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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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zu verzichten‹, schreibt Benedetti. ›Nur der Tod könnte ihn davon abhalten.‹
    Dandolo atmet tief durch.
    »Dann wird der Tod ihn abhalten.«
    3 Nur ein toter Mann führt keinen Krieg.

Brachmond
    Am ersten Junitag liefen drei Schiffe am Luckenhäusle vorbei aus dem Costentzer Hafen aus. Der Wind kam von Westen und trieb die Lädinen kräftig voran, die diesmal nicht mit Waren, sondern mit Menschen voll beladen waren. Über 60 Mann hatten sich freiwillig gemeldet, um gegen ein gutes Entgelt die Burg des verhassten Raubritters Jörg von End zu plündern und ein für allemal zu zerstören. Dazu kamen einige Wachen, die Hanns Hagen entsandt hatte, sowie ein Trupp ungarischer Söldner. Die Burg Grimmenstein lag auf ehemals österreichischem Herrschaftsgebiet und unterstand nun dem König selbst, der es sich nicht hatte nehmen lassen, auch eigene Leute zu dieser Strafaktion zu entsenden. Der Plünderungszug fuhr unter dem Oberkommando des Patriziers Wigand Kramer.
    Auch Cunrat und Giovanni waren mit an Bord. Nachdem sie von Gretli erfahren hatten, dass der Vogt eine Freiwilligentruppe zusammenstellte, waren sie noch am Freitag zum Rathaus gelaufen und hatten sich gemeldet.
    Hanns Hagen hatte sie mit skeptischer Miene begrüßt.
    »Der lange Cunrat und sein welscher Freund! Was wollt ihr denn hier?«
    »Wir wollen an der geplanten Expedition gegen den Ritter von End teilnehmen!«, hatte Giovanni ganz förmlich geantwortet.
    »Und darf man fragen, warum ihr an der Expedition gegen den Ritter von End teilnehmen wollt?«
    »Wir haben unsere Gründe.«
    »Die kann ich mir schon denken, die Gründe. Ihr wollt mal wieder bei einer Rauferei dabei sein, das ist alles!«
    »Nein, Herr, wir wollen …«
    Giovanni fiel Cunrat ins Wort. »Wir haben unsere Gründe und basta!«
    »Und basta! Deine welschen Dreistigkeiten kannst du dir sparen, mein Lieber!«, erwiderte der Vogt ärgerlich. »Hier geht es nicht um Messerzücken und Wirtshausstreitigkeiten, Burg Grimmenstein muss geschleift werden. Das ist schwere Arbeit! Versteht ihr?«
    Giovanni kaute auf einer frechen Antwort herum, doch Cunrat antwortete schnell: »Ja, Herr, das verstehen wir. Wir können hart arbeiten! Deswegen sind wir hier.«
    Noch nicht ganz überzeugt trug Hagen ihre Namen dennoch in die Freiwilligenliste ein.
    »Am Montag in der Frühe, um die siebte Stunde an der Fischbrücke. Da laufen wir aus. Und ich will keine Klagen über euch hören!«

    Nun waren sie auf dem Weg nach Rhineck, das ganz am anderen, östlichen Ende des Bodensees lag, dort wo der Rhein sich in die Weite des Sees ergoss. Langsam glitten die Lädinen das Südufer entlang. Die Schiffer vermieden es, zu sehr in die Seemitte zu geraten, wo die Gegenströmung stärker und der Wellengang höher war. Es war ein klarer Tag, weiße Wolken wie Federkissen zogen mit den Lädinen vor dem Wind her, und deutlich konnte man den Gipfel des Säntis erkennen. Cunrat saß in seinen Mantel gehüllt auf einem Brett neben Giovanni und zwei Stadtknechten, so wie er bei seiner letzten Schifffahrt neben Johann Tettinger gesessen hatte. Wie viel Zeit schien seitdem vergangen! Wie damals sah er die verschiedenen Klöster und Dörfer vorbeigleiten: Kreuzlingen, Münsterlingen, auf der Nordseite die Meersburg und Hagnau zwischen den Weinbergen, doch diesmal ging die Fahrt in die andere Richtung, nach Osten. Landschlacht, Altnau und Güttingen, Kirchberg und Immenstaad tauchten nacheinander am südlichen oder nördlichen Ufer auf, und einer der Mitreisenden, der als Knecht für die Tettikovers arbeitete und häufiger Waren auf dieser Strecke begleitete, erzählte ihnen zu jedem Ort, welcher Bach dort in den See mündete, welche Kirche die wirksamsten Reliquien beherbergte und wo es die besten Gasthäuser gab. Zwischen den Ortschaften war das nahe Ufer von Röhricht und Weiden gesäumt, Sumpf und dichtes Gestrüpp ließ dort jeden Landgang unmöglich erscheinen.

    In der Costentzer Bucht führten die Männer noch lebhafte Gespräche. Einer erzählte, wie er bei einem Überfall des Ritters von End nur mit knapper Not dem Tod entronnen war, ein anderer berichtete, wie viele Fässer Wein und Ballen wertvollen Tuches sein Herr bei einem Gewaltstreich des Ritters verloren hatte; es wurde spekuliert, was wohl auf der Burg alles an Schätzen gehortet und wie hoch der Anteil eines jeden von ihnen sein würde. Ein paar Steinmetze, die mit an Bord waren, dämpften ein wenig die Begeisterung, indem sie erklärten, wie das

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