In seinem Bann
doch.
»Wie du siehst, ist es nicht ganz so schlimm«, erwiderte ich, nachdem die Verbindung endlich stand und ich die Webcam justiert hatte.
»Nicht ganz so schlimm? Du siehst hinreißend aus, Ann-Sophie.«
Ich trug ein schwarzes, ärmelloses Nachthemd, das zwar nicht unbedingt als sexy Negligee durchging, aber immerhin einen großen schmeichelnden Ausschnitt hatte und meine inzwischen leicht gebräunte Haut zur Geltung brachte.
Ian saß in einem modern interpretierten, senfgelben Ohrensessel in einer Suite, die der im Grand Reed in Frankfurt sehr ähnlich sah, wenn auch die Farbpalette des Interieurs diesmal eine andere war. Er hatte sein Notebook auf dem Schoß und ich konnte trotz seines strahlenden Lächelns und der nicht eben perfekten Videoübertragung erkennen, dass er einen langen Tag gehabt haben musste. Sein weißer Hemdkragen stand weit offen, sein Haar war wieder einmal ungekämmt und unter seinen schönen silbergrauen Augen lagen tiefe Ringe.
»Hast du eine Musikanlage im Schlafzimmer?« fragte Ian.
Ich hob beide Augenbrauen. »Nein, aber einen Fernseher.«
»Ich möchte, dass du Musik anmachst. Ob über deinen Laptop, dein Handy oder die Anlage im Wohnzimmer, ist mir egal.«
»Im Fernsehen läuft gerade die lange Disco-Nacht mit Ilja Richter.«
Ian grinste. »Hauptsache, die Musik macht dich an.«
Ich entriegelte die Lautlostaste genau in dem Moment, in dem Ilia Richter Donna Summer mit Love To Love You Baby anmoderierte.
»Na, das passt ja perfekt«, meinte Ian und schenkte mir sein strahlendstes Lächeln.
»Stell den Laptop so hin, dass ich dir beim Ausziehen zusehen kann«, wies er mich mit rauer Stimme an.
Und als ich zögerte, fügte er hinzu: »Lass dich einfach auf die Musik ein, Ann-Sophie.«
»Das kann ich nicht. Nicht vor der Kamera«, sagte ich.
»Vergiss die Kamera, Darling. Nur ich sehe dir zu.« Seine schöne Stimme hatte wieder diesen hypnotischen Klang angenommen und seine schillernden Augen fixierten mich streng.
Ich war mir nicht sicher, ob ich die Kamera tatsächlich würde ausblenden können, aber ich wollte in diesem Moment nichts lieber, als Ian nah zu sein und diese Art der Videotelefonie war in der Tat das, was dem im Moment am nächsten kam.
Also stellte ich den Laptop auf die untere Bettkante und kletterte dann selbst aufs Bett, um den Neigungswinkel des Bildschirms richtig zu justieren und mich vor dem Desktop zu positionieren.
Donna Summer erwies sich tatsächlich als der ideale Soundtrack und ich war selbst höchst überrascht, wie schnell ich das Kameraauge vergessen hatte.
Langsam und fast schon lasziv entledigte ich mich meines Nachthemds und Ians Blick sagte mir, dass ihm ausgesprochen gut gefiel, was er zu sehen bekam. Mit liebevollen Komplimenten und knappen Anweisungen führte er mich durch meinen ersten Internet-Striptease.
»Streichel deine Brüste, Ann-Sophie«, verlangte er und ich tat es.
»Nicht so zögerlich. Greif richtig zu, spiel mit ihnen, spür', wie sinnlich sie sich anfassen.«
Was sich im ersten Moment eigenartig anfühlte, begann erstaunlich schnell, mir zu gefallen. Er hatte recht – sie fassten sich toll an, wenn man etwas beherzter zugriff.
Ich ließ meine Hände über mein Dekolleté streicheln, umkreiste meine Brüste, knetete sie, drückte sie leicht zusammen und bewegte mich dazu im Takt der anheizenden Musik.
Ich hätte nie gedacht, dass es mir Spaß machen könnte, mich so vor einer Kamera zu bewegen, doch es begann tatsächlich mich zu erregen.
Ich ließ meine Fingerkuppen um meine Knospen kreisen und es war faszinierend zuzusehen, wie sie von meinen eigenen Berührungen erregt wurden und unter meinen Fingerspitzen wuchsen.
Doch mindestens ebenso gut gefiel mir Ians Reaktion, als ich meine Brüste knetete und sie ihm auf äußerst verruchte Weise in Großaufnahme präsentierte.
Er schluckte schwer und seine schönen Augen glänzten fiebrig.
»Du bist ein Naturtalent, Darling«, ließ er mich grinsend wissen. »Und jetzt will ich sehen, wie du es dir selbst machst.«
»Nein, Ian. Das kannst du vergessen«, sagte ich und schüttelte bestimmt den Kopf. Donna Summers Song war gerade vorbei und die zaghafte Flamme zwischen meinen Beinen erlosch im selben Moment.
»Komm schon, Ann-Sophie. Ich kann doch sehen, dass du bereit dazu bist. Du wirst dich doch nicht etwa ausgerechnet vor mir schämen, dich selbst zu berühren.«
»Das ist etwas sehr Intimes, Ian. Ich glaube nicht, dass ich das mit dir teilen kann. Schon
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