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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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wirkten langgestreckt, als ob riesige Hände sie wie eine Lehmform gepackt und auf beiden Seiten gedrückt hätten. Wenn man es unfreundlich formulieren wollte, dann hätte man sie wohl als linkisch und unbeholfen bezeichnet. Sie stellte sich hin, mit ihren großen Händen direkt vor dem Körper, als ob sie nackt wäre und ihre Blöße bedecken wollte. Ihr Blick sauste überall im Zimmer herum, wobei sie jeglichen Augenkontakt vermied.
    Noel stand auf und ging zu ihr. Er legte ihr beruhigend einen Arm um die Schulter, führte sie zur Couch und setzte seine Tochter zwischen Jenna und sich. Auch Jenna legte einen Arm um ihre Stieftochter. Frank wartete einen Moment, während sie sich beruhigende Worte zuflüsterten.
    »Amanda, ich bin Ermittler Frank Tremont. Das ist Sheriff Walker. Wir müssen dir ein paar Fragen stellen. Es geht nicht um dich, du hast nichts getan, also kannst du dich entspannen. Wir möchten dich bitten, unsere Fragen so ehrlich und direkt wie möglich zu beantworten, in Ordnung?«
    Amanda nickte kurz. Ihr Blick irrte weiter im Zimmer herum wie ein Vogel auf der Suche nach einem sicheren Nest. Ihre Eltern rückten näher an sie heran, beugten sich etwas vor, bereit, jedweden Angriff abzuwehren.
    »Kennst du Haley McWaid?«, fragte Frank.
    Die Jugendliche schien vor ihren Augen zusammenzuschrumpfen. »Ja.«
    »Woher?«

    »Schule.«
    »Würdest du euch als Freundinnen bezeichnen?«
    Amanda antwortete mit einem Teenager-Achselzucken. »Wir beide waren eine Zweier-Arbeitsgruppe in Chemie für Fortgeschrittene.«
    »Dieses Jahr?«
    »Ja.«
    »Wie kam es dazu?«
    Die Frage schien Amanda zu verwirren.
    »Durftet ihr euch die Partner selbst aussuchen?«
    »Nein. Mrs. Walsh hat die Gruppen eingeteilt.«
    »Verstehe. Habt ihr euch gut verstanden?«
    »Ja, klar. Haley ist echt nett.«
    »Ist sie mal hier im Haus gewesen?«
    Amanda zögerte kurz. »Ja.«
    »Oft?«
    »Nein, nur ein Mal.«
    Frank Tremont lehnte sich zurück und überlegte einen Moment. »Kannst du mir sagen, wann das war?«
    Das Mädchen sah ihren Vater an. Er nickte. »Das ist in Ordnung.«
    Amanda wandte sich an Tremont. »An Thanksgiving.«
    Frank sah Jenna Wheeler an. Sie ließ sich nichts anmerken, aber er sah, dass es ihr schwerfiel. »Warum war Haley hier?«
    Wieder ein Teenager-Achselzucken. »Wir haben einfach nur abgehangen«, sagte Amanda.
    »Aber an Thanksgiving? Warum war sie da nicht bei ihrer Familie?«
    Jenna Wheeler erklärte: »Das war hinterher. Die Mädchen waren alle zum Thanksgiving-Dinner bei ihren Familien und sind dann hinterher noch zu uns rübergekommen. Am nächsten Tag war schulfrei.«

    Jennas Stimme schien von sehr weit weg zu kommen. Sie klang hohl, leblos. Frank sah Amanda weiter an. »Um welche Zeit war das ungefähr?«
    Amanda überlegte. »Ich weiß nicht genau. Sie ist so gegen zehn gekommen.«
    »Wie viele Mädchen waren hier insgesamt?«
    »Vier. Bree und Jody waren auch noch da. Wir sind in den Keller gegangen.«
    »Nach dem Thanksgiving-Dinner?«
    »Ja.«
    Frank wartete. Als keiner von sich aus etwas sagte, stellte er die naheliegende Frage: »Ist Onkel Dan an Thanksgiving hier gewesen?«
    Amanda antwortete nicht. Jenna saß ganz still da.
    »War er hier?«, wiederholte Tremont.
    Noel Wheeler beugte sich vor und schob die Hände vors Gesicht. »Ja«, sagte er dann. »Ja, Dan war an Thanksgiving hier.«

SECHZEHN
    P ops nörgelte den ganzen Weg nach Hause. »Ich hatte diese Shawty schon in der Hand.«
    »’tschuldigung.« Dann: »Shawty?«
    »Ich versuch bei den Namen für meine Bräute immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben.«
    »Ist immer gut, wenn man noch auf der Höhe ist.«
    »Ich wollt’s nur gesagt haben.«
    »Bitte erspar mir die Details.«
    »Sowieso«, sagte Pops. »Es geht also um was Wichtiges, was?«
    »Yep. Tut mir leid, dass du deine Shawty zurücklassen musstest.«
    »Fische, Meer.« Pops zuckte die Achseln. »Du weißt schon, was ich meine.«
    »Klar.«
    Wendy eilte ins Haus. Charlie saß mit seinen beiden Kumpeln Clark und James im Wohnzimmer vor dem Fernseher und zappte herum. Sie lümmelten auf den verschiedenen Sitzgelegenheiten herum, wie nur männliche Teenager es konnten - als ob sie ihre Skelette herausgenommen, sie an die nächste Garderobe gehängt hätten, sich dann zum nächsten Sessel geschleppt und da irgendwie hineingefallen wären.
    »Hey«, sagte Charlie, ohne irgendetwas anderes als seine Lippen zu bewegen. »Ihr kommt aber früh nach Hause.«
    »Stimmt. Bleibt ruhig

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