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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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stehe und darauf warte, dass du endlich erscheinst, hätte ich an Land mit einem Dutzend Fischern sprechen können. Das kann ich deshalb nicht tun, weil du deinen Männern erklärt hast, dass ich zwar keine Gefangene bin, aber trotzdem nicht gehen kann, wohin ich will. Warum also bist du einfach verschwunden und –«
    »He, halt!«, rief er aus, als wäre sie eine Stute, die durchzugehen droht. »Als ich wegging, standst du noch in der Unterwäsche da und hast darauf gewartet, dass David dich verarztet. Ich bin nicht mal eine volle Stunde weg gewesen!«
    Meg holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Würdest du jetzt bitte deinen Neffen und allen anderen, die es wissen müssen, sagen, dass ich keine Gefangene auf diesem Schiff bin und ein Recht habe fortzugehen, wann immer ich es will!?«
    Er nickte freundlich. »Natürlich. Miles… Frank…« Er machte den beiden Cousins, die wie Kletten an der Reling auf der gegenüberliegenden Seite des Oberdecks klebten, ein Zeichen. »Miss Barratt ist für sich selbst verantwortlich. Bitte kommt ihren Wünschen nach, soweit das möglich ist.«
    »Aye, Sir«, sagten die beiden einstimmig.
    »Na bitte.« Cosimo wandte sich Meg wieder zu. »Jetzt zufrieden? Es war ein einfaches Missverständnis.«
    Meg lehnte sich mit resignierter Miene an die Reling und drehte ihr Gesicht der Sonne zu, die Augen geschlossen. »Also gut«, sagte sie nach einer Minute. »Aber jetzt möchte ich gern an Land gerudert werden, damit ich versuchen kann, meine Rückfahrt zu organisieren. Mir ist klar, dass es für heute eventuell schon zu spät ist. Aber ich bin sicher, dass einer der größeren Fischkutter dort drüben morgen früh bei Sonnenaufgang mit mir losfahren kann.«
    Cosimo schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf. »Unglücklicherweise sind für die nächsten vierundzwanzig Stunden Stürme angesagt. Ich glaube kaum, dass du einen Fischer findest, der sein Boot und seinen Lebensunterhalt durch eine solche Fahrt aufs Spiel setzen möchte, bis die Wettervorhersage wieder gut ist.«
    »Woher wissen sie das?« Trotz ihres Ärgers war Meg neugierig.
    Cosimo deutete mit einer vagen Bewegung zum Himmel. »Seeleute lesen das Wetter aus den Wolken und riechen es im Wind. Und sie haben sich dabei selten getäuscht. Sie vertrauen in jedem Fall ihren Instinkten – ob sie damit Recht haben oder nicht.«
    Meg rieb stirnrunzelnd über ihr Kinngrübchen. Das klang durchaus überzeugend. Leute waren abergläubisch, deren Leben und Lebensunterhalt von den Launen des Meeres und des Wetters abhingen. »Nun, dadurch wird es noch wichtiger, dass ich sofort eine Nachricht an meine Freunde und meine Familie schicke«, sagte sie. »Ich nehme an, Brieftauben können auch bei Sturm fliegen?« Der Ton ihrer Frage klang leicht sarkastisch.
    Cosimo ignorierte das. »Sie haben ihre eigenen Instinkte«, erklärte er liebenswürdig. »Wenn sie eine Gefahr wittern, suchen sie sich einen sicheren Platz, bis sie vorüber ist.«
    »Bis dahin«, entschied Meg, »werde ich mir bei irgendeiner örtlichen Pension ein Zimmer suchen.« Sie deutete zum Dorf.
    »Ich fürchte, solche Einrichtungen gibt es auf dieser Insel nicht«, bedauerte Cosimo.
    »Kein Wirtshaus?«, rief Meg ungläubig. »Was ist diese Insel, ein Kloster?«
    Er lachte. »Nein, natürlich gibt es ein paar Wirtshäuser, aber keines, das Zimmer vermietet.« Er sah sie mit einem Ausdruck von Sympathie an, den Meg absolut nicht überzeugend fand. »Sark kann man nur vom Meer aus erreichen. Diejenigen, die hier ankern, übernachten an Bord ihrer Schiffe.«
    Schachmatt . Megs Nasenflügel bebten. Sie brauchte das Gefühl, dass sie die Beherrschung über ihr eigenes Schicksal zurückgewinnen konnte, dass sie sich wieder frei entscheiden konnte, und dieses Gefühl schien in immer weitere Ferne zu rücken. Sie wollte auf Cosimos Schiff nur dann bleiben, wenn sie selbst es sich so ausgesucht hatte. Aber es schien ganz so, als würde es eine derartige Wahl für sie nicht geben.
    Cosimo konnte ohne Schwierigkeiten ihre Gedanken lesen. Jetzt, nachdem er den ersten Punkt für sich gewonnen hatte, musste er sie beruhigen. »Wir wollen unter Deck gehen und die Nachricht an deine Freunde aufsetzen«, sagte er. »Sie muss in einer bestimmten Art geschrieben sein, so dass die ersten Empfänger sie lesen können. Sie werden sie umschreiben und an die richtige Stelle weiterleiten. Du kannst dir ja vorstellen, dass eine Taube keine große Anzahl von Blättern tragen kann.«
    »Ja«,

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