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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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noch lange nicht.“
    „Glaub mir“, seufzte Emilia erwartungsvoll, „mir kommt die Zeit bis dahin wie ein Wimpernschlag vor.“
    „Das kann ich mir gut vorstellen“, grübelte ich. „Was sind schon zehn Jahre im Vergleich zu zweitausend?“
    „Ein Atemzug“, sinnierte Anastasija und begann damit , mir Creme ins Gesicht zu reiben.
    „Elias hat mir erzählt, dass er dich nähren durfte“, sagte Emilia und Anastasija ließ ihre Cremetube fallen.
    „Wie bitte?“, hakte die junge Vampirin nach. Ich wurde sofort rot.
    „Ja, ich war neugierig“, gab ich peinlich berührt zu.
    „Das auch, aber du hast ebenfalls seine Gier gespürt. Genauso wie du heute instinktiv wusstest, dass er in Gefahr war, oder?“
    „Emilia , woher weißt du das?“
    „Die Prophezeiung. Das Band zwischen dir und Elias wird stä rker.“
    „Als ich ihn beißen wollte, war das also nicht mein Wunsch, sondern ich habe seinen Drang gespürt , mich zu beißen?“, schlussfolgerte ich.
    „Ja. Und lass mich raten … Der Druck im Kiefer hat erst nachgelassen, nachdem er dich gebissen hat, nicht wahr?“
    „Stimmt. Wenn ich so drüber nachdenke, ja.“
    Emilia lächelte und Anastasija starrte mich mit offenem Mund an. Ich drückte ihren Unterkiefer hoch. „Mund zu, die Milch wird sauer.“
    Mutter und Tochter beobachteten mich, während ich anfing, mein Gesicht zu schminken. Emilia wünschte uns nach ein paar Minuten viel Spaß und verabschiedete sich.
    Als Anastasija die Ohrringe auspackte, hätte ich am liebsten vor Freude gequietscht … ja, ja okay: Ich habe vor Freude gequietscht. Die Ohrringe waren wunderschön. Es waren Stecker in Form von Blumen, welche die gleiche Farbe wie mein Kleid hatten, und in der Mitte glitzerte ein wahnsinniger schöner Diamant. Von dieser Blume hingen goldene Fäden herab, an denen jeweils kleine Abbildungen der großen Blume hingen. Sie baumelten mir bis runter auf meine Schultern. Unter normalen Umständen hätte ich sie als sauteuren Kitsch bezeichnet, aber mit diesem Kleid und dieser wunderschönen Hochsteckfrisur, von der hier und da kunstvoll eine Locke herunterhing, sahen sie einfach bezaubernd aus. Und ich muss sagen, ich hatte sogar ein ganz tolles Make-up hinbekommen! Ich stand auf und stellte mich vor den Spiegel.
    „Ich fühle mich wie eine Million Euro teuer.“
    „Mehr!“, sagte Anastasija und öffnete ihren Kleiderschrank. „Schau mal“, bat sie mich und ich drehte mich herum.
    Die Vampirin hielt ein rotes, langes und sündhaft enges Kleid in de n Händen. Es hatte am Oberteil schwarze Stickereien in Form von Rosen und eine kleine Schleppe.
    „Oh mein Gott!“, staunte ich „Los , zieh es an, das muss ich an dir sehen!“ Auch ich drehte mich herum und bestaunte solange noch mein Spiegelbild. Noch nie hatte ich mich so schön gefühlt und ich konnte es kaum erwarten, mich Elias zu präsentieren.
    „Und? Was denkst du?“ , fragte Anastasija.
    Ich drehte mich herum und diesmal fiel mir die Kinnlade runter.
    „Wenn man im Lexikon unter sexy nachschaut, ist da ein Bild von dir in dem Kleid!“
    Anastasija brach in Gelächter aus.
    „Mir tun alle Männer heute Abend jetzt schon leid. Die werden sich die Zunge abbeißen, wenn die hören, dass du für sie unerreichbar bist.“
    „Ich danke dir“, prustete sie und begann sich vor dem Spiegel die Haare zu machen.
    „Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“
    „Hm , ja, du kannst mir Strähnen festhalten und mir mit dem Haarspray helfen.“ Sie drückte mir ein paar ihrer samtweichen Haare in die Hand. Es dauerte nicht lange und ihre Haare saßen perfekt.
    „So!“, sagte sie , nachdem sie mit dem Make-up fast fertig war. „Jetzt noch etwas Lippenstift, Marke Bordsteinschwalbe, und es kann losgehen.“ Sie zog sich die Lippen mit einem blutroten Lippenstift nach und ließ diesen danach in ihre kleine rote Handtasche fallen. Dort war auch meiner bereits gelandet.
    Anastasija gab mir meine Handschuhe, legte mir meine Stola um und lächelte über das ganze Gesicht. „Geh und zeig dich Elias!“
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich versuchte mich auf Anastasijas Stöckelschuhen so elegant wie möglich zu bewegen. Etwas unbeholfen trat ich in den Flur und ging hinunter zu Elias’ Zimmer. Leider war er nicht dort, also beschloss ich, noch weiter unten nach ihm zu suchen. Die Treppe war ein kleines Hindernis, welches ich aber mit Bravour meisterte. Ich fand ihn im Wohnzimmer. Roman saß mit dem Laptop am Wohnzimmertisch und

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