In sündiger Silvesternacht
strich, setzte er den Fahrstuhl wieder in Bewegung. Als die Türen sich schließlich öffneten, standen vier Leute wartend davor.
„Das ist wirklich der langsamste Fahrstuhl der Welt“, stellte einer von ihnen fest.
Claire zuckte nur mit den Schultern und beherrschte sich mühsam. „Finden Sie? Mir kam er ziemlich schnell vor.“
7. KAPITEL
Auf den atemberaubenden Fahrstuhl-Sex ließen sie wunderschönen zärtlichen Sex im Bett folgen, und nun saß Ty ans Kopfende des Bettes gelehnt da und fragte sich, wie es dazu hatte kommen können, dass Claire ihm so viel bedeutete. Er fühlte sich ihr ausgeliefert, denn er konnte nichts tun als den Dingen ihren Lauf zu lassen und zu genießen.
Was in zwei Monaten werden sollte, war ihm allerdings völlig unklar. Er wollte unbedingt weg aus Dallas, aber zusammen mit der Stadt würde er auch Claire verlassen. Diese Vorstellung bedrückte ihn so sehr, dass er sie einfach verdrängte.
Am liebsten würde er Claire mitnehmen. Er könnte ihr Paris, London und die ganze Welt zeigen. Ja, das werde ich ihr vorschlagen, dachte er.
Leider kannte er sie bereits gut genug um zu wissen, dass sie ablehnen würde. Frauen, die die Kopfkissen farblich auf die Gardinen und die Bilderdrucke an den Wänden abstimmten, lebten nicht gern den Großteil des Jahres aus dem Koffer. In diesem Punkt war er sich ganz sicher.
„Du wirkst in Gedanken versunken“, stellte Claire leise fest, als sie mit zwei Gläsern Wein zurück ins Schlafzimmer kam. „Ich fühle mich sehr dekadent dabei, mitten am Nachmittag im Bett zu liegen und Wein zu trinken.“
„Ich dachte gerade an dich“, erwiderte er. „Und im Moment gibt es keinen Ort auf der Welt, an dem ich lieber wäre als hier in deinem Bett.“ Er drehte sich auf die Seite und nahm ihr eines der Gläser ab, dann rückte er zur Seite, um ihr Platz zu machen.
Sie setzte sich neben ihn. Durch das dünne Tanktop, das sie trug, konnte er die Umrisse ihrer Brustwarzen erkennen. Obwohl sie gerade eben erst miteinander geschlafen hatte, erregte ihn dieser Anblick sofort wieder.
Immer ruhig, sagte er sich, hier geht es nicht nur um Sex. Nicht bei Claire.
Allerdings war Sex der Ausgangspunkt dessen, was sich zwischen ihnen entwickelte.
„Du hast mir immer noch nicht erzählt, wie die Party für dich gelaufen ist. Hast du jeden Anwalt dieser Stadt mit deinem Charme um den Finger gewickelt?“
„Selbstverständlich. Was dachtest du denn?“ Lachend trank sie einen Schluck. „Nein, im Ernst, es war ziemlich gut. Ich habe eine ganze Reihe von Leuten getroffen, und Mellie Jo hatte einen fantastischen Vorschlag für die Wohltätigkeitsgala, die wir nächsten Monat veranstalten. Ehrlich gesagt könnte ich dabei deine Hilfe gebrauchen.“
„Inwiefern? Was benötigt ihr?“
„Dich.“ Sie lächelte. „Und vielleicht noch jemanden aus deinem Bekanntenkreis.“
Misstrauisch zog er die Augenbrauen zusammen. „Raus mit der Sprache.“
„Wir wollen Dates mit Prominenten versteigern. Und wenn du eine der Schauspielerinnen, die du in L. A. kennst, bitten könntest, sich für einen Lunch mit einem Star hier bei uns zur Verfügung zu stellen, würden viel mehr Gäste kommen und mitsteigern. Ich weiß, dass ich dich damit um einen großen Gefallen bitte, aber ich bin sicher, wir würden damit eine Menge Geld für einen guten Zweck zusammenbekommen.“
„Hilfe für Legastheniker.“
„Genau.“
„Und ich wäre der Junggeselle, der sich versteigern lässt.“
„Äh … ja.“
„Würdest du mitbieten?“
„Natürlich, aber wenn die Sache so läuft, wie wir es uns vorstellen, müsste ich ziemlich bald aussteigen. Ich bin Staatsangestellte, schon vergessen? Das bedeutet, dass ich auch nur die staatlichen Bezüge bekomme.“
„Würde es dir nichts ausmachen zuzusehen, wie eine andere Frau mich ersteigert?“ Es war als Scherz gemeint, doch an Claires Miene sah er, dass diese Vorstellung ihr tatsächlich zusetzte. Die Erkenntnis ließ ihn lächeln. „Hey, ich werde es nicht tun, wenn du es nicht willst.“
„Du kannst mich viel zu leicht durchschauen.“ Sie atmete tief durch. „Ich bin nur egoistisch und will dich mit niemandem teilen, aber natürlich möchte ich, dass du da mitmachst. Der Zweck ist mir zu wichtig.“
„Mir auch. Und da du es möchtest, bin ich einverstanden.“
„Danke. Wieso ist dir das Ganze denn so wichtig?“ Sie zögerte. „Ich will dich nicht aushorchen, aber du … ich weiß nicht … du hast so abwesend gewirkt,
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