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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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wenigen Sekunden wieder im Bett haben.
    Er hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, da griff sie schon nach der Türklinke.
    „Ich muss wirklich gehen“, sagte sie.
    Dann, bevor er den Mund öffnen konnte, um zu antworten, war sie fort.
    Nathan blinzelte. Verdammt. Er hatte noch nie eine Frau gesehen, die so eilig das Weite gesucht hatte.
    Er schüttelte seinen Ärger ab und schlüpfte in eine Cargohose. Na und? Sie hatten Sex gehabt, es war gut gewesen, sie war verschwunden. Kein Drama. Ende der Woche würde er sich wahrscheinlich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern.
    Genau so wollte er es. Keine Versprechungen, keine Verpflichtungen, keine Schuldgefühle.
    Elizabeth fand vom Haus ihres Vaters leicht zum Strand zurück. Dort brauchte sie nur ihre linke Schulter zum Wasser zu drehen und geradeaus zu gehen, bis sie zum Pier gelangte und von dort zur Main Street. Alles wäre ganz einfach gewesen, wenn ihr nicht bei jedem Schritt peinlich bewusst geworden wäre, dass sie keinen Slip trug. Und das nach drei Runden sehr heißen, hemmungslosen Sex’ mit einem Mann, der im Schlafzimmer keine Wünsche offenließ.
    Was war sie nur für ein Flittchen!
    Wie sie ihm nachgelaufen war. Wie sie ihn angemacht hatte. Die Art – sie presste die Hände an ihre Wangen, als die Erinnerung sie einholte –, wie sie ihn gebeten hatte, sie von hinten zu nehmen.
    Sie war schamlos. Vollkommen schamlos.
    Und das Schlimmste war: Sie bereute nichts. Es war wundervoll gewesen. Sie hatte sich so frei gefühlt, so lebendig. Und Nathan war so überwältigend leidenschaftlich und einfühlsam gewesen. Er hatte ihr nie das Gefühl gegeben, dumm, verdorben oder schlecht zu sein, sondern sich einfach mit ihr fallen gelassen. Allein der Gedanke daran weckte in ihr den Wunsch zu …
    Sie kreischte leise auf, als eine frische Brise ihren Rock hochwirbelte. Panisch drückte sie den Stoff herunter. Eine ältere Frau führte ihren Hund spazieren, und zwei Jogger liefen am Strand entlang. Elizabeth war sich sicher, dass sie mit einem Blick auf ihr verschmiertes Make-up und ihr zerzaustes Haar alle sofort erfasst hatten, dass sie gerade aus dem Bett gekrochen war. Sie brauchte nicht noch ihren nackten Unterleib zu enthüllen, um dren schlechten Eindruck zu bestätigen.
    Was sie wieder zu ihrem Problem brachte: Sie hatte keine Ahnung, wo ihr Slip geblieben war. Sie wusste nicht mehr, ob sie ihn nach dem Sex am Strand wieder angezogen hatte oder nicht. Das Erlebnis hatte sie so aufgewühlt, so berauscht, dass sie sich unmöglich an diese Einzelheit erinnern konnte.
    Ein entsetzlicher Gedanke durchzuckte sie. Was, wenn sie den Slip im Sand liegen gelassen hatte? Die Vorstellung, dass irgendjemand ihn fand, bereitete ihr äußerstes Unbehagen. Wenn Grandma sie jetzt sehen könnte …
    Elizabeth verdrängte den Gedanken. Sie weigerte sich, sich wegen vergangener Nacht zu schämen. Ja, sie hatte Sex mit einem fast Fremden gehabt. Den ersten One-Night-Stand ihres Lebens. Aber es war wild und sinnlich gewesen, und sie würde es nicht bereuen. Es war ihre Privatsache, und niemand brauchte je davon zu erfahren.
    Dennoch hielt sie auf dem ganzen Weg zum Pub Ausschau nach ihrem Slip. Vergeblich. Wahrscheinlich war er mit einer Welle ins Meer gespült worden. Sie hoffte es jedenfalls.
    Im Hotel war noch alles still. Erleichtert schlich Elizabeth nach oben in ihr Zimmer. Sie duschte sich, legte sich noch einmal ins Bett und dachte nach.
    Nathan hatte ihr angeboten, den Kontakt zu ihrem Vater herzustellen, auch wenn es ihr anders lieber gewesen wäre. Sie würde warten, bis sie etwas von Sam Blackwell hörte und dann weitersehen. Schließlich gab es nichts, was sie so schnell wieder nach Hause zog. Für sie als Aushilfslehrerin war das Semester bereits vorbei, deshalb könnte sie ihren Aufenthalt in Australien notfalls bis mindestens Mitte Januar ausdehnen.
    Vielleicht wäre es sogar besser für sie und ihre Großeltern, eine Weile lang Abstand zueinander zu haben, bevor sie nach England zurückkehrte. Damit sich der Ärger etwas legen konnte.
    In der Zwischenzeit würde sie ein wenig ihre Flügel ausbreiten. Den Ort erkunden, sich die Umgebung anschauen, die Menschen hier kennenlernen. Und vor allem herausfinden, was Elizabeth Mason wollte, wenn es nicht die Ehe mit einem netten, vollkommen perfekten Engländer war.
    Das sollte genügen, um ihre Tage auszufüllen. Was die Nächte betraf …
    Ein Dutzend heißer Erinnerungen schwirrten ihr durch den Kopf. Sie mochte

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