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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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zur Küche führte.
    Honey unterbrach das benommene Schweigen. »Kümmert euch gar nicht um den. Der ist Koch. Chefköche denken nicht wie normale Menschen.«

Kapitel 20
    Mary Jane erstattete Bericht, dass Clint nun in Sicherheit war. Nur bei der Esoterikmesse hatte es ein kleines Problem gegeben.
    Clint war von allem dort so angetan gewesen, dass er sein schwer verdientes Geld ausgab, um sich ein paar Mal aus der Hand lesen und die Karten legen zu lassen.
    Ein Medium war von den Botschaften, die es erhielt, ein wenig verwirrt gewesen. Eine andere Wahrsagerin hatte Clint geradeheraus empfohlen, doch gleich die Operation machen zu lassen, wenn er sich wirklich so gern in Mädchenkleidern herumtrieb. Diese Frau hatte auch noch angedeutet, das könnte ihm ohnehin passieren, wenn er in Bath bliebe.
    »Wenn Sie in Bath bleiben, könnte das Ihre Gesundheit gefährden.«
    Na ja, das stimmte wohl.
    Während Honey bei Waitrose einkaufte, um ihren Vorrat an Trostessen neu aufzufüllen, sah sie ein bekanntes Gesicht.
    Karen Pinker war »in Zivil« gekleidet. Sie trug einen marineblauen Trainingsanzug und weiße Turnschuhe und hatte ihr Haar mit einem weißen Band zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden.
    Sie war in Begleitung einer anderen jungen Frau, die kaffeebraune Haut und dunkelrotes Haar hatte. Die bewegte sich mit katzenhafter Eleganz und trug eine Sonnenbrille. Strahlendes Sonnenlicht draußen konnte kaum der Grund dafür sein, denn der Himmel war grau, und die Sonnenstrahlen kämpften auf verlorenem Posten.
    Mit einem kleinen Stich des Neides bemerkte Honey Karens makellosen Teint. Sie überprüfte sofort ihr eigenes Aussehen in den Glastüren der Tiefkühlvitrinen.
    Obwohl Glastüren, hinter denen sich Beutel mit Tiefkühlerbsen und tiefgefrorenen Würsten stapeln, natürlich keinen Spiegel ersetzen können, fand sie, dass sie gar nicht schlecht aussah. Da hatte vielleicht die Behandlung doch geholfen. Entweder das, oder die klebrigen Fingerabdrücke auf den Türen verwischten das wahre Bild ein wenig.
    Karen Pinker hielt ein Paket mit fettreduziertem Putenschinken in der Hand. Honey merkte sich die Marke und fasste den Entschluss, auch so eins zu kaufen. Eine gertenschlanke Gestalt und ein makelloser Teint, das bekam man eben nicht ohne harte Arbeit.
    Honey schaute in ihren eigenen Einkaufskorb. Die Schokoladentrüffel schauten anklagend zurück. Es war zu spät, um sie wieder ins Regal zu legen, ehe Karen ihren Ausrutscher bemerken würde. Also packte Honey ein großes Paket Reiskekse drauf. Die würden gleich wieder ins Regal zurückwandern, sobald sie ihre Mission erfüllt hatte. Bis dahin verdeckten sie vollkommen die Versuchung aus Schokolade.
    »Hallo«, sagte Honey munter. »Dass ich Sie hier treffe!«
    Karen sah ganz blass aus. Entweder lag das am plötzlichen Schreck, oder sie hatte keinerlei Make-up aufgetragen. Sie wechselte einen raschen Blick mit ihrer hoch aufgeschossenen, eleganten Begleiterin, die auch gekleidet war, als käme sie direkt aus dem Fitnessstudio.
    Honeys Augen beäugten neidisch die beiden schmalen Figürchen. Wie oft hatte sie ihrem Körper schon versprochen, ihn mal ins Fitnessstudio zu schaffen? Allzu oft. Ihr Körper hatte stets bei der bloßen Absicht laut protestiert. Daraus leitete sie ab, dass es ihr Körper eben besser wusste als sie. Sollte sie ihm da etwas aufzwingen?
    Zunächst zögerte Karen Pinker. Dann schaltete ihr Ausdruck plötzlich um – von reserviert auf Erkennen.
    »Mrs. Driver, nicht wahr?«
    »Honey. Mein richtiger Name ist Hannah, aber alle nennen mich Honey.«
    Ihr Mann Carl hatte ihr den Kosenamen Honey gegeben. Der Name war ihr geblieben. Carl nicht. Eine Segelyacht mit ausschließlich weiblicher Crew und ein Sturm über dem Atlantik waren zu viel für ihn gewesen. Und selbst ohne diesen Sturm wäre ihre Ehe schließlich auf Grund gelaufen.
    »Okay«, sagte Karen.
    Karen hätte wahrscheinlich gern das Gespräch an dieser Stelle beendet, aber das konnte Honey nicht zulassen.
    »Ich habe Sie gar nicht mehr gesehen, ehe ich abgereist bin. Ich wollte Sie fragen, wo meine Sachen aufbewahrt wurden, damit ich abhauen konnte. Das Botox war ja in Ordnung, aber der Schlamm und ich, wir haben uns einfach nicht vertragen.«
    »Sehr vernünftig.« Dieser Kommentar kam von Karens Begleiterin.
    Karen schaute sie missbilligend an. »Magda, ich glaube nicht, dass du noch mehr sagen solltest. Wir haben doch eine Vertraulichkeitserklärung unterschrieben.«
    »Die können die

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