In sündiger Silvesternacht
Anzahlung geleistet habe, im Grunde nicht gefällt. Mir schwebt ein ganz anderes Zuhause vor, und das hat wunderschöne gebeizte Zementböden.“
Claire lachte. „Tja, dieses Haus ist sehr gefragt, aber ich kenne die Besitzerin. Vielleicht kann ich ein gutes Wort für dich einlegen.“
„Fantastisch.“
„Du hättest doch einfach mit mir sprechen können.“ Sie deutete auf die Menge. „Das hier wäre nicht nötig gewesen. Jetzt weiß die ganze Welt von uns.“
„Und? Ist das schlimm?“
Darüber dachte sie einen Moment nach und schüttelte dann den Kopf. „Nein.“
„Gut, denn ich wollte, dass alle wissen, dass du zu mir gehörst.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Lippen. „Und dass ich zu dir gehöre. Ich liebe dich, Claire, und werde es immer tun.“
Als die Gäste applaudierten und die Kameras klickten, küsste Ty sie erneut unter dem am Himmel stehenden Vollmond.
Das, dachte Claire, landet garantiert wieder in den Internet-Blogs.
– ENDE –
Sarah Mayberry
Bad Boys verführen besser
1. KAPITEL
Elizabeth Mason starrte auf die Hochzeitsgeschenkeliste in ihrer Hand. Auf teurem Büttenpapier, unter dem grün-goldenen Logo von Harrods, standen die Namen der edelsten Marken: Villeroy & Boch, Royal Doulton, Lalique, Noritake, Le Creuset. Als Wünsche waren zwei Tafelservices aufgeführt – eins für den täglichen Gebrauch, eins für festliche Anlässe –, außerdem Kochgeschirr, Gläser, Besteck, ein Champagnerkübel, verschiedene Utensilien für die Bar, Vasen, Platten, Tischtücher …
Wenn ihre Hochzeitsgäste nur die Hälfte der aufgezählten Sachen schenkten, dann hätten Martin und sie ein Haus voll hochwertiger schöner Stücke für den Start ins Eheleben. Ihr Heim wäre perfekt bis ins kleinste Detail.
Elizabeth presste eine Hand an ihre Brust. Wieder verspürte sie diesen Druck. Als ob ihr die Luft knapp wurde. Sie senkte den Kopf und konzentrierte sich aufs Atmen.
Ein, aus. Ein, aus .
Über Lautsprecher erklang leise Klaviermusik. Ein Verkäufer streifte sie flüchtig im Vorbeigehen und führte eine Kundin zum Royal-Worcester-Porzellan. Elizabeth fühlte, wie ihr ein Schweißtropfen zwischen den Schulterblättern über den Rücken rann.
Sie musste diese Panikattacken in den Griff bekommen. Eigentlich sollte sie glücklich sein. In acht Wochen würde sie heiraten und ein neues Leben beginnen. Das sollte ihr keine Angst machen.
„Diese hier sind wundervoll, Elizabeth.“
Elizabeth sah, wie ihre Großmutter ein Glas aus einer Serie von Waterford Crystal hochhielt. Die auf Hochglanz polierte Champagnerflöte, die genau zu den Gläsern zu passen schien, die ihre Großeltern zu Hause hatten, funkelte im Licht.
„Wirklich schön“, stimmte Elizabeth zu. „Aber ich glaube, Martin mag es lieber moderner. Die Gläser von Riedel haben es ihm sehr angetan.“
Dabei stieg ihr eine verräterische Hitze in die Wangen. Sie war schon immer eine schlechte Lügnerin gewesen. Sie war diejenige, die ein moderneres Design bevorzugte – Martin waren Gläser vollkommen egal. Doch sie brachte es nicht fertig, zu ihrer Meinung zu stehen.
„Sieh dir das Glas bitte genauer an und fühl mal, wie es in der Hand liegt“, forderte ihre Großmutter sie auf und winkte sie heran.
Elizabeth verzichtete darauf, ihren Einwand zu wiederholen. Sie wusste, was sonst passieren würde. Grandma würde natürlich nichts sagen, weil es nicht ihre Art war, Missfallen direkt zu äußern, aber sie würde beleidigt die Mundwinkel herabziehen und für den Rest des Tages reserviert sein. Vielleicht würde sie auch auf ihre Herzschwäche anspielen und nicht zum Dinner erscheinen.
Es war emotionale Erpressung. Darin war Grandma meisterhaft. Im Laufe der Jahre hatte sie Elizabeths Entscheidungen – im Großen wie im Kleinen – manchmal nur mit einem Wedeln der Hand oder der beiläufigen Erwähnung von Kopfschmerzen beeinflusst. Obwohl Elizabeth die Manipulation durchschaute, gab sie immer nach. Es war einfacher so – und ehrlich, war es denn wirklich so schlimm, aus Gläsern von Waterford statt von Riedel zu trinken, wenn es ihre Großmutter glücklich machte?
Statt also auf ihrem Standpunkt zu beharren, ging Elizabeth zu ihrer Großmutter, nahm ihr das Glas ab und pflichtete ihr bei, dass es sehr angenehm in der Hand liege und wie geschaffen für besondere Gelegenheiten sei. Daraufhin wandte sich ihre Großmutter unverzüglich an eine Verkäuferin, um sich nach dem Warenbestand und einer Nachkaufgarantie zu
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