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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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verachtet. Aber Jakob Schwarz hatte Angst vor der Folter, das ist alles. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Schurke es vorzieht, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, bevor er peinlich verhört wird. Zumal so ein feiger Kerl wie er.«
    »Habt Ihr die Leiche genau angeschaut?«
    »Warum hätte ich das tun sollen?«
    »Ihr habt nicht zufällig gesehen, ob der Tote Bisswunden am Kopf hatte, wie von einer Schlange?«
    Der Henker schüttelte den Kopf. »Seid ihr vollkommen närrisch geworden? Im Raueneggturm gibt es doch keine Schlangen!«
    »Wo ist der Leichnam jetzt?«
    »Den hab ich heute nach Mittag auf dem Schindanger am Brühl begraben. Wie es der Vogt mir aufgetragen hat. Bei der Hitze halten sich die Leichen nicht lang, da ist es besser, man begräbt sie gleich.«

    *
    Ruof Lämbli fragte die Drei, ob sie ein Stück vom gebratenen Schwein haben wollten, aber keiner hatte Appetit. Was sie von Egli Locher gehört hatten, hatte ihnen auf den Magen geschlagen. Das Einzige, was sie vertragen konnten, war Wein. Als sich nach einiger Zeit Poggio Bracciolini zu ihnen gesellte, berichteten sie ihm, was sie erfahren hatten. Er war so enttäuscht wie sie darüber, dass der Mörder offenbar immer noch nicht gefasst war.
    »Wenn wir nur wüssten, ob Jakob Schwarz das Mal hatte!« Giovanni war ärgerlich. »Wenn wir wenigstens die Leiche hätten sehen können! Warum musste Egli Locher ihn gleich begraben?«
    »Ach, was hätte das denn noch genützt?«, erwiderte Cunrat. »Jakob Schwarz ist in jedem Fall tot und kann uns nichts mehr sagen.«
    »Aber dann wüssten wir, ob er sich selber umgebracht hat, oder ob der Gabelmörder auch hinter seinem Tod steckt. Und wir wüssten, ob Jakob Schwarz die Wahrheit gesagt hat, dass es noch einen Mächtigeren gibt, der Lucia in seiner Gewalt hat!«
    Giovanni schlug mit seiner gesunden Faust auf den Tisch. Den anderen Arm trug er immer noch in der Binde.
    »Ich glaube, Jakob Schwarz wusste, dass er sterben würde«, antwortete Cunrat nachdenklich, »deshalb hat er gelacht wie ein Narr. Ich habe einmal einen Dieb am Galgen erlebt, im Kloster Weißenau, als Kind. Meine Mutter hatte mir verboten, zu der Hinrichtung zu gehen, aber es war das einzige Mal während meiner ganzen Kindheit, dass es im Kloster eine Hinrichtung gab, und ich wollte unbedingt dabei sein. Also bin ich heimlich hingeschlichen und habe zugesehen. Es war unheimlich. Als er nämlich auf der Leiter stand und der Priester zu ihm kommen wollte wegen der Beichte, da hat der Verbrecher angefangen zu lachen. Er hat gelacht wie ein Narr, weil er wusste, dass er sterben würde. Das war schrecklicher, als wenn er geweint hätte. So als ob der Teufel aus ihm lachen würde. So wie bei Jakob Schwarz.«
    »Wenn du recht hast, Cunrat, dann hat er vielleicht tatsächlich die Wahrheit gesagt. Im Angesicht des Todes lügt man nicht mehr. Aber was meinte er dann damit, dass es noch einen Mächtigeren gebe als ihn? Mächtig in welchem Sinne? Ein Kardinal? Ein Adliger? Wer könnte das sein? Herr Ringlin, was könnte das bedeuten, dass Ihr nicht wisst, mit wem Ihr Euch angelegt habt?«
    Simon Ringlin hatte nichts mehr gesprochen, seit sie das Haus des Scharfrichters verlassen hatten. Er war vor Kummer in sich selbst versunken. Nun zuckte er verzweifelt die Schultern.
    »Ich war so sicher, dass Jakob Schwarz hinter all dem steckte, meine Entführung durch die Piraten, die Art, wie er Pina und Lucia behandelt hat, die Übernahme des Kontors, der Anschlag hier in Costentz und die Entführung von Lucia – es schien alles zu passen. Aber wenn er die Wahrheit gesagt hat, dann war auch er nur ein Werkzeug in der Hand eines anderen.«
    »Aber wer ist dieser andere? Ihr müsstet ihn doch kennen, Herr Ringlin, wenn er Euch all diese Dinge angetan hat!« Giovanni schrie den alten Mann an: »Denkt doch nach!«
    Aber Simon Ringlin war in keiner guten Verfassung, er begann wieder zu weinen. »Ich weiß nicht … ich erinnere mich nicht …«, stammelte er.
    »Eines ist auf jeden Fall klar, Herr Ringlin«, mischte sich Poggio ein, »wenn Jakob Schwarz nicht der Mörder war, dann seid Ihr weiterhin in Gefahr! Ihr müsst Euch in Eurer Kammer bei Meister Ismael verborgen halten. Bei ihm seid Ihr sicher.«
    »Aber Meister Ismael ist doch gar nicht da!«, jammerte Simon Ringlin ängstlich.
    »Was? Wo ist er denn?«
    »Er ist schon vorigen Mittwoch nach Überlingen gefahren, zusammen mit seiner Tochter und seinem Sohn. Hendlin soll mit dem Sohn von Rabbi

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