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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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nahm all ihre Willenskraft zusammen und sagte: „Nein.“
    D. C. hielt sofort inne. Doch er musste dazu seine gesamte Selbstdisziplin aufbringen. Um sich zu beruhigen, konzentrierte er sich darauf, ihr Kleid wieder glattzustreichen. Dabei entdeckte er, dass seine Hand zitterte.
    Noch nie zuvor hatte ihn noch eine Frau zum Zittern gebracht.
    Er musste sich kurz mit einer Hand an der Mauer abstützen, denn er fühlte sich wie ein Taucher, der gerade aus hundert Metern Tiefe wieder an die Oberfläche gekommen war.
    Fiona war gefährlich. Sie hatte dafür gesorgt, dass er die Beherrschung verlor. Sogar jetzt blitzten die Bilder von eben wieder vor seinem inneren Auge auf. Der Drang, Fiona anzufassen, war so unwiderstehlich gewesen, dass er völlig vergessen hatte, wo sie sich befanden.
    Riskanter Sex mit einer Frau, praktisch in der Öffentlichkeit, das war doch nie sein Stil gewesen. Jedenfalls bis jetzt nicht.
    Im blinkenden Licht der Weihnachtsbäume sah er, dass ihre Haut sanft gerötet und ihr Haar zerzaust war. Ihre Augen wirkten jetzt eine Spur dunkler als vorhin. Er wagte gar nicht erst, einen Blick auf ihren Mund zu werfen. Er müsste sie sonst sofort wieder küssen. Und dann wäre er heute zu überhaupt keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig.
    „Das ist verrückt.“
    Ihre Stimme klang heiser, aber wenigstens konnte sie sprechen.
    Er versuchte das auch. „Ja.“
    „Wir haben fast …“
    „Ja.“
    „Wir müssen etwas unternehmen.“
    „Ja.“ Da war er ganz ihrer Meinung.
    „Ist das alles, was du sagen kannst?“ Sie legte die Hände auf seine Brust und schob ihn ein Stück weg.
    Obwohl er sich schwach auf den Beinen fühlte, blieb er aufrecht stehen, unterdrückte aber ein weiteres Ja. Bestimmt hatte er sich gleich wieder unter Kontrolle.
    „Erzähl mir jetzt bloß nicht, du hast das nicht geplant.“ Sie richtete ihr Kleid und strich mit den Fingern durch das Haar glatt. „Wir haben Ermittlungen zu leiten. All dieses Gerede, dass wir den Fall auf der Tanzfläche besprechen können. Das war nur ein … Trick.“ Sie machte einen Schritt an ihm vorbei.
    Er ließ sie bis zu den Weihnachtsbäumen gehen, dann sagte er: „Was werden wir denn als nächstes unternehmen, Fiona?“
    Sie wirbelte herum und begegnete seinem Blick. „Ich geb dir Bescheid, sobald mir etwas einfällt.“
    Er schaffte es zu lächeln, während er zu ihr trat. „In Ordnung. In diesem Punkt überlasse ich dir die Führung.“

4. KAPITEL
    Ein schrilles Geräusch riss Fiona aus dem Schlaf. Sie schreckte hoch, saß aufrecht im Bett und streckte automatisch den Arm aus, um den Wecker abzuschalten. Dann spähte sie benommen auf die Anzeige. Sechs Uhr dreißig. Sie blinzelte und sah noch einmal hin. Das konnte doch nicht sein. Doch der Duft nach frischem Kaffee verriet ihr, dass es stimmte. Ihre Kaffeemaschine hatte eine Zeitschaltuhr und war ebenfalls angesprungen.
    Stöhnend schlug sie die Bettdecke zurück, stand auf und ging ins Badezimmer. Das letzte Mal hatte sie um vier Uhr fünfzig auf die Uhr gesehen, und schuld daran, dass sie weniger als zwei Stunden Schlaf bekommen hatte, war ganz allein D. C. Campbell.
    Er hatte ihr gesagt, sie könne den nächsten Schritt in ihrer Beziehung vorgeben – und er hatte Wort gehalten.
    Fiona drehte die Dusche auf, zog das Nachthemd aus und wartete darauf, dass das Wasser heiß wurde. Nachdem sie gestern das ‚Blue Pepper‘ verlassen hatten, war D. C. völlig auf die Arbeit konzentriert gewesen. Seine Verwandlung vom Liebhaber zum Polizisten war wirklich bewundernswert gewesen. Außerdem war er auch sehr effizient. Als sie ihre Autos erreichten, war es schon nicht mehr nötig gewesen, in ihrem Büro vorbeizuschauen, denn der Terminplan für den nächsten Tag war perfekt. Als erstes wollten sie Amanda Hemmings einen Besuch abstatten, und sich dazu um acht Uhr im Krankenhaus treffen. Anschließend würden sie bei D. C.s Vorgesetzter, General Eddinger vorbeischauen und danach in der National Gallery. Das gab Chance genügend Zeit, die Kette wieder zurückzubringen und nachzuforschen, wie das Sicherheitssystem überwunden werden konnte.
    D. C. hatte darauf bestanden, Fiona bis zu ihrer Wohnung nachzufahren, sie aber weder zur Haustür begleitet, noch erneut berührt, nicht einmal versehentlich. Erst, als sie die Wohnungstür hinter sich abgeschlossen hatte, war ihr klar geworden, warum. Er wollte ihr tatsächlich die Führung überlassen.
    Sie hatte fast die ganze Nacht gegrübelt, was sie nur

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