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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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beiden Cousins, die sich so ähnelten, oder Mike dem Steuermann oder dem grauhaarigen Bootsmann. In diesem Augenblick erschien von irgendwo im Bug Miles Graves und sprang eifrig über Seilrollen zu ihr herüber. »Guten Morgen Madam. Der Kapitän hat mir aufgetragen, mich um Euch zu kümmern. Braucht Ihr vielleicht irgendetwas?«
    »Guten Morgen, Miles«, gab sie fröhlich zurück. »Ja, ich möchte gern an Land gehen. Könnte mich jemand mit dem Ruderboot hinüberbringen?«
    Der Eifer verschwand aus seinem Gesicht und wich einem Ausdruck peinlicher Betroffenheit. »Es tut mir Leid, Madam, aber der Kapitän ist nicht an Bord. Er ist an Land gegangen«, fügte er überflüssigerweise hinzu.
    »Aha. Nun gut, das möchte ich auch gern«, sagte sie immer noch lächelnd.
    »Es tut mir Leid, Madam, aber das ist nicht möglich.« Seine rosa Wangen leuchteten dunkler als sonst, weil ihm so unbehaglich zumute war. Sein Onkel hatte ihn angewiesen, sich um Miss Barratt zu kümmern, aber er hatte nichts von an Land gehen gesagt.
    »Warum ist das nicht möglich? Das Boot ist doch da. Und ganz bestimmt kann mich einer der Matrosen das kurze Stück bis zum Kai rudern.« Meg war verwirrt und fing an sich zu ärgern.
    »Nicht ohne die Erlaubnis des Kapitäns, Madam«, gestand ihr Miles. »Niemand verlässt das Schiff ohne seine Erlaubnis.«
    »Das ist ja lächerlich«, schimpfte Meg. »Ich bin doch keine Gefangene.«
    »Nein… nein, Madam… natürlich nicht«, bestätigte er hastig. »Aber Ihr dürft nicht ohne die Erlaubnis des Kapitäns an Land.«
    »Hat er das gesagt?«, fragte sie ungläubig und fing an, wirklich ärgerlich zu werden.
    Miles kratzte sich am Kopf, weil er bemerkte, dass Miss Barratt ziemlich wütend zu werden begann. »Er hat für niemanden die Erlaubnis erteilt, an Land zu gehen, Madam«, wand er sich schließlich heraus.
    »Das mag für die Männer gelten, die für ihn arbeiten«, sagte Meg und bemühte sich, Geduld zu bewahren. »Aber nicht für mich. Wenn ich mich entschließe, an Land zu gehen, dann ist das meine Sache. Wenn niemand frei ist, um mich an Land zu rudern, dann werde ich das selbst tun. So kann keinem der Männer vorgeworfen werden, die Befehle des Kapitäns nicht befolgt zu haben.« Verspätet wurde ihr klar, dass das eine eher hohle Drohung war. Mit ihrem verletzten Arm konnte sie nicht rudern und genauso wenig das Boot einarmig anbinden. Genau genommen war sie nicht einmal sicher, ob sie es schaffen würde, die wacklige Strickleiter hinunterzuklettern, die von der Reling bis hinunter zu dem schwankenden Ruderboot reichte.
    Miles sah sie nur hilflos an. »Madam, ich darf Euch das Ruderboot nicht geben.«
    »Ach, das ist sowieso Quatsch«, stellte Meg mit unverhohlener Frustration fest. Sie ließ ihn stehen, ging zur Reling und betrachtete die Fischer, die am Kai saßen und Netze flickten. An der Kante des Kais waren verlockend viele Fischerboote angebunden, von denen ein oder zwei sicher groß genug waren, um bis zur englischen Küste fahren zu können. Die Fahrt würde nicht so komfortabel werden wie auf der Mary Rose , aber mit etwas Unbequemlichkeit würde sie schon klarkommen.
    »Madam, es tut mir wirklich Leid«, sagte Miles jetzt hinter ihr, und sie drehte sich wieder zu ihm um.
    Armer Kerl, dachte sie. Er war wirklich in der Zwickmühle. Auf der einen Seite eine verärgerte Frau und auf der anderen im harmlosesten Fall die Aussicht auf einen von Cosimos eisigen Blicken. »Ich verstehe Euch, Miles«, sagte sie, zuckte kurz mit den Schultern und lächelte. »Ich werde die Sache mit Eurem Onkel selbst besprechen.«
    Miles wirkte erleichtert. »Danke Madam. Kann ich Euch irgendetwas bringen?«
    »Frühstück«, sagte sie, indem sie sich für die leichter erreichbaren Dinge entschied. »Ich habe großen Hunger.«
    »Sofort, Madam.« Er strahlte und rannte über das Deck in Richtung Luke. Und Meg betrachtete erneut den verlockend nahen und doch so unerreichbaren Kai.
    Cosimo stieg den Hügel hinter dem Dorf hinauf. Mit langen Schritten überwand er die weiche Erde des Weges ohne Mühe. Er hatte sich gegen den mit Schotter belegten Weg entschieden, der auf einer längeren und gewundeneren Strecke zu dem grauen Haus auf dem Gipfel des Hügels hinaufführte. Häufig blieb er stehen und suchte die blaue Weite unter sich mit dem Fernrohr ab. Er würde die französische Fregatte nicht sehen können, bis er die Kuppe erreicht hatte und auf die andere Seite der Insel hinüberschauen konnte, hielt

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