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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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Fighter ihr Treffen bei uns hatten.«
    »Ihr hättet sie ihm nachschicken sollen«, grummelte Clint.
    »Konnten wir nicht«, warf Lindsey ein. »Seine Frau dachte, er wäre im Klub der Modelleisenbahner.«
    Mary Jane seufzte zufrieden. »Es ist so lange her, dass ich mit einer lieben Freundin abends ausgegangen bin.«
    Clint verdrehte die Augen, während Honey versuchte, ihm ein Chiffontuch um seine seidige weiße Perücke zu binden.
    »Das muss ich nicht wirklich auch noch tragen?«
    »Doch. Falls deine Perücke wegweht.«
    »Fahren wir etwa mit offenem Verdeck?«
    Honey senkte ihre Stimme. »Der Wagen hat gar kein Verdeck.«
    Honey meinte zu sehen, wie Clint unter dem Make-up erbleichte. Nun ja, anders ging’s nicht. Sie hatte ihr Bestes getan.
    Da kam einer der älteren Herren herüber und drängelte sich eng an Clint.
    »Hätten Sie später Lust auf ein Gläschen?«, fragte er, während sein Kinn beinahe schon auf Clints Schulter ruhte.
    Clint war sprachlos.
    »Sie ist von außerhalb«, unterbrach Mary Jane die beiden.
    Der alte Herr zog ein langes Gesicht. »Schade. Na, macht nichts«, sagte er. Plötzlich hellte sich seine Miene wieder auf. »Dann nächstes Mal, okay?«
    Clint zuckte sichtbar zusammen, als der alte Mann ihm die Hüften tätschelte, und rief: »Was erlaubt sich der …«
    Honey beruhigte ihn. »Komm schon, Abigail. Das darfst du ihm nicht übelnehmen.«
    »Aber der hat doch gerade …«
    »Und wie oft hast du schon …?«
    Honey schaute ihn vorwurfsvoll an. Clint kapierte. Er hatte auch schon die eine oder andere Hüfte getätschelt – und in den einen oder anderen Po gezwickt. Honey überlegte, ob er das wohl wieder machen würde, nachdem er mal auf der anderen Seite gestanden hatte. Vielleicht. Mann blieb Mann, trotz alledem.
    »He«, sagte Clint und achtete sorgfältig darauf, seine Stimme gesenkt zu halten. »Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich Abigail heißen möchte. Wieso kann ich mir nicht selbst meinen Namen aussuchen?«
    Honey zog den Reißverschluss an der großen Schultertasche zu, in die sie Clints Kleidungsstücke gestopft hatte.
    »Ich habe Mary Jane gebeten, den Namen auszuwählen. Es musste ein Name sein, der ihr sofort in den Kopf kommt, noch ehe ihr dein richtiger Name einfällt. Also Abigail.«
    »Meine liebste Freundin«, erklärte Mary Jane und wischte sich eine Träne aus dem Auge. »Oh, wie ich sie vermisse. Du bist so was wie ihr spiritueller Ersatz«, brachte sie mit tränenschwerer Stimme hervor, ehe sie sich in ein Riesentaschentuch schnäuzte.
    Das schien Clint zu gefallen. »He! Das ist irgendwie richtig nett. Bin ich so hübsch wie sie?«
    »Nein.«
    »Oh!« Clints Stimme klang ein wenig verletzt.
    Mary Jane presste die Finger an die Stirn und schloss die Augen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Honey.
    »Ich stimme mich nur auf Abigails Schwingungen ein und bitte sie, uns heute Abend zu begleiten«, erwiderte Mary Jane. Dann riss sie die Augen auf. »Ich hoffe wirklich, dass sie kommt, aber man weiß ja nie. Nur ganz wenige Medien können Tiere heraufbeschwören.«
    Clint schaute fragend zu Honey herüber, und die sagte: »Abigail war Mary Janes Katze.«
    »Die beste Freundin, die ich je hatte«, konstatierte Mary Jane.
    Lindsey linste gerade noch einmal durch eins der riesigen georgianischen Fenster.
    »Vorsicht!«, mahnte ihre Mutter. »Die können vielleicht reinschauen.«
    Lindsey wies sie darauf hin, dass man dazu wohl ein Fernglas benötigen würde.
    Genau in diesem Augenblick kam Smudger zur Tür hereinmarschiert, um seine Abendschicht anzutreten. Ohne die weiße Kochmontur war er ein cooler Typ in viel zu weiten Hosen und mit Designer-Turnschuhen. Das Haar hatte er mit massenhaft Gel in die Höhe gezwirbelt.
    »He, habt ihr schon bemerkt, dass da auf der anderen Straßenseite ein Typ steht, der das Hotel mit einem Feldstecher beobachtet?«
    Honey nickte. »Habe ich mir schon gedacht.«
    »Oh. Okay.« Smudgers Stimme versagte, als er die Erscheinung in dem türkisfarbenen Hosenanzug, den roten Stöckelschuhen und der dazu passenden Schultertasche wahrnahm. Mary Jane hatte zu diesem Outfit noch ein knallrotes Chiffontuch mit Stars und Stripes beigesteuert, das, wie sie erklärte, Abigail gehört hatte.
    Clint begann sich zu kratzen.
    Smudger musterte ihn vom Scheitel bis zur Sohle.
    »Hi, Clint. Super Styling. Heiße Verabredung heute Abend?«
    »So ähnlich«, murmelte Clint.
    Sprachlos starrten sie alle dem Chefkoch nach, der durch die Tür verschwand, die

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