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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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hatte er sie verletzen wollen – nur ein wenig provozieren, um ihre Augen wieder kriegerisch blitzen zu sehen, bevor sie ihn ein weiteres Mal auf ihre hochnäsige Art beleidigte.
    Er stellte sich an den Tresen und stützte die Ellbogen auf. Bei nächster Gelegenheit würde er sich entschuldigen. Wenn sie sich erst einmal beruhigt hätte, würde sie ihn verstehen.
    Er versuchte, den Vorfall zu verdrängen, aber zehn Minuten später bekam er mit, wie eine Kellnerin Essen an dem Tisch servierte, an dem Elizabeth gesessen hatte. Ihre englischen Freunde wirkten verwirrt und schauten sich suchend nach Elizabeth um, während die Kellnerin mit einer Portion Burger und Pommes Frites stehenblieb.
    Na großartig. Elizabeth hatte seinetwegen auf ihr Abendessen verzichtet.
    Verdammt .
    Nathan schob sein Bierglas beiseite und ging durch den Pub.
    „Elizabeth hat sich etwas unwohl gefühlt“, erklärte er ihren besorgten Freunden. Er nahm der Serviererin den Teller ab. „Danke, Sally. Ich bringe ihr das aufs Zimmer.“
    „Gern. Vielen Dank, Nate.“ Sally lächelte ihm zu, bevor sie wieder in die Küche verschwand.
    Er wandte sich ab, ehe Elizabeths Freunde irgendwelche Fragen stellen konnten, ging noch einmal an den Tresen, um sich ihre Zimmernummer und ein Getränk geben zu lassen, und klopfte wenige Minuten später an ihre Tür.
    „Wer ist da?“, fragte sie nach einer kurzen Pause.
    „Zimmerservice.“
    Wieder eine Pause. Dann öffnete sie die Tür.
    „Ich habe nichts … Oh. Du.“
    Ihr Gesicht war immer noch gerötet, und ein paar Strähnen hatten sich aus ihrer Frisur gelöst.
    „Du hast deinen Burger vergessen. Und bestimmt bist du auch durstig.“
    Ihr Blick fiel auf das Glas mit Pimm’s und Limonade in seiner ausgestreckten Hand.
    „Ich bin nicht hungrig. Und ich habe auch keinen Durst.“
    Er drängte sich an ihr vorbei und stellte den Teller und das Glas auf den Nachttisch.
    „Iss lieber schnell, bevor es kalt wird.“
    „Ich bin nicht hungrig“, wiederholte sie. „Und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du jetzt gehen würdest.“
    Er musterte sie und fragte sich, wie er ihren Zorn besänftigten könnte. „Elizabeth. Es tut mir leid, okay? Es war dumm. Wirklich dumm. Ich wollte dich nicht demütigen, sondern nur witzig sein. Okay?“
    „Witzig? Offenbar gehen deine Auffassung von Humor und meine weit auseinander. Eine sehr private Angelegenheit öffentlich zu enthüllen ist nicht meine Vorstellung von Komik.“
    „Hör zu, wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es tun. Doch ich kann es nicht. Und jetzt wird dein Burger kalt. Ich will mein Gewissen nicht auch noch damit belasten.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich werde kein Essen herunterwürgen, auf das ich keinen Appetit habe, nur weil du auf einmal Gewissensbisse hast.“
    Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber Nathan nahm ein paar Pommes frites vom Teller und steckte sie ihr einfach in den Mund. Da sie viel zu gut erzogen war, um die Kartoffelstäbchen auszuspucken, musste sie wohl oder übel kauen.
    „Du bist wirklich unmöglich“, meinte sie wütend, nachdem sie geschluckt hatte.
    „Kann sein. Möchtest du noch mehr?“
    „Nein!“ Dann leckte sie sich unbewusst ein Salzkorn vom Mundwinkel ab.
    Nathan lachte. „Erwischt.“ Er hielt ihr den Teller hin. „Mit Hungern bestrafst du niemanden außer dich selbst.“
    „Du hältst dich wohl für sehr clever und charmant, nicht wahr?“ Elizabeth riss ihm den Teller aus der Hand und setzte sich damit aufs Bett.
    „Ehrlich gesagt, nein.“ Er nahm rittlings auf dem abgenutzten Stuhl am Fenster Platz und stützte die Unterarme auf die Rückenlehne.
    „Doch, das tust du. Du hältst dich für unwiderstehlich, aber das bist du nicht. Ich falle nicht auf dich herein. Ich habe mit dir geschlafen, weil ich meine Gründe hatte, und ich esse jetzt auch nur deshalb, weil ich dafür bezahlt habe und hungrig bin.“
    Sie biss herzhaft in den Burger.
    „Wie du meinst, Betty.“
    Finster runzelte sie die Stirn. „Hör auf, mich so zu nennen. Ich heiße Elizabeth.“
    „Du hast recht. Betty passt nicht zu dir.“
    „Danke.“
    „Dann schon eher Lizzy.“
    Sie seufzte tief, verdrehte die Augen und aß weiter.
    „Gibst du mir etwas ab?“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, nahm er sich einfach eine Handvoll Pommes frites.
    „Kennst du den Film ‚Greystoke‘?“, fragte sie.
    „Ich glaube, ja. Das ist der komische Tarzan, nicht wahr? Mit Christopher Lambert? Warum?“
    „Du

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