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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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Das ist nur ein kleiner Zwischenfall, redete sie sich ein. Schenke der Sache keine Beachtung.
    Aber sie konnte nicht anders, und wenn sie es recht bedachte, dann war er in letzter Zeit ein wenig kurz angebunden gewesen. Normalerweise nahm er sie mit, wenn er die Leute befragte, die in einen Fall verwickelt waren. Am Anfang hatte er sie doch ins Beauty Spot geschickt. Irgendwas musste danach passiert sein, das alles verändert hatte. Aber sie hatte keine Ahnung, was es war.
    Ja, er war wirklich in letzter Zeit ein bisschen kurz angebunden. Nicht unfreundlich, nein, aber ein wenig heimlichtuerisch, als wollte er ihr eigentlich sagen, was das Problem war, schaffte es aber nicht ganz.
    Aber was für ein Problem?
    Worin bestand das Geheimnis?
    Eine andere Frau.
    Beim bloßen Gedanken daran drehte sich Honey der Magen um. Sie versuchte, tief durchzuatmen und sich zu sagen, dass wieder einmal ihre Phantasie mit ihr durchging. Es funktionierte nicht. Sie verspürte eine Leere im Magen, als hätte sie seit Tagen nichts gegessen.
    Er nickte stumm und schaute nicht zu ihr hin. Irgendetwas beschäftigte ihn. Das wusste sie. Er hatte lange keine anzügliche Bemerkung mehr gemacht. Doherty machte immer anzügliche Bemerkungen, besonders wenn er mit ihr allein war. Na ja, der Wagen war klein, aber er war auch irgendwie gemütlich. Ihre Oberschenkel und Schultern berührten sich sehr angenehm, während sie so durch die Gegend fuhren.
    Normalerweise küsste er sie, sobald sie im Wagen saßen und sich angeschnallt hatten. Diesmal nicht.
    »Ist irgendwas?«
    Er ließ den Motor an. »Ich muss dir was sagen. Etwas, das ich dir schon viel früher hätte sagen sollen.«
     
    Die Häuser rings um das alte Herrenhaus, in dem das Beauty Spot untergebracht war, waren erst vor kurzer Zeit errichtet worden. Zwei Drittel waren bereits fertig, das letzte Drittel war noch im Bau.
    Der Lastwagen, der wieder einmal eine Ladung Zement liefern sollte, die in die Fundamente eines weiteren Hauses fließen würden, hatte an die richtige Stelle zurückgesetzt. Die riesige Trommel drehte sich und hielt den Zement in der richtigen Konsistenz bereit. Die Schütte, die das Material an die richtige Stelle bringen würde, war in Position.
    Alles war so weit fertig, als der Fahrer etwas bemerkte, das ihm nicht gefiel. Normalerweise waren mindestens zwei Bauarbeiter da, die die Schütte bewegten, sodass der Zement gleichmäßig aufgebracht wurde. Heute stand nur einer da.
    Der Fahrer rief: »Ist außer dir heute Morgen niemand hier?«
    Der Mann nickte und brüllte über den Lärm hinweg. »Leider ja. Mein Kumpel ist gerade Tee holen.«
    Der Fahrer drehte die Augen zum Himmel und fluchte leise vor sich hin. Er hatte was dagegen, seine Ladung abzuliefern, wenn nur ein Arbeiter da war, der die Sache im Auge behalten konnte. Normalerweise hätte er gewartet, bis jemand dazukam, aber er hatte noch eine weitere Lieferung zu machen. Er konnte unmöglich hier länger herumstehen.
    »Ach was, ich riskier’s«, murmelte er vor sich hin und drückte auf den Knopf.
    Kevin, der Mann, der die Lieferung überwachte, war ziemlich zufrieden mit sich. Er war jung und nicht sonderlich erfahren, aber er fühlte sich gern wichtig. Er hatte beinahe vor Freude gejauchzt, als der alte Charlie ihm gesagt hätte, er ginge jetzt Tee holen und müsste auch mal auf die Toilette.
    »Sag mir Bescheid, wenn der Zement kommt«, hatte ihm Charlie noch zugerufen.
    Kevin hatte versprochen, das zu tun, obwohl er in Wirklichkeit vorhatte, allen zu beweisen, wie supereffizient er sein konnte – wenn man ihn nur machen ließ. Und das war jetzt seine Gelegenheit. Das würde er locker allein schaffen. Er musste ja nur dafür sorgen, dass der Zement gleichmäßig aufgebracht wurde. Wenn das nicht klappte, dann mussten sie mit Schaufeln hinterher und alles einebnen, und das wollte nun wirklich niemand.
    Die Pumpe sprang an, und Kevin stand bereit. Er musste dafür Sorge tragen, dass das Zeug genau dort landete, wo er es haben wollte.
    Wie ein dicker grauer Pudding ergoss sich der Zement aus der Schütte in den vorbereiteten Graben.
    Leider hatte Kevin nicht bedacht, dass die Schütte bei dem gewaltigen Ausstoß an Zement eine ganz eigene Energie entwickeln würde.
    Wie eine riesige Schlange riss sie sich von ihm los, füllte einen Teil des Grabens bis zum Überlaufen und spuckte immer weiter Beton aus, während Kevin verzweifelt versuchte, sie wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Bestürzt starrte er auf

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