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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Hilfe, Tausende von verteilten Flyern, die Updates in den Nachrichten – das Thema war praktisch pausenlos in aller Munde gewesen. Dieser Täter fühlte sich von den Medien ganz bestimmt nicht vernachlässigt. »Was willst du da denn noch tun, Griggs? Belohnungen sind ausgesetzt. Die Bevölkerung wurde um Mithilfe gebeten. Dieser Typ beißt einfach nicht an.«
    »Nehmen Sie’s nicht persönlich, Burnett«, gab Griggs scharf zurück, »aber ich würde gern hören, wie Agent Harris über diese Frage denkt.«
    Ärger stieg in Dan auf und zerrte an den teuflischen Knoten, die ihm den Magen zuschnürten. Der Mann war alte Schule. Das durfte Dan nicht vergessen. Wenn sie diesen Fall lösen wollten, mussten sie alle zusammenarbeiten.
    »Die Medien können unsere Verbündeten sein, das steht außer Frage.« Jess rieb sich die Stirn.
    Sie war sicher erschöpft von der langen Fahrt. Trotzdem hatte sie seine Einladung zum Mittagessen ausgeschlagen. Sie war immer dünn gewesen, doch jetzt, fand er, war sie zu dünn. Zu blass. Nicht, dass es sie kümmern würde, was er dachte. Und er würde ihr seine Meinung nicht aufdrängen.
    »Nach nun fast drei Wochen«, sagte Jess als Antwort auf Griggs’ Vorschlag, »würde ich schlussfolgern, dass Aufmerksamkeit nicht das ist, wonach der Täter sucht. Aus einem ganz einfachen Grund: Er hat sich bisher nicht gerührt. Wenn er mehr Aufmerksamkeit wollte, würden wir es sicher mittlerweile wissen.«
    »Also fangen wir noch mal von vorne an«, stellte Patterson fest.
    Jess nickte. »Bis wir etwas finden, anhand dessen wir ein Profil erstellen können. Oder bis der Täter uns etwas liefert.«
    »Dieses Profil, das ist doch Schnickschnack«, konterte Griggs. »Was soll das bringen, wenn Sie wissen, wie er ist und was er für Motive hat? Man klopft auf den Busch, bringt Bewegung in die Dinge, bis er aktiv wird, das ist meine Erfahrung.«
    Jess parierte geschmeidig. »Wir werden auf den Busch klopfen, Sheriff. Und wir werden Bewegung in die Dinge bringen. Und Sie haben mein Wort: Wenn ich ausreichend Daten habe, um mein Profil zu erstellen, dann finden wir ihn. Das ist ein Versprechen.«
    »Ich organisiere Termine zur Befragung der Familien«, bot Wells an. »Vor morgen früh wird das allerdings nichts.«
    »Warum können wir nicht jetzt gleich anfangen?« Geduld war noch nie Jess’ Stärke gewesen.
    »Heute Abend findet ein Gottesdienst für die vermissten Mädchen statt. Dort werden auch die Familien und Freunde erwartet. Ich schätze mal«, fügte Wells mit einem Blick auf Dan hinzu, »das wäre nicht ganz der ideale Rahmen für Befragungen.«
    Dan hatte vergessen, Jess von dem Gottesdienst zu erzählen. »Wir haben ein Dutzend verdeckte Ermittler vor Ort und dazu noch zehn in Uniform.«
    Tatsächlich mussten auch er und alle am Tisch Anwesenden in einer Stunde dort sein. Verdammt. Nicht genug, dass er Gefahr lief, seine Objektivität zu verlieren, er machte auch Fehler.
    »Das muss für heute Abend reichen.« Jess zögerte. »Wells, wir arbeiten zusammen. Stellen Sie mich den Familien und Freunden vor. Es bringt immer etwas, die Zeugen in einem Fall einfach nur zu beobachten.«
    »Es wäre mir eine Ehre, Ma’am.«
    Wells war offensichtlich beeindruckt von Jess. Patterson und Griggs dagegen tauschten erneut einen skeptischen Blick.
    »Meine Herren«, sagte Jess. Alle blickten wieder zu ihr hin. »Ich möchte, dass Sie heute alle Personen, die eine Rolle spielen könnten, aufmerksam im Auge behalten. Notieren Sie sich, wer fehlt, und alles, was Ihnen ungewöhnlich erscheint. Morgen früh vergleichen wir unsere Beobachtungen.«
    Damit nahm Jess ihre Tasche und verließ den Besprechungsraum.
    »Leitet sie jetzt die Ermittlungen?«, fragte Griggs.
    »Dan«, sagte Patterson, dann verlieh er seiner Frustration Ausdruck, indem er laut die Luft ausstieß. »So habe ich mir das nicht vorgestellt. Bist du sicher, dass sie wirklich so gut ist, wie man dir gesagt hat?«
    Dan wusste nicht, was er erwartet hatte. Dies war nicht das erste Mal, dass er mit dem FBI zusammenarbeitete. Gewöhnlich sprachen glatte Agents in höflichem, beruhigendem Ton mit ihm, um dann in ihrem schicken, glänzenden Gebäude zu verschwinden und ihre Zaubertricks durchzuziehen, bis sie mit einer säuberlich geordneten und etikettierten Akte zurückkamen, die nur das enthielt, was sie für mitteilenswert erachteten. Jess dagegen hatte nichts, aber auch gar nichts geschönt. Und darüber war er froh. Sie standen bereits mit dem

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