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In Schinkenbüttel ist der Affe los!

In Schinkenbüttel ist der Affe los!

Titel: In Schinkenbüttel ist der Affe los! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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du denn auf diesen Unsinn?“ fragte er, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte. „Das ist kein Unsinn“, sagte Markus, „es war ein Affe, und zwar meiner. Vorgestern nacht ist er mir ausgerückt. Fragen Sie meine Freundin hier, die kann es Ihnen bestätigen.“ Herr Fliegenschmidt blickte flüchtig zu Kirsten hinüber. „Quatsch!“ rief er. „Ein kleiner Affe kann unmöglich eine ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzen. Ein Kerl wie ein Baum war es, das haben sämtliche Zeugen ausgesagt.“
    „Die spinnen alle!“ rief Markus. „Sie haben im Dunkeln ja gar nichts sehen können.“
    Sebastian schüttelte den Kopf.
    „Wie soll ein Tier eine große Schaufensterscheibe wie die im Milchgeschäft zerschlagen? Kannst du mir das erzählen? Dazu gehört die Kraft eines starken Männerarmes.“
    Die Schaufensterscheibe hat der Affe auch nicht zerschlagen“, sagte Markus, „das hat der Milchmann selber gemacht. Er hat es mir verraten, als er die Scherben zusammenfegte.“
    „Nun aber vorsichtig!“ mahnte Sebastian Fliegenschmidt. „Was du da behauptest, ist eine böse Verleumdung. Warum sollte der Milchmann wohl sein eigenes Schaufenster zerschlagen?“
    „Weil es einen Riß hatte und nicht versichert war!“ schrie Markus. „Er will sich auf Kosten des Einbrechers eine neue Scheibe einsetzen lassen, und darum habe ich ihn Betrüger genannt. Gehen Sie hin und fragen Sie ihn!“
    „Gut“, sagte der Detektiv, „aber du kommst mit! Wenn du dem Mann Auge in Auge gegenüberstehst, wirst du wohl nicht zu lügen wagen.“
    „Nein, gehen Sie lieber allein!“ wehrte Markus ab. „Der Mann ist hinter mir hergelaufen, um mich zu verhauen. Er ist bestimmt immer noch böse auf mich.“
    „Keine Angst, du stehst unter meinem persönlichen Schutz“, sagte Sebastian. „Ich lasse es nicht zu, daß er dich verhaut. Also komm, gehen wir!“
    Sie trafen den Milchmann damit beschäftigt, die Auslage seines Schaufensters wieder einzuräumen. Vor wenigen Minuten hatte der Glasermeister mit zwei Gesellen eine neue Scheibe eingesetzt.
    „Passen Sie auf“, warnte Kirsten leise, „gleich stürzt er sich auf Markus!“
    Sebastian paßte auf. Aber es war gar nicht nötig, denn der Milchmann ließ sich in seiner Arbeit nicht unterbrechen und schob ruhig weiter an den Marmeladen und Schokoladen herum. Er beantwortete auch den Gruß des Detektivs freundlich und ohne jede Feindseligkeit.
    „Guten Tag, Herr Fliegenschmidt“, sagte er. „Na, wie sieht es aus? Haben Sie den Täter schon gefaßt? Wenn nicht, dann beeilen Sie sich, sonst schlägt er mir womöglich meine neue Scheibe auch wieder entzwei.“
    „Ich bin ihm auf der Spur“, entgegnete Herr Fliegenschmidt bescheiden. „Er ist schon so gut wie hinter Gittern.“
    „So was hört man gern!“ rief der Milchmann. „Dann kann der Glaser ihm gleich die Rechnung für meine Schaufenster — scheibe unter die Nase halten, die ist ganz schön gesalzen.“
    „Deswegen komme ich“, sagte der Detektiv. „Dieser Junge hier behauptet, Sie hätten die Scheibe selber zerschlagen.“
    „Wie bitte?“ rief der Milchmann und tat sehr überrascht. „Ich selber? Warum hätte ich das wohl tun sollen?“
    „Weil die Scheibe einen Sprung hatte und nicht versichert war!“ rief Markus. „Das haben Sie mir jedenfalls gesagt.“
    „Wer ist dieser Junge?“ wandte der Milchmann sich an Sebastian Fliegenschmidt. „Wie kommt er dazu, solche Verleumdungen auszusprechen?“
    „Das sind keine Verleumdungen, das ist die reine Wahrheit!“ sagte Markus empört. „Tun Sie doch nicht so scheinheilig! Weil ich Sie Betrüger genannt habe, sind Sie ein ganzes Stück hinter mir hergelaufen.“
    Der Milchmann schob einen großen runden Käse im Fenster zurecht.
    „Allmählich reichen mir deine Unverschämtheiten aber“, sagte er drohend. „Was soll der ganze Unsinn? Ich kann mich nicht erinnern, dich schon mal gesehen zu haben. Sagen Sie, Herr Fliegenschmidt, muß sich ein ehrlicher Kaufmann so etwas gefallen lassen?“
    Der Detektiv war inzwischen längst überzeugt, daß Markus ihn angeschwindelt hatte. Nur der Form halber fragte er noch: „Sie kennen also den Jungen gar nicht?“
    „I wo!“ rief der Milchmann. „Wie sollte ich! Der Bengel steht zum erstenmal in seinem Leben vor mir. Und hoffentlich auch zum letztenmal!“ fügte er nach einer kleinen Pause warnend hinzu.
    Markus war außer sich.
    „Sie sind nicht nur ein Betrüger, Sie sind auch ein Lügner!“ schrie er. Und zu

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