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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Claire lehnte sich gegen den Gedanken auf, Ty für einen Abend einer anderen Frau zu überlassen. Andererseits musste sie zugeben, dass Mellie Jos Idee brillant war. Wenn Ty mit im Spiel war, könnten sie auch Prominente zu der Auktion einladen, die mit Hollywood in Verbindung standen. Mit solchen Berühmtheiten ließe sich der Erlös aus der Auktion vom Jahr zuvor sicher verdreifachen. Alles, womit so ein Ziel zu erreichen war, rechtfertigte die Mittel.
    Nachdenklich ließ sie den Blick in die Runde schweifen und entdeckte Bonita, die mit gesenktem Kopf zur Tür zum Innenhof eilte, wobei sie jedem Blickkontakt auswich. Sie wirkte so verstört, dass Claires Herz sich vor Mitgefühl zusammenzog. „Ich frage ihn, und dann gebe ich dir Bescheid“, sagte sie zu Mellie Jo. „Aber könntest du mich einen Moment entschuldigen? Ich muss mal schnell etwas herausfinden.“
    Sie schlängelte sich durch die Gästeschar und betrat den Innenhof durch dieselbe Tür wie Bonita. Die Blondine saß in einer Laube und schnäuzte sich in ein Taschentuch. Als Claire sich ihr näherte, hob sie den Kopf. Ihre Augen waren rot und verweint.
    „Bonita? Was ist passiert?“
    „Joe.“ Sie stieß den Namen wie ein Schimpfwort aus. „Ich habe ihn gesehen. Verdammt, ich habe ihn dabei gesehen!“
    „Dabei? Wobei hast du ihn gesehen?“ In Claires Kopf gingen sämtliche Warnleuchten an.
    „Er war mit einer Frau zusammen. Seine Hand war unter ihrem Rock, und er hat sie geküsst, als wollte er sie verschlingen. Widerlich.“ Sie blickte Claire aus geschwollenen Augen an. „Männer sind solche Schweine!“
    Claire sah sie betroffen an. „Bist du sicher? Kannst du dich nicht getäuscht haben?“
    Als Antwort zog Bonita ihr Handy hervor, drückte eine Taste und reichte es Claire.
    „Wenigstens habe ich schnell reagiert. Ich wollte einen Beweis für den Fall, dass er leugnet, so ein widerliches betrügerisches Schwein zu sein.“ Sie schniefte. „Hat er dir jemals auch so etwas angetan? Hat er dich betrogen?“
    „Ich … nein, nicht dass ich wüsste.“
    „Das ist sicher der entscheidende Punkt. Ich hätte es auch nicht herausbekommen, wenn ich nicht die falsche Tür geöffnet hätte. Ich war auf der Suche nach dem Waschraum und bin aus Versehen im Abstellraum gelandet. In einem Abstellraum! Ist das nicht widerlich? Dieses Schwein.“
    „Wie lange seid ihr schon zusammen?“
    Nachdenklich kaute Bonita am Daumennagel. „Zwei Monate, fast schon drei.“
    Claire schluckte. Sie wusste nicht, ob Joe sie während ihrer Beziehung betrogen hatte, aber sie wusste mit Sicherheit, dass er versucht hatte, Bonita mit ihr zu betrügen. Sollte sie es ihr sagen? Lieber nicht, sie wollte sie nicht noch mehr verletzen. „Und was hast du jetzt vor?“
    „Ich setze ihn vor die Tür. Soll ich etwa mit jemandem zusammen bleiben, der mich betrügt?“ Sie atmete tief durch. „Aber es tut sehr weh, das kann ich dir sagen.“
    „Ich weiß.“ Claire legte ihr einen Arm um die Schultern. „Glaubst du, du kannst wieder reingehen? Soll ich dir irgendetwas holen?“
    „Vielleicht einen großen Knüppel, den ich dem Mistkerl über den Schädel ziehen kann?“
    „Bevor du ihn niederknüppelst, solltest du dich vielleicht erst wieder ein bisschen beruhigen.“
    „Ja.“ Bonita stand auf und strich sich den Rock glatt. „Du hast recht.“ Sie deutete seitlich am Gebäude entlang. „Ich gehe da hinten rein und richte mich erst mal wieder ein bisschen her.“
    „Soll ich mitkommen?“
    Bonita schüttelte den Kopf. „Du bist wirklich süß, aber ich komme schon zurecht.“ Sie wandte sich bereits zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. „Claire?“ Sie atmete tief durch. „Danke.“
    Mitfühlend lächelnd nickte Claire und ging zurück zur Party. Ihr rasten unzählige Gedanken durch den Kopf, sodass sie fast in Malcolm Thatcher, ihren zukünftigen Chef, hineingelaufen wäre.
    „Oh! Mr Thatcher. Wie schön, Sie hier zu treffen.“
    „Claire, was für eine angenehme Überraschung. Das trifft sich wirklich ausgezeichnet, denn ich wollte Sie bereits anrufen. Wir freuen uns alle sehr, dass Sie schon bald zu unserer Kanzlei gehören. Ich hatte gehofft, sie könnten irgendwann vorab eine Stunde erübrigen und zu einem Gespräch zu uns kommen, vorausgesetzt, die Richterin hat nichts dagegen.“
    „Selbstverständlich.“ Sie versuchte, sich ihre Verwunderung nicht anmerken zu lassen. „Liebend gern. Darf ich den Grund erfahren?“
    Er winkte ab, als wäre

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