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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Mund.
    »Das Wichtigste scheint mir im Moment zu sein, dass wir den König warnen«, sagte Poggio.
    »Ja, macht Ihr das, Herr Poggio«, stimmte Giovanni zu, »und wir gehen morgen Abend in die Haue , um die Stadtwachen zu befragen, ob jemand Peter Riffon im Turm besucht hat.«

    So begaben sich Giovanni, Cunrat und Simon Ringlin nach ihrem samstäglichen Bad in die Schänke von Sebolt Schopper. Sie war voll wie immer, und die Stadtwachen saßen am üblichen Tisch. Ungeniert drängte Giovanni sich zu ihnen auf die Bank, während Herr Ringlin und Cunrat sich zwei Hocker heranzogen. Sie begannen ein harmloses Gespräch über die Fortschritte beim Bau der Stadtmauer in Stadelhofen, und Giovanni machte einen Witz über die Kleriker, die dort herumstolperten und ihre feinen Schreiberhände schmutzig machten. Alle lachten, sie tranken einen Krug Wein nach dem anderen, und schließlich lenkte Giovanni geschickt das Gespräch auf den toten Peter Riffon.
    »So viele Leute waren bei seiner Hinrichtung! Kam er eigentlich aus Costentz? Hatte er hier Familie?«
    Die Stadtwachen verneinten, er sei ein Tiroler gewesen, im Gefolge von Herzog Friedrich von Österreich zum Konzil gekommen.
    »Aha, ein Tiroler, ja, die Tiroler, die sind bekanntlich gute Schützen. Was war er denn so für ein Kerl?«
    Die Wachen wunderten sich ein wenig über Giovannis Fragen, aber sie schrieben sie allgemeiner Neugier über den grässlich Hingerichteten zu, und verwiesen ihn an einen der Turmwächter, der am Ende des Tisches saß.
    »Hier ist einer, der etwas über den Gefangenen wissen will, Hug Strigel. Er bezahlt dir auch einen Becher Wein!«, riefen sie lachend.
    Hug Strigel war ein junger Bursche mit Topffrisur und vielen Sommersprossen im bartlosen Gesicht. Cunrat überlegte, wo er den Wächter schon einmal gesehen hatte, dann fiel ihm ein, dass Hug Strigel im Raueneggturm Wache gehalten hatte, als er dem dort einsitzenden Giovanni Wein und Brot vorbeigebracht hatte. Zehn Pfennige hatte Strigel damals kassiert dafür, dass Cunrat seinen Freund besuchen durfte. Nun stand der Wächter von seinem Platz auf, um sich neben Giovanni zu setzen. Er war schon nicht mehr ganz sicher auf den Beinen, schien aber einem weiteren Becher Wein nicht abgeneigt. Giovanni schenkte ihm aus ihrem Krug ein und fragte ihn dann über den Gefangenen aus. Aus reiner Neugier, wie er sagte, weil er als guter Christenmensch wissen wolle, warum einer eine so verstockte Seele habe, dass er den König umbringen wolle. Aufmerksam lauschten sie der Erzählung des Turmwächters, der sich nach anfänglichem Zögern nicht ohne Stolz in seine Rolle als Berichterstatter aus erster Hand hineinfand und ihnen mit wachsender Ereiferung schilderte, was für ein teuflischer Mensch dieser Peter Riffon gewesen sei, und dass gewiss ein Dämon ihm die Hand geführt habe bei seinen Untaten. Seine Hörer nickten zustimmend und äußerten ihre Bewunderung über den Mut der Turmwächter, die diesen Unmenschen hatten bewachen und in Schach halten müssen.
    »Sagt, und hat er auch einmal Besuch bekommen? Womöglich vom Satan selber?«, fragte nun Giovanni ganz ernsthaft, worauf Cunrat ihn überrascht ansah. Sonst stritt sein Freund das Wirken des Teufels doch immer ab.
    Hug Strigel senkte den Kopf und sagte: »Nicht vom Satan, aber von …«
    Doch da hielt er plötzlich inne und sah erschrocken auf.
    »Von wem?«, drängte Giovanni, doch der Turmwächter blickte sich ängstlich in der Schänke um, als ob er jemanden suche, dann schüttelte er den Kopf, trank noch einen Schluck Wein und sagte: »Von niemandem. Er hatte keinen Besuch. Von niemandem.«
    Ohne ein weiteres Wort stand er auf und verließ die Schänke.

    »Giovanni, glaubst du wirklich, dass der Teufel den Peter Riffon besucht hat?«, fragte Cunrat zweifelnd, als der Turmwächter verschwunden war. Um ungestört weiterreden zu können, hatten die drei sich von den übrigen Stadtwachen weggesetzt in die Ecke hinter dem Kamin.
    »Mein lieber Cunrat, das war doch nur, um ihn zum Reden zu bringen. Aber wenn ihr mich fragt, der Kerl hat gelogen! Da war ganz gewiss jemand, der zu Besuch kam, er wollte nur nicht darüber reden.«
    »Wahrscheinlich wollte er keine Schwierigkeiten mit Hanns Hagen bekommen. Vielleicht war es ja ein heimlicher Besuch. Er hat damals auch Wache gehalten im Raueneggturm, als ich dich besucht habe, erinnerst du dich?«, fragte Cunrat.
    »Und er hat reichlich dafür abkassiert, ich erinnere mich sehr gut! Ganz sicher war es

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