Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
Vom Netzwerk:
du dir wegen uns überlegt hast. Wenn wir erst mal unterwegs sind, werden wir mit dem Fall beschäftigt sein.“
    Sie hob die Brauen. „Ich wusste nicht, dass es so eilig ist.“
    „Nun, ich nahm an, du würdest gerne alles geklärt haben, damit wir uns auf die Arbeit konzentrieren können.“ Er sah erst einen Anflug von Ärger, dann Einverständnis in ihrem Blick.
    D. C. wollte die Sache ebenfalls geklärt haben. Sich zu einer Frau hingezogen zu fühlen und mit ihr zu schlafen, sollte angenehm und einfach sein. Das war es bisher eigentlich auch immer gewesen. Doch bei Fiona hatte ihn sein Instinkt von Anfang an gewarnt, dass alles, was zwischen ihnen passierte, kompliziert sein würde. Aber das war schon in Ordnung. Hatte er ein Leben mit der Aussicht auf ein kleines Abenteuer nicht schon immer vorgezogen?
    „Richtig.“ Sie machte ein paar Schritte vorwärts. „Ich habe sorgfältig darüber nachgedacht und beschlossen, dass ich nicht länger gegen diese Anziehung zwischen uns ankämpfen will.“
    D. C. merkte, wie sein Herz einen kleinen Sprung tat, und er war froh, dass er seinen Kaffeebecher bereits abgestellt hatte.
    Sie wirbelte herum, ging ein paar Schritte und wandte sich ihm dann wieder zu. „Das ist eine rein logische Entscheidung.“
    „Ich werde nicht mit dir darüber streiten, Fiona.“ Als er auf sie zukam, hob sie die Hand.
    „Lass mich ausreden. Wir sind erwachsen, wir haben Lust aufeinander und wir werden eine Weile lang zusammenarbeiten. Wir sind beide klug und gut in unseren Jobs, also sollten wir doch in der Lage sein, die Dinge zu trennen.“
    „Die Dinge?“
    Sie machte eine ungeduldige Geste. „Den Sex und die Ermittlungen, wer den Rubinov aus der National Gallery gestohlen hat.“
    Prüfend sah er sie an. „Warum ist es so wichtig, das getrennt zu halten.“
    Sie steckte die Hände in die Hosentaschen. „Weil diese Sache mit der Legende um den Diamanten alles verworren und kompliziert machen könnte. Ich will nicht, dass einer von uns verletzt wird.“
    D. C. dachte daran, was Chance ihm über Fiona erzählt hatte. Sie war sehr jung gewesen, als sie ihre Eltern verloren hatte und danach ihre Adoptivfamilie.
    Offen begegnete sie seinem Blick. „Ich bin bereit, mich auf eine Affäre einzulassen, solange wir ein paar Regeln beachten.“
    „Und die wären?“
    „Ich ziehe es vor, meine Angelegenheiten ordentlich und vorhersehbar zu gestalten. Deshalb möchte ich, dass wir uns auf eine vorübergehende Affäre einigen.“
    „Was genau meinst du mit vorübergehend?“
    „Nur solange wir zusammenarbeiten. Danach gehen wir getrennte Wege. Kein Gejammer. Keine Scherereien. Keine üblen Spielchen.“
    Er ging zu ihr. Befriedigt stellte er fest, dass ihre Nervosität wieder ein wenig zunahm. Doch sie wich nicht zurück. „Was Ordnung und Vorhersehbarkeit betrifft, bin ich nicht besonders gut. Gilt das schon als Vertragsbruch?“
    Sie sah ihn streng an. „Ich will nur nicht, dass jemand von uns verletzt wird.“
    „Ich werde dich nicht verletzten, Fiona.“ Er berührte ihr Haar. „Diese Regel werde ich einhalten.“
    „Nicht absichtlich“, erwiderte sie.
    Irgendjemand hatte sie verletzt. Vorsätzlich. Bei dieser Vorstellung flammte Ärger in ihm auf. Er wollte sie fragen, wer es war. Er wollte es demjenigen heimzahlen. Aber noch viel mehr wollte er sie in die Arme nehmen, ins Schlafzimmer tragen und sie den Schmerz vergessen lassen.
    Doch das würde ihr nicht helfen. Deshalb beugte er sich nieder und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Dann trat er zurück, nahm ihren Mantel, der über einem Stuhl hing und hielt ihn ihr entgegen. „Nachdem wir nun alles geklärt haben, sollten wir zum Krankenhaus aufbrechen.“
    „Wir haben nicht alles geklärt.“
    „Sicher haben wir das … außer du willst unsere Tagesordnung für heute ändern. Seit ich hereingekommen bin, überlege ich mir, wie lange es dauern würde, dir diesen schicken Hosenanzug auszuziehen. Und wenn wir noch länger hierbleiben, werden wir das gleich herausfinden.“
    Wortlos schnappte sie sich den Mantel und marschierte voraus aus der Wohnung.
    Um sieben Uhr dreißig herrschte reges Treiben auf dem Krankenhausflur. Angestellte schoben Wagen voller Frühstückstabletts durch die Korridore. Neue Patienten wurden aufgenommen und zu ihren Zimmern gebracht. Mit Hilfe von D. C.s Charme und Fionas Dienstmarke schafften sie es, rasch an der Stationsschwester vorbei zu kommen. Die Ärzte waren noch nicht zur täglichen

Weitere Kostenlose Bücher