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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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fragte sie dann.
    „Ja.“
    „Kannst du mitfahren, wenn jemand anderer am Steuer sitzt?“
    Er fuhr sich durchs Haar und blinzelte Richtung Horizont. Es war ihm unangenehm, darüber zu reden. „Ich halte es aus“, antwortete er widerwillig. „Aber ich hasse es, nachts zu fahren.“
    Sie nickte. „Okay.“
    Er schaute sie an. „Das ist alles?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Es ist gut, all diese Dinge zu wissen.“
    „Lizzy …“
    Sie legte kurz einen Finger an seine Lippen. „Ich mag dich, Nathan Jones. Du bringst mich zum Lachen, du forderst mich heraus, und du bist sehr, sehr gut im Bett. Ich möchte weiterhin Zeit mit dir verbringen. Was ist daran so schwer?“
    „Ich bin ein nervliches Wrack, Lizzy. Du solltest lieber die Flucht ergreifen“, riet er ihr ernsthaft.
    „Ich tue es aber nicht.“
    Da umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen. „Wenn ich ein besserer Mensch wäre, würde ich dich davonjagen.“
    „Du könntest es versuchen. Es gibt allerdings keine Garantie, dass es dir gelingen würde. Ich habe in letzter Zeit eigensinnige Züge an mir entdeckt.“
    „Lizzy.“
    „Schon wieder ‚Lizzy‘.“ Sie schlug einen scherzhaften Ton an, obwohl Tränen in ihren Augen schimmerten, als sie sich nach vorn beugte und ihn küsste.
    Am Abend lagen sie nach dem Essen auf der Picknickdecke auf dem Rasen. Nathan fütterte Elizabeth zum Nachtisch mit gegrillten Marshmallows.
    Er konnte kaum glauben, dass sie immer noch mit einem Schwächling wie ihm zusammen sein wollte. Als sie nach dem Segeln zu ihm gegangen waren, hatte sie ihn aufs Bett gedrückt und keinen Zweifel daran gelassen, dass sie ihn trotz allem noch begehrte.
    „Ich weiß nie, wann es genug ist“, erklärte sie und rieb sich den Bauch. „Meine Mutter hat mich immer geneckt, wenn meine Augen wieder einmal größer als der Magen waren.“
    „Du vermisst sie.“
    Sie seufzte. „Albern, nicht wahr? Sie ist seit über zwanzig Jahren tot.“
    „Nein, das ist nicht albern“, erwiderte er und dachte an Olivia. Er würde niemals aufhören, seine fröhliche kleine Schwester zu vermissen.
    „Du hast nie von deinen Eltern erzählt“, sagte Elizabeth.
    Er schwieg einen Augenblick lang, bevor er antwortete. „Sie sind beide tot. Dad hatte einen Autounfall, als ich zehn war. Mum starb vor ein paar Jahren. Krebs.“
    „Das tut mir leid.“
    „Ja. Die Familie Jones ist nicht gerade vom Schicksal begünstigt“, sagte er.
    Elizabeth rollte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf den angewinkelten Arm. „Deshalb muss es für dich noch schwerer gewesen sein, Olivia zu verlieren. Weil du ihr in den vergangenen Jahren die Eltern ersetzt hast.“
    Das stimmte. Olivia war mit zwölf zu ihm gekommen. Er hatte fünf wunderbare Jahre mit ihr gehabt, ehe sie gestorben war.
    Elizabeth berührte seine Brust. „Du willst nicht darüber reden.“
    „Dazu gibt es nicht viel zu sagen, oder?“
    Sie schmiegte sich an ihn und küsste ihn. „Nein, ich vermute, du hast recht.“
    Er liebte sie wieder, als sie sich schlafen legten. Sie schlang die Beine um seine Taille und hielt sich an seinem Rücken fest, bis sie beide von einer Welle des Verlangens überrollt wurden. Danach zog er sie in seine Arme, strich mit den Fingern durch ihr Haar und versuchte, sich daran zu erinnern, wie sein Leben ohne sie gewesen war.
    Er konnte es nicht. Wahrscheinlich, weil er es nicht wollte. Durch sie wurde alles schöner. Er liebte ihr Lächeln, er liebte es, sie zum Lachen zu bringen. Er liebte auch, wie sie zitterte, wenn er sie berührte, und wie sie auf ihre ruhige Art für ihn da war, wenn die Vergangenheit in ihm hochkam.
    Sie war klug und praktisch, warmherzig und mutig. Und jetzt lag sie hier in seinen Armen. Es war fast zu schön, um wahr zu sein.
    „Du solltest dein Zimmer im Pub aufgeben und hier einziehen“, schlug er vor, ehe er es sich anders überlegen konnte.
    Er fühlte, wie sie sich verspannte. Dann hob sie den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Sie schauten sich lange in die Augen, bevor sie den Kopf wieder an seine Brust legte. „Okay.“
    Er wartete darauf, dass sie noch etwas sagte, aber sie tat es nicht.
    „Wir können ins Haus ziehen, wenn dir das lieber als das Studio ist“, schlug er vor.
    Sie hob wieder den Kopf. „Was ist mit meinem Vater? Hat der nicht auch ein Wörtchen mitzureden?“
    Nathan zuckte mit den Schultern. „Er kann im Gästezimmer schlafen.“
    Verwirrt runzelte sie die Stirn, dann hellte sich ihre Miene auf. „Es ist

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