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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Schleifen der Burg vor sich gehen und wie mühsam dies sein würde. Nur Cunrat und Giovanni beteiligten sich kaum an der Diskussion, denn den Schatz, den sie sich von der Plünderung erhofften, erwähnten sie lieber nicht.
    Gegen Mittag flaute der Wind ab, ebenso die Unterhaltung. Das schlagende Segel wurde um den Mast geschlungen und festgebunden, nun musste gerudert werden. Die Sonne brannte lotrecht auf die Schiffe, die Männer entledigten sich ihrer Mäntel und Cotten und waren froh über jeden Wasserspritzer, den die Ruderer am Bug der Lädine zu ihnen hochwirbelten. Nun verstummten die Gespräche endgültig, nur noch das Glucksen des Wassers unter dem Schiff und das gleichmäßige Klatschen der Ruder waren zu hören. Weinschläuche wurden herumgereicht, und manch einer lehnte den Kopf an des Nachbarn Schulter, um zu schlafen. Nur hin und wieder wurde das glitzernde Einerlei des Sees unterbrochen von einem Fischerboot oder einer anderen Lädine, die ihren Weg kreuzte. Dann grüßte man kurz von Schiff zu Schiff, um gleich wieder in schläfrige Lethargie zu versinken.
    Während die Landschaft wie ein Strom von Bildern an Cunrat vorüberfloss, dachte er darüber nach, wie still es hier war. In der Stadt war es niemals still, dort herrschte immer Lärm: Hufgetrappel und Rattern von Karrenrädern, das Schreien der Marktfrauen und Händler, das Hämmern und Sägen der Handwerker, Kinderkreischen, Hundebellen, Singen, Lachen, Weinen, ja, selbst in der Nacht wurde es selten wirklich ruhig, immer hörte man in den engen Gassen und durch die dünnen Wände jemanden schnarchen oder furzen oder stöhnen. Cunrat, der im stillen Dorf aufgewachsen war, genoss die Ruhe auf dem Wasser und überließ sich ganz seinen Gedanken. Doch diese landeten unweigerlich bei den Toten. Tettinger, Karolina, Ambrogio, der Pole und sein Mörder, der Burgunder – warum hatten sie alle sterben müssen? Wer hatte sie auf dem Gewissen? Und plötzlich kam ihm ein neuer Gedanke. Ob der Ritter von End womöglich mit den Morden zu tun hatte? Vielleicht würden sie auf Burg Grimmenstein ja nicht nur Lucia, sondern auch eine Antwort auf ihre Fragen finden!

    Gegen Abend erreichten sie die breiteste Stelle des Bodensees, zwischen Buchhorn und Romishorn. Cunrat staunte über diese unendlichen Weiten, er dachte an das Meer, von dem ihm Simon Ringlin erzählt hatte, es konnte nicht größer sein, die Berge im Osten waren nur Schemen im abendlichen Dunst, und ihm wurde schwindlig beim Gedanken an die ungeheuren Tiefen, über die sie dahinglitten.
    Schließlich dirigierte Wigand Kramer die Schiffe in den Hafen von Romishorn, damit die Männer dort an Land etwas essen und die Nacht auf dem Trockenen verbringen konnten. Giovanni wäre am liebsten weitergefahren, er sah sich kurz vor dem Ziel, Lucia wieder zu finden, und war deshalb ungeduldiger als alle anderen. Als sie abends ums Feuer saßen, erzählten einige der Schiffer jedoch, was ihnen bei ihren Fahrten schon alles zugestoßen war, wie schnell das Wetter umschlagen und der Wind drehen konnte, wie schwer es war, sich in der Nacht auf dem schwarzen See zu orientieren, wie viele Schiffe schon untergegangen waren und welche Ungeheuer auf dem Grunde des Sees nur darauf warteten, dass die toten Körper der Ertrunkenen zu ihnen hinabsanken, sodass sie sie verschlingen konnten. Da war Cunrat heilfroh, sich über Nacht auf festem Boden zu befinden, zumal ihn während der ganzen Fahrt eine leichte Übelkeit begleitet hatte, die wohl vom Schaukeln des breiten Kahns herrührte. Und obwohl Giovanni ihm noch zuflüsterte: »Alles Unsinn!«, schien auch er nicht wirklich unglücklich über die nächtliche Rast an Land zu sein.
    Am nächsten Morgen fuhren sie weiter, vorbei an der Bischofsburg von Arbon und der Rorschacher Bucht, von wo der graue Stein kam, mit dem die Mauern von Costentz aufgebaut wurden. Nun nahm der See doch langsam ein Ende, vor ihnen tauchten immer deutlicher die Bregenzer Berge aus Wasser und Dunst auf, zur Linken grüßte der Turm von der Insel des Lindower Frauenstiftes herüber, während sich rechts dunkel eingeschnitten das Rheintal zwischen den Hügeln des Appenzeller Landes und den höheren Bergen dahinter abzeichnete. Dann schrien die Männer in der Lädine vor ihnen plötzlich begeistert auf, denn ein Stück hinter der Rheinmündung ragte endlich die mächtige Feste Grimmenstein empor.
    »Lucia!«, flüsterte Giovanni heiser, und Cunrat sah, wie er seine Hände zu Fäusten ballte.
    Die

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