In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Hose abzuwischen, denn schließlich wollte ich noch etwas runterbekommen.
Elias hielt mir einen Stuhl hin und ich setzte mich. Da hier a nscheinend niemand auf Tischetikette Wert legte, schüttete ich mir einfach etwas Orangensaft ins Glas, nahm mir ein Brötchen und etwas Käse. Für den Käse entschied ich mich, da dieser noch keine Fingerspuren meines Gegenübers besaß.
„Also“ , sagte Elias und holte tief Luft. „Was kannst du uns berichten?“
Markus wartete nicht, bis sein Mund leer war, sondern antwort ete direkt.
„Der Kerl, der euch nicht leiden kann , heißt Benedikt.“ Er wedelte mit seinem angebissenen Brötchen vor unseren Augen herum. „Muss ‘ne Menge Kohle haben.“ Er schluckte und holte sich mit dem Finger etwas zwischen den Zähnen heraus, um es dann an der Tischkante abzustreifen. „Hat dem Rudel in Köln ‘nen Haufen bezahlt, damit man euch an ihn ausliefert. Der wohnt wohl in Hamburg.“
Na klasse, und genau da hin wollten wir demnächst eine Klassenfahrt machen!
„Warum gehören Sie eigentlich keinem Rudel an?“, platzte es aus meinem Kopf. Oh pfui, jetzt hatte ich seine Aufmerksamkeit erregt und das, als er gerade dabei war , seine strähnigen Haare zu durchforsten. Wer weiß, was der da rausholte?
„Bin nicht dumm, Mädel. Der da “, er zeigte auf Elias, „wird irgendwann mal das Sagen haben. Na ja, und ich hätte gern meine Ruhe, die die Vampire mir lassen.“
Ich sah meinen Freund an, welcher Markus mit gemischten Gefühlen betrachtete, und nickte.
„Also sehe ich das richtig, dass die Kölner Werwölfe uns nur jagen, weil sie dafür bezahlt wurden?“, fasste Elias das Gesagte zusammen.
Markus nickte ebenfalls und biss in sein Brötchen.
„Ich werde noch versuchen, den Nachnamen von dem Kerl rauszubekommen, aber gestern war nicht mehr genug Zeit dazu. Vollmond und so.“ Wieso biss er vorher ab, wenn er etwas sagen wollte?
Die Tür öffnete sich und Mathias trat ein, gefolgt von Melissa. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich die Beiden betrachtete und für unverletzt befand. Allerdings klebte Blut an ihren Sachen, das aber offensichtlich nicht ihres war. Na lecker, eben hatte ich noch Hunger gehabt! Ich gab auf, schmiss den Rest meines Brötchens auf den Teller und nahm einen Schluck Orangensaft. Mathias steuerte auf Elias zu und verbeugte sich vor ihm. Melissa dagegen blieb an der Tür stehen. Ganz kurz konnte ich in ihren Augen die Kriegerin erkennen, die sie ganz offensichtlich war, dann lächelte sie mir verlegen wie ein kleines Kind zu.
„Wir haben Eure Anweisungen wie befohlen ausgeführt, mein Prinz“, sagte Mathias voller Stolz.
„Ähm … ja, danke“, stammelte Elias und sah kurz zu mir herüber.
Was hatte Elias befohlen?
„Wir haben ungefähr zehn Stück in den Wäldern vor unserer Tür erledigen können“, triumphierte Mathias und mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Es war Elias, der die Jagd auf Werwölfe gestern Nacht befohlen hatte! Nicht Heinrich von Rosenheim! Der hatte nur wiedergegeben, was Elias bereits bestimmt hatte. Wegen einer Schürfwunde an meiner Hand hatten zehn, vielleicht sogar unschuldige Wesen ihr Leben lassen müssen.
„Das wird ihnen zeigen, dass wir nicht länger die Hände in den Schoß legen, mein Prinz.“
„Bin ich froh“, sagte Markus lachend und etwas fiel aus seinem Mund und blieb im Bart hängen, „dass ich nicht hier gejagt hab!“
Und ich schwöre bei Gott , ich werde ihn blutrot färben , schossen Elias’ Worte durch meinen Kopf. Er hatte seine Drohung wahr gemacht.
„Vielen Dank für deine Informationen , Markus. Bitte melde dich, wenn du seinen Nachnamen weißt, und berichte es auch Heinrich.“
Der Werwolf nickte fröhlich und nahm einen Schluck Kaffee. Oh Wunder, er schaffte es , dabei nichts zu verschütten.
„Du bist fertig – oder, mein Kätzchen?“
„Ja, danke. Wir können los , wenn du magst.“ Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich mich Elias gegenüber verhalten sollte. War ich wütend auf ihn? Nein, nicht wirklich, aber was war es dann? Die Frage beschäftigte mich noch, als wir bereits im Auto saßen und über die Autobahn düsten.
„Und jetzt?“, fragte ich , um mich selbst abzulenken. „Was tun wir jetzt gegen die Werwölfe?“
Elias starrte angestrengt nach vorne.
„Erst mal ziehen wir heute Abend in das neue Haus und dann warten wir ab, was die Ältesten sagen.“ Sein Blick streifte kurz zu mir herüber. „Irgendetwas stimmt nicht mit dir und ich würde
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