichend. Das Wissen darüber, wo Nelson sich aufhielt, wurde nur dann weitergegeben, wenn jemand es wirklich brauchte. Er hob eine Hand zum lässigen Abschiedsgruß und verschwand zur Rückseite des Hauses, wobei er schon wieder den leicht verärgerten Salut des Leutnants ignorierte. Hinter dem Haus hob er sein Fernrohr und betrachtete das aufgewühlte Meer unterhalb.
    Die französische Fregatte lag nach wie vor fest auf der Sandbank, aber mehrere Gruppen von Marinesoldaten der zwei außerhalb der Gefahrenzone vor Anker liegenden Kriegsschiffe waren in langen Ruderbooten neben dem gestrandeten Schiff tätig. Sie waren damit beschäftigt, die Fregatte von der Sandbank zu ziehen, und Cosimo beobachtete das Geschehen mit kritischem Blick. Schließlich wurde ihm klar, dass die Männer wussten, was sie taten, und er wandte sich ab.
    Er wanderte auf derselben Seite, die er gekommen war, den Hügel wieder hinab. Sein eigenes Schiff dümpelte friedlich im Hafen vor Anker. Auf halbem Weg den Hang hinunter hob er nochmals das Fernrohr und richtete es auf die Mary Rose . Meg stand auf dem Oberdeck an der Reling und schaute hinüber zum Kai und zum Dorf. Er glaubte, eine gewisse Ungeduld in ihrer Haltung erkennen zu können. Wahrscheinlich hatte sie es eilig, ihre Rückkehr nach England zu organisieren. Ohne dass sie es merkte, konnte er ihre Rückkehr für ein paar Tage hinauszögern. Das würde ihm etwas Zeit bringen.
    Er schob das Fernglas zusammen und machte sich auf den Weg zurück zum Kai. Meg aß mit ausgesprochenem Genuss ein Brot mit Speck, während sie an der Reling stand und dem Treiben auf der Insel zusah. Dabei entdeckte sie eine unverwechselbare Gestalt, die mit langen, lässigen Schritten den Hügel herunterkam. Der geschmeidige, athletische Stil seiner Bewegungen wurde ihr allmählich vertraut. Sie trank einen Schluck Kaffee aus dem Krug, den sie zu ihrem Frühstück bekommen hatte, und sah mit gewissem Neid zu, wie er sich dem Dorf näherte.
    Als er den unteren Rand des Hügels erreicht hatte, verschwand er für ein paar Minuten in den schmalen Gassen des Dorfes vor ihren Blicken, doch schon bald tauchte er am Kai wieder auf. Er trug Kniehosen und ein Hemd, ein Tuch war locker um seinen Hals gebunden, und sein braunes Haar war im Nacken zusammengebunden. Er legte zwei Finger an die Lippen, und ein schriller Pfiff ertönte.
    Blitzartig kletterten zwei Matrosen über die Strickleiter zum Boot. Meg verfolgte, wie sie hineinsprangen, die Ruder aufnahmen und mit kräftigen Bewegungen zum Kai ruderten. Sie griffen nach einem Seil, das an der Kaimauer hing, und zogen das Boot dicht an die Mauer. Cosimo stieg hinein, setzte sich ins Heck und ließ sich zur Mary Rose zurückrudern.
    Mit derselben Gewandtheit, die Meg schon beim ersten Mal aufgefallen war, als sie ihn gesehen hatte, schwang er sich schließlich über die Reling an Deck. Er blieb kurz stehen und ließ den Blick über sein kleines Reich schweifen, dann kam er lächelnd auf sie zu.
    Sein Lächeln verblasste etwas, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte. »Du siehst aus als hättest du einen Taler verloren und einen Heller gefunden. Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Ja, allerdings«, erklärte sie und bekam am Rand ihres Gesichtsfeldes mit, dass Miles und sein Cousin, die in der Nähe gestanden hatten, sich jetzt diskret verkrümelten. »Seit einer Stunde sitze ich tatenlos auf diesem Schiff. Dabei sollte ich meiner Familie eine Nachricht schicken und versuchen, meine Fahrt zurück nach England zu arrangieren. Seit ich hier

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