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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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hat.« Giovanni beugte sich zu Cunrat vor und flüsterte: »Und sag nie etwas über seine Nase!«
    Cunrat hatte absolut nicht vor, über die Nase des Wirts zu sprechen. Er wollte über Frauen sprechen. Über Margarethe, die sein Herz mit Zärtlichkeit erfüllte und über Karolina, die es schwer machte. Wegen Karolina waren sie hergekommen, weil Giovanni der Meinung war, dass Rosshuser ihnen bestimmt etwas über den neuen Pächter der Haue sagen konnte.
    »Und nachher werde ich ihn bei günstiger Gelegenheit fragen, ob er etwas über die Frau weiß, die wir in St. Johann getroffen haben«, fügte er zufrieden hinzu.
    Als sie den Wirt beim nächsten Krug Wein nach Sebolt Schopper fragten, erzählte der ohne zu zögern, als ob er nur darauf gewartet hätte, dass ihn endlich jemand fragen würde: »Und ob ich ihn kenne! Er war Wirt in Überlingen. Dort haben sie ihn fortgejagt, weil er Wein gepanscht und in seiner Weinstube Glücksspiel betrieben hat. Und jetzt gibt ihm die Zunft ausgerechnet Tettingers Schänke zur Pacht! Weil man sie bei den vielen Konzilsgästen nicht lang geschlossen halten kann, sagen sie. Wo Tettinger doch auch gepanscht haben soll!«
    Cunrat wollte widersprechen, aber Giovanni stieß ihn mit dem Fuß ans Schienbein, damit er den Redefluss des Wirtes nicht unterbrach.
    »Der Schopper ist kein Guter. Ich weiß von Bantli Erb, einem Überlinger, der öfter hier einkehrt, dass er ein falscher Hund ist, einer, der es versteht, sich bei den Oberen einzuschmeicheln. Man sagt, er sei nicht nur ein Panscher und Spieler, sondern er habe noch Schlimmeres getan.«
    Rosshuser senkte die Stimme.
    »Er soll Leute mit einem geheimen Mittel in Schlaf versetzt und dann ausgeraubt haben! Allerdings konnte man es ihm nie nachweisen. Manchmal könnte man fast glauben, dass er mit dem Teufel im Bunde sei, hat der Bantli gesagt!«
    Mit dem Teufel im Bund? Cunrat musste an den teuflischen Gestank unter dem Kellergewölbe denken, als sie Tettinger abgehängt hatten, und an die geheimnisvolle offene Tür, die eigentlich hätte verschlossen sein müssen. Hatte er doch recht gehabt?
    Er sah Giovanni bedeutungsvoll an, doch der schüttelte nur den Kopf. »Ach was, Teufel!« Dann fuhr er mit Verschwörermiene zu Rosshuser gewandt fort: »Wir haben schon gedacht, ob der Schopper vielleicht hinter den Todesfällen in der Schänke zur Haue steckt? Was meint Ihr? Er hat doch den meisten Nutzen davon! Vielleicht haben sich Tettinger und seine Schwester gar nicht selber umgebracht!«
    Rosshuser pfiff durch die Zähne. »Das lass aber nicht den Vogt hören. Egli Locher, der Scharfrichter – er wohnt gleich hier nebenan und kommt ab und zu in die Gaststube – hat mir erzählt, dass Hanns Hagen auf keinen Fall will, dass es Aufruhr gibt in der Stadt wegen der Todesfälle. Aber ganz im Vertrauen: Ich hab mir auch schon so etwas gedacht! Und dass der Schopper seine Finger im Spiel hat … möglich wäre es. Dem ist alles zuzutrauen!«
    »Die Frage ist nur, wie er das hätte machen sollen«, warf Giovanni ein. »Er ist nicht besonders groß und kräftig. Und wenn Tettinger sich nicht selbst aufgehängt hat, dann hat es ein anderer getan. Dafür brauchte es einen starken Mann!«
    Rosshuser lachte. »Das ist doch für einen wie den Schopper kein Hindernis! Der hat seine Handlanger, die ihm beistehen bei allen finsteren Machenschaften.«
    »Wo wohnt denn dieser Schopper?«
    »Na, jetzt hat er sich gewiss in der Haue eingenistet. Würde mich nicht wundern, wenn er gleich noch ein paar Vögelchen mitgebracht hätte. Obwohl er gar keine Erlaubnis dafür hat!«
    »Ihr meint, ein paar Dirnen?«
    »Jawohl, das meine ich!«, antwortete Rosshuser aufgebracht. »Apropos!«
    Rosshusers Tonfall wechselte von wütend auf schmierig. »Hättet ihr nicht Lust auf ein wenig Frischfleisch? Ich hab ein ganz neues Pferdchen im Stall! Direkt aus Italien, vor drei Tagen hier angekommen!«
    Cunrat starrte ihn entgeistert an ob seiner Ausdrucksweise. Als Giovanni seinen Blick sah, musste er lachen.
    »Unser lieber Heiliger Cunrat hier hat gewiss kein Interesse an Euren Pferdchen! Er träumt von einem frommen Mägdelein, einer Mäntellerin namens Gretli!«
    Cunrat wurde wütend, dass Giovanni sich über ihn lustig machte und vor diesem widerlichen Kerl über Margarethe sprach.
    »S… sei st… till!«, zischte er Giovanni an.
    Als der merkte, dass Cunrat seine Worte übel nahm, wurde er wieder ernst. »Ist ja schon gut, ich hab’s nicht so gemeint!«
    Aber

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