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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Worte nicht oft eine seltsame Ordnung gehabt. Außerdem verwendete der Italiener hin und wieder so hochgelehrte Ausdrücke, dass nur ein gebildeter Deutscher sie verstehen konnte, für einen einfachen Bäckergesellen wie Cunrat waren sie zu schwierig.
    »Er ist furchtbar traurig«, übersetzte er schlicht.
    Poggio nickte. Er verstand.
    »Und er hat sich große Hoffnungen gemacht, dass der König ihm helfen würde. Der hatte es doch versprochen!«
    »Der König verspricht alles allen, wenn es ist gut für ihn«, antwortete Poggio achselzuckend.
    Dann wollte er wissen, ob Cunrat etwas von Ringlin gehört hatte. Cunrat erzählte ihm, dass er am Sonntag mit Gretli spazieren gegangen war, wie zufällig in der Sammlungsgasse, und als sie sicher waren, dass niemand sie beobachtete, hatte er bei dem Juden an die Tür geklopft und Einlass erhalten. Gretli war ohne Umstände mitgekommen, nachdem er ihr erzählt hatte, was mit Simon Ringlin geschehen war. Offenbar war es ihr egal, dass sie ein Judenhaus betraten.
    Ringlin war noch nicht wieder erwacht, aber Meister Ismael versicherte ihnen, dass das Gift besiegt sei. Nur müsse man jetzt abwarten, ob auch die Schädelverletzungen heilen würden. Seine Tochter flößte dem Bewusstlosen Brühe und Wein ein, um seine Körpersäfte wieder ins Gleichgewicht zu bringen und damit er nicht völlig von Kräften kam, und der schluckte auch das Eingeflößte, was nach Meinung des Arztes ein gutes Zeichen war.
    »Diese jüdischen Ärzte sind wahre Künstler!«, sagte Poggio anerkennend. »Aber auch wenn Ringlin wieder kommt zu sich und wird gesund, dann sollte er so lange sich verbergen, bis der Mörder ist gefangen.«
    »Wenn er denn gefangen wird«, erwiderte Cunrat düster. »Jetzt, wo Giovanni uns nicht mehr hilft.«
    »Ach der! Er hat heißes Blut, aber er kommt gewiss wieder.«
    An diesem Abend kam er jedoch nicht wieder, und Cunrat vermutete, dass er in die Haue gegangen war, um seinen Zorn beim Würfelspiel zu vergessen.
    Poggio bezahlte schließlich die Zeche, und als er sich von Cunrat verabschiedete, ermahnte er den jungen Bäcker noch einmal eindringlich, auf sich achtzugeben.
    »Wenn der Mörder den Ringlin für gefährlich ansieht, dann gilt das auch für uns andere, vor allem für dich, Cunrat. Erinnere dich, wie auch der Vogt hat geglaubt, du seiest verwickelt in die Sache. Der Mörder ist gut informiert über das, was geschieht in dieser Stadt. Er kennt auch dich!«
    Cunrat versprach, vorsichtig zu sein, doch es gelang Poggio nicht, ihm wirklich Angst einzuflößen. Seine Mutter hatte ihn dem Heiligen Cunrat anvertraut, und er fühlte sich von ihm beschützt. Sein Vertrauen in die Macht des Heiligen war schier unerschöpflich. Hatte er ihn nicht bisher auf seinem Weg geleitet?
    Aber vielleicht wurde der Heilige in diesen Tagen von zu vielen Gläubigen beansprucht, was kein Wunder war bei seiner Prominenz und der großen Anzahl von Menschen in der Stadt.

    Am darauffolgenden Sonntag bat Gretli ihren Cunrat, mit ihr den Gottesdienst in St. Johann zu besuchen. Sie schien sehr aufgeregt, sagte ihm aber nicht, warum. Nach dem Ende der Messe, als die Gläubigen noch in Grüppchen in der Kirche beisammen standen und über die neuesten Entwicklungen beim Konzil disputierten, nahm sie ihn am Arm und führte ihn ins linke Seitenschiff, wo an einer Säule die Statue der Madonna mit dem Kind huldvoll auf die Menschen herabblickte. Cunrat erinnerte sich, dass er Lucia zum ersten Mal vor dieser Marienfigur kniend gesehen hatte.
    »Schau sie dir an, Cunrat«, sagte Gretli, »ist sie nicht wunderschön? Eine Mutter, die ihr Kind liebt. Und damit die ganze Welt, uns alle! Und das Kind, siehst du, wie liebevoll es die Mutter anlächelt?«
    Cunrat nickte. Er hielt Gretli umfasst und hätte mit ihr jede Statue in jeder Kirche wundervoll gefunden. Allerdings wusste er nicht recht, warum sie ihn gerade vor dieses Madonnenbild geführt hatte.
    »Ja, sehr schön!«, bestätigte er.
    Da sah Gretli zu Boden und fragte mit zitternder Stimme: »Cunrat, würdest du mich auch noch lieb haben, wenn ich wie sie ein Kind hätte?«
    Ohne Zögern antwortete er: »Ja, aber natürlich!«
    Dann erst dachte er über ihre Worte nach. Und plötzlich wurde ihm siedend heiß.
    »Gretli, was heißt das? Bist du denn … Ich meine, hast du … Woher weißt du …?«
    Er konnte keinen klaren Satz mehr formulieren, so erschrocken war er über ihre Worte.
    Da sagte Gretli: »Seit dem Ostersonntag – du erinnerst

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