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In sueßer Ruh

In sueßer Ruh

Titel: In sueßer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. E. Lawrence
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müssen alle wie Steampunk-Figuren aussehen, sonst funktioniert es nicht. Er wird einen Blick auf uns werfen und in die Nacht entschwinden.«
    Der untersetzte Detective warf sich auf den nächstbesten Stuhl. »Wenn er überhaupt aufkreuzt«, seufzte er.
    Krieger hob die Einkaufstüten auf den Besprechungstisch.
    »Was haben Sie uns mitgebracht?«, fragte Lee.
    »Ich war einkaufen.« Sie zog einige Kleidungsstücke aus der Tüte und warf sie Butts zu. »Die sind für Sie. Sie spielen den Piloten eines Kleinluftschiffs.«
    Butts starrte sie an. »Den Piloten eines Kleinluftschiffs?«
    »Ja. Laut meinen Nachforschungen sind Zeppeline sehr steampunkmäßig. Sie müssen sich noch einen passenden exotischen Namen aussuchen, etwas Viktorianisches wie Percival Bluebottom oder so.« Wieder legte sie den Kopf zur Seite. »Ja, das gefällt mir – Percival Bluebottom, das passt zu Ihnen.«
    »Sie sehen aus wie ein Percival«, meinte Lee.
    Butts hielt sein Kostüm zwischen Daumen und Zeigefinger, als wäre es ein überfahrenes Tier. »Schutzbrille? Sie wollen, dass ich eine Schutzbrille aufsetze?«
    »Die Hälfte der Leute dort werden welche tragen«, gab Lee zu bedenken.
    »Genau«, sagte Elena. »Wir müssen uns einfügen.« Sie warf ihm eine altmodische Fliegermütze aus Leder zu. »Schauen Sie mal, ob die passt.«
    Mit mürrischem Blick setzte sich Butts die Mütze auf. Sie passte ausgezeichnet und bedeckte das wenige, was von seinen Haaren noch übrig war. Er sah aus wie ein verrückter Mönch.
    »Die Schutzbrille können Sie so tragen«, sagte Krieger und befestigte sie an der Oberseite der Mütze. »Sie müssen Sie nicht aufsetzen.«
    »Das optimiert das Ganze eindeutig«, meinte Lee.
    »Jetzt probieren Sie den Mantel an«, sagte sie und hielt ihn ihm hin.
    »Woher wussten Sie, welche Größe Sie nehmen müssen?«, fragte Butts und schlüpfte in den bodenlangen beigen Mantel, eine Kreuzung aus Trenchcoat und Zwangsjacke mit zahlreichen Riemen, Haken und Messingknöpfen.
    Ohne auf die Frage zu achten, schlang Krieger ein paar der Riemen um seinen prallen Bauch und machte sie fest. »Sehr hübsch. Sie sehen wirklich geradezu bezaubernd aus.«
    Lee musste zugeben, dass das Outfit schmeichelhaft war. Statt zerknittert und schäbig wirkte Butts fast verwegen.
    »Und für Sie habe ich das Kostüm eines englischen Forschungsreisenden«, erklärte sie Lee und zog ein gestärktes weißes Hemd, eine Lederweste und eine grau gestreifte Hose hervor. Statt einer Fliegermütze reichte sie ihm einen Zylinder. »Hierzu ist das Tragen der Schutzbrille freigestellt, ich habe Ihnen aber auf alle Fälle eine mitgebracht. Und zusätzlich noch ein paar Schnallen und Messingteile besorgt, um das Ganze steampunkmäßig aufzupeppen. Aber das ist schon einmal eine gute Grundlage.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Butts. Er bewunderte sich im Spiegel in der Ecke, unfähig, vollständig zu verbergen, dass ihm gefiel, was er sah.
    »Ich gehe als Ägyptologin«, sagte sie.
    »Dürfen wir mal sehen?«, fragte Lee.
    »Dafür verschwenden wir jetzt keine Zeit. Wir müssen über unseren Plan sprechen. Wo ist Sergeant Quinlan?«
    Wie aufs Stichwort ging die Tür auf.
    »Tut mir leid, ich bin zu spät«, sagte Quinlan und machte die Tür hinter sich zu. »Ich habe einen Anruf wegen eines neuen Falls in Murray Hill bekommen und dachte, er könnte zu unserem in Beziehung stehen. Also hab ich schnell vorbeigeschaut, um mir die Sache mal anzusehen. Irgendein armer Schweinehund wurde tot in einem Klub für Country- und Westernmusik gefunden.«
    »In der Cowgirl Ranch?«
    Quinlan warf ihm einen Blick zu. »Sie kennen den Laden?«
    »War ein- oder zweimal da. Wer ist das Opfer?«
    »Ein armer Wicht namens Travis Gilbert. War Stammgast. Die Besitzerin hat ihn Sonntagfrüh in ihrem Büro gefunden.«
    »Was war die Todesursache?«, fragte Krieger.
    »Es ist noch zu früh, das zu sagen. Er war aber ziemlich übel zugerichtet.«
    »Echt?«, sagte Butts. »Was ist passiert?«
    »Wer immer ihn umgebracht hat, hat ihm auch die Ei–« Er verstummte und räusperte sich. Mit einem Blick auf Krieger fuhr er fort: »Der Täter hat ihm die Genitalien verunstaltet.«
    »Scheiße«, sagte Butts.
    »Vor oder nach seinem Tod?«, fragte Krieger ruhig.
    »Es gab nicht viel Blut am Tatort, wir hoffen also, es ist danach passiert.« Er schüttelte den Kopf. »Armer Teufel.« Er sah Lee an. »Wer ihn umgebracht hat, wollte damit was konstatieren, so viel steht fest.«
    »Logische

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