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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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noch beide Schuhe an den Füßen, aber ein Absatz war abgebrochen und steckte zwischen den Gehsteigplatten.
    Sie hörte, wie gegenüber ein Auto mit quietschenden Bremsen anhielt. Zwei bullige Männer sprangen heraus.
    Sie wurde in die Höhe gerissen. Ihre Zehen berührten den Boden nicht mehr.
    »Lassen Sie mich sofort los!«
    »Nenn uns einen guten Grund dafür.«
    »Ich kann Karate.« Das war glatt gelogen. Sie war zwar einmal in einen Karatekurs gegangen, hatte aber nach der ersten Übungseinheit festgestellt, dass es einfach zu viel Mühe machte.
    »Wir bibbern vor Angst, Kleine«, sagte einer der Männer, während die beiden sie auf den Beifahrersitz des Autos schleuderten.
    Nein, Angst hatten die eindeutig nicht. Ganz und gar nicht.
    »So behandelt man keine Dame!«, protestierte Honey.
    Der Rock klebte ihr an den Oberschenkeln, die Strümpfe hatten Riesenlaufmaschen, und sie fühlte sich wie ein Sack Kartoffeln.
    Der Instinkt sagte ihr, dass diese Kerle nicht mit sich spaßen ließen. Ein Wort, und sie würde ernsthaft Probleme bekommen. Nur drang der Instinkt leider nicht bis zu ihrem Mundwerk vor. Das plapperte munter weiter.
    »Lassen Sie mich sofort hier raus. Ich sage Ihnen, ich habe Freunde bei der Polizei!«
    »Und ich sage Ihnen, das interessiert mich nicht die Bohne. Tür zu, verdammt!«
    Den Mann, der diesen Befehl gab, erkannte sie als Luigi Benici. Sobald die Beifahrertür geschlossen war, würde der Wagen losrasen, wer weiß wohin, und sie mitnehmen. Und alles nur wegen dieses schrägen Typen, der bei ihr im Hotel als Tellerwäscher arbeitete. Das war doch wirklich zu blöd!
    Sie richtete ihre Augen unverwandt auf die offene Wagentürund konzentrierte sich auf den frischen Wind, der ihr unter den Rock wehte. Sobald diese Tür zuging und sie losfuhren, war sie erledigt. Luigi Benici hatte das Gesicht verloren. Sie konnte wesentlich mehr verlieren, wenn sie ihm nicht verriet, was er von ihr wissen wollte.
    Ehe einer der Gorillas, die Benici angeheuert hatte, die Tür packen konnte, schwang Honey die Beine herum. Jetzt lag sie mit dem Rücken auf dem Sitz und trat wie wild um sich. Ihr Hinterteil hing irgendwo zwischen der Sitzkante und dem Armaturenbrett.
    »Schiebt ihre Beine rein«, schrie Benici.
    Die Männer – wahrscheinlich Familienmitglieder, denn die Ähnlichkeit war frappierend – taten ihr Bestes.
    Honey war sehr stolz auf ihre starken Beine. Sie konnte auskeilen wie ein Maultier, wenn es sein musste. Und genau das machte sie jetzt auch. ein Schuh flog ihr vom Fuß. Jedes Mal wenn einer der Kerle nach der Tür griff, schrie sie, trat zu und kämpfte so heftig, dass auch noch der andere Schuh vom Fuß rutschte. Inzwischen fuhr der Wagen langsam und mit offener Tür bergab.
    Honeys Situation hatte sich nicht geändert, als sie die Ampel am unteren Ende von Lansdown Hill erreicht hatten. Ihre Beine ragten aus der Beifahrertür, die immer noch weit offen stand, und sie trat wie wild um sich.
    Sie hatte gebetet, dass die Ampel rot sein würde, und erblickte auch kurz einen roten Schein, ehe der Wagen schleudernd scharf rechts einbog und dann wieder links auf Landsdown Hill zuraste.
    »Die Ampel war rot!«, schrie Honey.
    »Zeigen Sie mich doch an!«
    Einer der Gorillas, der hinten saß, versuchte verzweifelt, die Beifahrertür zu schließen. Der andere war genauso verzweifelt bemüht, Honey auf den Sitz zu zerren.
    Sie trat weiterhin wie verrückt um sich, obwohl ihre Kräfte langsam nachließen. Du wirst gerade entführt, sagte sie sich. Da ist die eine Möglichkeit, dass man sich wehrt,aber das hältst du nicht mehr lange durch. Was kannst du sonst noch tun?
    Mit dem Mann reden. Das war’s, entschied sie.
    »Schauen sie mal, Mr. Benici. Was Clint gemacht hat, war wirklich verkehrt, aber das heißt doch nicht, dass er ein schlechter Mensch ist oder dass Ihre Frau nicht mehr die gleiche Frau ist wie früher. Ich meine, denken Sie doch mal nach. Fragen Sie sich, was Sie davon haben, wenn Sie den armen Clint zu Brei hauen.«
    »Große Genugtuung. Ich würde ihn unter meinen Gartenkompost mischen und bei meinen Rosen ausstreuen. Die würden nur umso lieblicher duften.«
    Honey schluckte. Na ja, versucht hatte sie es, sagte sie sich. Der arme Clint. Sie hatte ihr Bestes getan, aber was wurde jetzt mir ihr? Was hatte Mr. Benici für die Frau in petto, die den Liebhaber seiner Gattin aus seiner Reichweite gezaubert hatte?
    Sie schluckte noch einmal. Die Welt, die Leute wie Luigi Benici

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