In sündiger Silvesternacht
Oder du lässt dich von mir verwöhnen.“
„Selbst schuld.“ Claire setzte sich an den Küchentisch. „Dann sehe ich dir zu.“
„Wenn du schon Publikum spielst, kannst du aber wenigstens noch eine Flasche Wein aufmachen.“
„Ja, das bekomme ich hin.“
Während Ty eine Packung Nudeln, eine Dose Lachs und ein paar schon etwas weiche Tomaten hervorkramte, durchsuchte Claire das Weinregal, bis sie eine Flasche Pinot Noir entdeckte, die sie für einen besonderen Anlass aufbewahrt hatte. Sie öffnete sie und schenkte ihnen beiden ein Glas ein, dann setzte sie sich wieder und sah zu, wie er geschickt in ihrer Küche hantierte. „Wo hast du Kochen gelernt?“
„Bei meiner Mom. Es war Teil ihres Plans, mir wenigstens irgendeine Fähigkeit zu vermitteln, damit ich in der Lage bin, mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, wenn ich schon nicht Arzt oder Anwalt werden kann.“
Er warf ihr ein Lächeln zu, bei dem sie Schmetterlinge im Bauch bekam.
„Mir hat es nur Spaß gemacht, weil ich dabei mit Messern hantieren konnte.“
„Sie hat sich die Zeit genommen, dir das Kochen beizubringen, aber sie hat sich nie mit dir hingesetzt, um herauszufinden, wieso du nicht besser lesen kannst?“
„So ist meine Mom. Das ist typisch für meine Eltern. Sie sind in ihren eigenen Vorstellungen gefangen und können nicht über den Tellerrand hinwegsehen.“
„Was machen sie denn beruflich?“
„Meine Mutter arbeitet in einer Bank, und mein Vater ist Autohändler. Als gemeinsames Hobby giften sie sich ständig an.“
„Und wieso hast du einen Club eröffnet und kein eigenes Restaurant?“
Er kramte den Mixer aus dem Schrank und pürierte die Tomaten, etwas Basilikum und noch ein paar Nüsse, die er entdeckt hatte.
„Ein Club ist leichter auf die Beine zu stellen. Anfangs gab es nur Drinks. Es kommt nur auf die Musik an, dazu eine außergewöhnliche Tanzfläche und ein bisschen Alkohol.“
„Und jetzt?“
„Jetzt verfügt jeder Club über eine Küche, in der spezielle hauseigene Appetizer angerichtet werden. Es hat eine Weile gedauert, aber ich habe mich weiterentwickelt.“
Er startete den Mixer, und Claire schwieg, weil sie den Lärm nicht übertönen wollte. Als er das Gerät wieder abschaltete, sah er lächelnd zu ihr.
„Jetzt mache ich genau das, wozu ich Lust habe. Beruflich läuft für mich alles perfekt.“
„Und privat?“ Am liebsten hätte sie sich auf die Zunge gebissen, sobald sie die Frage ausgesprochen hatte. Er hielt inne und wandte sich zu ihr um.
„Im Moment“, sagte er in einem Tonfall, der sie innerlich schmelzen ließ, „ist mein Privatleben auch fast perfekt.“
Da sie nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte, lächelte sie nur und trank einen Schluck Wein. Mein Privatleben ist im Moment auch so ziemlich perfekt, dachte sie.
Keine Stunde später wurde ihr fast perfektes Leben durch eine fast perfekte Mahlzeit ergänzt. Claire konnte nicht sagen, wie er es bewerkstelligt hatte, aber irgendwie hatte er aus den wenigen Zutaten, die in ihrer Küche verfügbar waren, ein fantastisches Pastagericht gezaubert. „Entweder kannst du tatsächlich ausgezeichnet kochen, oder ich war unglaublich hungrig.“
„Ich bin so gut.“
Bei seinem Blick war sie sich nicht sicher, ob er über seine Fähigkeiten als Koch sprach. „Ja“, sagte sie im gleichen vieldeutigen Tonfall wie er, „das ist mir aufgefallen.“
„Claire.“
Mehr brauchte er nicht zu sagen. Ihr Name aus seinem Mund und sein verlangender Blick, das reichte, um sie zu erregen. Sie konnte nicht genug von ihm bekommen und kam sich schon wie eine Süchtige vor, die diesen Mann wie eine Droge brauchte.
Er ergriff ihre Hand und zog sie vom Stuhl hoch. Dann führte er sie zum Sofa.
„Du bist so unglaublich schön.“
Bei dem Kompliment wurden ihre Wangen warm. Es schmeichelte ihr, und sie fragte sich, ob sie jemals genug davon bekommen konnte, so etwas von Ty zu hören. Ständig dachte sie an ihn, er war in ihr Leben getreten und hatte ihr Herz erobert, und sie wollte ihn am liebsten immer bei sich haben.
Er zog sie an sich und küsste sie so vielversprechend, dass sie in ihrer Lust zu ertrinken glaubte. Das war mehr als nur ein Kuss, es kam ihr wie eine Attacke mit vollem Körpereinsatz vor.
Mit beiden Händen streichelte er ihre Brüste und strich über ihre Hüften hinab. Gleichzeitig reizte er mit der Zunge die empfindsamen Stellen hinter ihren Ohren und am Hals. Ihre Haut schien überall zu kribbeln, und es dauerte
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