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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Handelsgesellschaft!‹, haben sie gesagt. Verstehst du? Es muss mein Stellvertreter gewesen sein! Er hat sie bezahlt, damit sie uns auflauern und es wie einen Piratenüberfall aussehen lassen. Aber allein hätte er sich das niemals erlaubt. Da muss noch jemand anderes seine Hand im Spiel gehabt haben, jemand sehr Mächtiges.«
    Cunrat lauschte gespannt, ohne irgendeinen Kommentar abzugeben.
    »Wie auch immer, dass die Piraten kein Lösegeld für mich und meine Begleiter fordern wollten, bedeutete, dass wir alle des Todes waren. Wir waren verzweifelt, doch schließlich kam mir eine Eingebung. Alles war besser, als hier auf dem offenen Meer den Fischen zum Fraß vorgeworfen zu werden, ohne dass jemals einer unserer Lieben davon erfahren würde. So habe ich ihnen vorgeschlagen, uns als Sklaven zu verkaufen. Wir waren lauter starke Männer, da konnten sie eine Menge Geld verdienen. Sie haben eine Weile darüber disputiert, dann hat ihre Gier die Oberhand gewonnen. Dante hatte recht, die gierige Wölfin ist die schlimmste aller Bestien, doch in diesem Fall hat sie uns gerettet! An der korsischen Küste haben sie uns an ein Schiff von Muselmanen verkauft, und das ist mit uns ins Heidenland gesegelt. Dem unmittelbaren Tod waren wir somit entronnen, doch nun wussten wir nicht, ob uns nicht ein weit grausameres Schicksal erwartete, als Galeerensklave, in einem Bergwerk unter Tage oder im harten Frondienst eines ungläubigen Herrschers. Schon auf der Fahrt nach Ägypten bekamen wir einen Vorgeschmack dessen, was auf uns zukam. Wir waren unter Deck angekettet, hatten wenig zu essen und zu trinken. Einer unserer Männer ist bereits hier gestorben.
    In Kairo haben sie uns dann auf dem Sklavenmarkt feilgeboten. Du müsstest diese Märkte einmal sehen! Männer, Frauen und Kinder werden dort wie Vieh gehandelt, und während die Männer fast nackt sind, damit man auch sieht, dass sie recht kräftig sind und zum Arbeiten taugen, sind die Frauen im Gesicht mit einem zarten Seiden- oder Baumwolltuch bedeckt. Will nun einer eine schöne Jungfrau für seinen Leib oder sonst von nützlichen Fähigkeiten erwerben, dann darf er ihr zunächst unter das emporgehobene Tuch ins Gesicht schauen. Bleibt er interessiert, und meint man, dass es zu einem Kauf kommen könnte, so wird ihm gestattet, mit den Händen ihre Brüste zu greifen. Darauf muss der Kauf abgeschlossen werden oder sie wird einem anderen zuteil.«
    Cunrat schüttelte verwundert den Kopf über diese seltsamen Gebräuche.
    »Ich stand mit meinen Gefährten zusammen, stumm, denn sobald wir nur ein Wort in unserer Sprache sagten, wurden wir erbarmungslos geschlagen. Wir trugen schwere Eisenfesseln an den Beinen und litten unter der großen Hitze. Schließlich kam ein vornehmer Araber vorbei, mit weiten Gewändern und einem gewaltigen Turban, der zeigte Interesse an zweien von uns, und nach einigem Feilschen zwischen einem unserer Bewacher und dem Diener des vornehmen Herrn musste ich mit ihm gehen. Doch noch einmal zeigte Fortuna ihre Launen, diesmal zu meinen Gunsten, denn meine Furcht, nun schwere körperliche Arbeit verrichten zu müssen, war unbegründet gewesen. Der Mann, er hieß Yussuf Miranschach, war ein reicher Kaufmann, und er hatte mich erworben, weil ich verschiedene Sprachen spreche, denn er suchte einen Dolmetscher, um mit den Kaufleuten aus dem Westen besser verhandeln zu können.«
    »Könnt Ihr denn auch Arabisch?«
    »Damals noch nicht sehr gut, nur ein paar Brocken, die ich von arabischen Kaufleuten auf Sizilien gelernt hatte. Aber es genügte, dass Miranschach mich allen anderen Sklaven auf dem Markt vorzog. Er stellte mir dann einen Lehrer zur Seite, von dem ich die Sprache und die Schriftzeichen rasch so weit lernte, dass ich Gespräche führen und Briefe lesen konnte. So lebte ich mit in seinem Palast. Obwohl er nur ein Kaufmann war, lebte er doch in einem Palast, zusammen mit seinem Harem.«
    »Was ist ein Harem, Herr?«, fragte Cunrat.
    »Die Muselmanen haben, sogar unter Handwerkern, die Sitte, zwei, drei bis vier Frauen zur Ehe zu nehmen. Reiche und Wohlhabende nehmen mehr. Und was Regenten sind, wie die Paschas, Beys oder Kadis, die haben wohl zehn bis zwanzig Frauen, je nachdem, wie viele einer mit seinem Vermögen erhalten kann.«
    Cunrat staunte. »Und uns Christen gebührt nicht mehr als ein Eheweib!«
    Ringlin lachte.
    »Yussuf Miranschach hatte deren elf. Aber ich bin mir nicht sicher, ob er immer so glücklich war mit ihnen. Soweit ich mitbekommen

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