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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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alles gestanden!«
    »Ja ja, im peinlichen Verhör. Hast du schon einmal Folter erlebt? Glaubst du nicht auch, dass du alles erzählen würdest, wenn man dich am Strick hochzieht?«
    Giovanni zuckte die Schultern, doch Cunrat antwortete: »Meine Mutter hat gesagt, wenn einer unschuldig ist, gibt Gott ihm die Kraft, jede Folter zu ertragen!«
    Nun sahen ihn alle ungläubig an, Poggio, Giovanni und sogar Simon Ringlin, der zwar nicht bei der Hinrichtung dabei gewesen war, sich am Abend aber wieder zu ihnen gesellt hatte.
    »Du glaubst wohl auch an die fliegenden Hühner von Santo Domingo!« Giovanni schüttelte den Kopf über so viel Einfältigkeit.
    Dann sagte Ringlin zu Poggio gewandt: »Wenn er nicht der Mörder wäre, dann müsste König Sigismund immer noch um sein Leben bangen. Und vielleicht nicht nur er! Aber sagt, Herr Poggio, warum glaubt Ihr das?«
    Da erzählte ihnen Poggio von Peter Riffons letzten Worten. Betroffen schwiegen sie zunächst, dann wandte Giovanni ein, dass man doch den Armbrustbolzen bei ihm gefunden hatte, der seine Mordtaten bewies.
    »Ja, das ist richtig, zumindest scheint er sie zu beweisen. Aber was, wenn der eigentliche Mörder die Gelegenheit genutzt hat, um von sich abzulenken, und ihm den Pfeil zugesteckt hat?«
    »Wie hätte er denn von der Verhaftung Riffons erfahren sollen? Und wie ihm den Pfeil in den Köcher stecken?«
    »Ach, das ist in dieser Stadt wirklich keine Schwierigkeit! Es gibt so viele Spione, und wenn die Stadtwachen davon wissen, weiß es bald jeder.«
    Cunrat stimmte zu: »Ja, und wenn man nur genug bezahlt, kann man den Gefangenen auch besuchen, so, wie ich dich besucht habe, Giovanni. Und dann könnte der Mörder ihm den Pfeil untergeschoben haben.«
    »Man hatte ihm den Köcher abgenommen, der war bei den Gefängniswächtern.«
    »Und ihr glaubt, es sei ein Problem, die Wachen betrunken zu machen und dann den Pfeil in den Köcher zu schmuggeln?«
    »Man müsste die Wärter fragen, ob jemand in den Turm gekommen ist.«
    »Wir könnten in der Haue nachfragen«, schlug Giovanni vor, der nun doch auch skeptisch geworden war, »dort treffen sich die Stadtwachen immer.«
    Poggio fuhr fort: »Außerdem habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob dieser Peter Riffon wirklich ein so guter Schütze war.«
    »Immerhin hat ihm Friedrich von Österreich den Mordauftrag erteilt, demnach muss er von seinem Können als Armbrustschütze überzeugt gewesen sein.«
    »Aber auch das passt alles nicht zusammen. Der erste Anschlag auf den König fand statt, bevor Friedrich überhaupt in Costentz war.«
    »Den Mordauftrag konnte er trotzdem erteilen.«
    »Ja, aber zu dieser Zeit gab es für ihn noch gar keinen Anlass, dem König nach dem Leben zu trachten, das hat sich erst im Laufe der letzten beiden Monate ergeben.«
    Simon Ringlin schüttelte langsam den Kopf. »Dann scheint es wirklich möglich zu sein, dass der Mörder noch frei herumläuft. Und heute hat er ein weiteres Verbrechen auf sich geladen. Der arme Peter Riffon!«
    »Gott sei seiner Seele gnädig!«, flüsterte Cunrat, dem dämmerte, dass Gott womöglich doch nicht so direkten Einfluss auf die weltliche Gerichtsbarkeit nahm, wie seine Mutter es sich vorgestellt hatte. Und wieder einmal fasste er den Entschluss, endlich eine Wallfahrt nach Einsiedeln zu unternehmen, um unter anderem für Peter Riffon zu beten. Und für Johann Tettinger und Karolina und Ambrogio.
    »Vielleicht ist es ja doch der Gabelmörder«, sagte er dann, mehr für sich.
    »Der Gabelmörder?«, fragte Simon Ringlin erschrocken.
    Da wurde ihnen bewusst, dass sie ihm noch gar nichts von dieser Sache erzählt hatten, obwohl er nun doch schon einige Zeit zu ihrem Kreis gehörte und sie von Lucia wussten, dass dieser Mörder auch in Mailand sein Unwesen getrieben hatte. So berichtete Giovanni ihm rasch, dass die Tettingers und Ambrogio mit dem Mal der vermeintlichen Schlange aufgefunden worden waren.
    »Wie damals in Mailand!«, bestätigte Simon Ringlin. »Das ist ja furchtbar! Dann ist er hier. Es muss Jakob Schwarz sein. Er hat Ambrogio umgebracht, davon bin ich überzeugt!«
    »Aber nein, Herr Ringlin«, wandte Giovanni ein, »das ist nicht möglich, Karolina und ihr Bruder wurden schon im November umgebracht und Ambrogio Ende Dezember, Jakob Schwarz ist aber erst Ende Februar nach Costentz gekommen! Ich werde nie Lucias Blick vergessen, als sie ihn gesehen hat. Ach, Lucia!« Traurig schüttelte er den Kopf und führte rasch seinen Becher an den

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