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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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drangesetzt, um es sich genauer anzusehen. Immerhin hatten sie mit Hilfe des verheulten Ted und der stahlharten Marcia erste Anzeichen dafür gefunden, dass Haley und Dan Mercer sich gekannt haben konnten. Haley McWaid war in ihrem letzten Jahr auf der Kasselton High School gewesen - zusammen mit Amanda Wheeler, der Stieftochter von Jenna Wheeler, Dans Exfrau. Dan Mercer war mit seiner Exfrau befreundet und angeblich ziemlich häufig bei den Wheelers zu Besuch gewesen.
    Die Verbindung war da.
    Jetzt saß Frank Tremont Jenna und Noel auf der Couch in ihrem klassischen Siebziger-Jahre-Haus gegenüber. Von den vielen Tränen in der letzten Zeit waren Jennas Augen geschwollen. Sie war klein und hatte einen gut durchtrainierten Körper, sah aus, als ginge sie regelmäßig zum Fitnesstraining, sah wahrscheinlich überhaupt allerliebst aus, wenn ihr Gesicht vom Weinen nicht so aufgedunsen war. Ihr Mann Noel war, wie Tremont erfahren hatte, Chefarzt der Herzchirurgie im Valley
Medical Center. Er hatte dunkle, widerspenstige und etwas zu lange Haare - und sah damit fast aus wie ein Konzertpianist.
    Noch eine feudale Couch in noch einem tollen Haus in den Vororten. Wie bei den McWaids. Beide Couchs waren hübsch und wahrscheinlich ziemlich teuer gewesen. Diese hier war hellgelb mit blauen Blumen. Frühlingshaft. Frank stellte sich vor, wie die beiden, Noel und Jenna Wheeler (oder Ted und Marcia McWaid) irgendwo an einer Ausfallstraße - wahrscheinlich an der Route 4 - in ein Möbelgeschäft gingen, ein paar Couchs Probe saßen und überlegten, welche sie am liebsten in ihrem schönen Haus im Vorort hätten, welche sowohl zur Einrichtung als auch zu ihrem Lebensstil passte, sowohl bequem als auch haltbar war, wie sie mit der Designer-Tapete, dem Orientteppich und den kleinen Mitbringseln von ihrer Europareise harmonierte. Sie hatten sich das ausgewählte Exemplar liefern lassen, es immer wieder hin- und hergerückt, bis alles perfekt war, sich dann darauffallen lassen, die Kinder gerufen, um das neue Möbelstück gemeinsam auszuprobieren, und vielleicht waren sie sogar spätnachts einmal heruntergeschlichen, um sie einzuweihen.
    Der Sheriff von Sussex County saß schräg neben ihm und verdeckte das Fenster. Jetzt, wo es eine Überschneidung der beiden Fälle gab, würden sie zusammenarbeiten - wenn es um ein vermisstes Mädchen ging, gab es keine Streitereien um Zuständigkeiten. Sie hatten sich vorher geeinigt, dass Frank diese Befragung leiten sollte.
    Frank Tremont hustete in seine Hand. »Vielen Dank, dass Sie sich bereiterklärt haben, mit uns zu sprechen.«
    »Haben Sie etwas Neues über Dan erfahren?«, fragte Jenna.
    »Ich wollte Sie beide fragen, in welcher Beziehung Sie zu Dan Mercer standen.«
    Jenna sah ihn verwirrt an. Noel Wheeler rührte sich nicht. Er
saß vornübergebeugt vor ihnen, die Unterarme auf die Oberschenkel gestützt, die Hände zwischen den Knien verschränkt.
    »Was soll denn mit unserer Beziehung sein?«, fragte Jenna.
    »Standen Sie ihm nahe?«
    »Ja.«
    Frank sah Noel an. »Beide? Immerhin ist er der Exmann Ihrer Frau.«
    Wieder antwortete Jenna. »Ja, beide. Dan ist … war … der Patenonkel unserer Tochter Kari.«
    »Wie alt ist Kari?«
    »Was hat das denn jetzt damit zu tun?«
    Frank sprach mit etwas härterer Stimme. »Wenn Sie bitte meine Frage beantworten würden, Mrs. Wheeler.«
    »Kari ist sechs.«
    »War sie auch gelegentlich mit Dan Mercer allein?«
    »Wenn Sie damit andeuten wollen …«
    »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt«, unterbrach Frank sie. »War Ihre sechsjährige Tochter gelegentlich mit Dan Mercer allein?«
    »Ja, das war sie«, sagte Jenna mit erhobenem Kopf. »Und sie hat ihn von ganzem Herzen geliebt. Sie hat ihn Onkel Dan genannt.«
    »Sie haben noch eine Tochter, oder?«
    Jetzt antwortete Noel. »Ich habe eine Tochter aus meiner ersten Ehe, ja. Sie heißt Amanda.«
    »Ist sie zu Hause?«
    Das hatte Frank schon überprüft, daher kannte er die Antwort.
    »Ja, sie ist oben.«
    Jenna sah den schweigenden Walker an. »Ich verstehe nicht, was das Ganze damit zu tun haben soll, dass Ed Grayson Dan ermordet hat.«

    Walker erwiderte den Blick stumm und mit verschränkten Armen.
    Frank fragte: »Wie oft war Dan hier im Haus?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Mrs. Wheeler, haben Sie etwas zu verbergen?«
    Jennas Unterkiefer klappte herunter. »Wie bitte?«
    »Warum versuchen Sie die ganze Zeit, mir das Leben schwer zu machen?«
    »Das versuche ich ja gar nicht. Ich will

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