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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Loch, die Andrea auf der anderen Seite glatt strich. Dann rannte sie zurück zur Lampe und zog an der Schnur. Jetzt, wo das Licht aus war, war es sehr dunkel. Sie betete, dass sie die lockere Erde nicht bemerkten.
    »Fertig«, flüsterte Callie.
    Was jetzt? Was jetzt?
    Wieder Schritte. Ein Stolpern oder ein Schleifen.
    Andrea musste etwas unternehmen. »Leg dich wieder ins Bett«, flüsterte sie. »Ich werde mich verstecken.«
    Aber wo? Es gab nichts, wo man sich verstecken konnte.
    Das Geräusch der Schritte über ihr wanderte zur anderen Seite des Hauses … zu der verschlossenen Tür, die hier herunterführte.
    Mist!
Andrea hastete zu der Stahltür, die sie von Callie und Macy trennte, auch wenn sie wusste, dass sie verschlossen war und sie weder darunter hindurch noch darüber hinweg kriechen konnte.
    Es gab nichts, wo sie sich verstecken konnte!
    Sie war geliefert.
    Sie strich mit den Händen über den kalten Stahl, suchte nach einem versteckten Riegel. Irgendetwas! Ihre Finger stießen gegen etwas über der Tür. Moment. Ein großer Schlüssel hing an einem Nagel. Sie packte ihn, stieß ihn in das Schloss und drehte ihn herum. Die Tür öffnete sich.
    Mit klopfendem Herzen hängte Andrea den Schlüssel zurück an den Nagel, trat vorsichtig in ihr Gefängnis und schloss die Tür. Sie sah nach dem Loch, das Callie wieder aufgefüllt hatte. Strich mit dem Fuß über die Erde, um sie zu glätten.
    »Was machst du?«, rief Callie leise.
    Gepolter auf der Treppe warnte sie, dass die Bösen ganz in der Nähe waren.
    »Leg dich hin und mach die Augen zu.« Andrea hockte sich neben das Etagenbett und schnappte sich ein Stück Klebeband, das sie hastig auf ihre Lippen drückte. Es fiel wieder ab. Mit zitternden Händen nahm sie ein anderes Stück und presste es sich fest auf den Mund. Dieses Mal blieb es kleben. So gut sie konnte, legte sie sich die anderen Stücke um die Handgelenke und tastete dann umher, ob sie vielleicht welche übersehen hatte.
    Der Schlüssel klapperte im Schloss.
    Andrea schlang die Arme in derselben Haltung wie zuvor um den Bettpfosten und legte die Stirn an das kühle Metall. Hoffentlich fiel ihnen nicht auf, dass das Klebeband nicht mehr so fest und dick war. Hoffentlich bemerkten sie die lockere Erde nicht. Oder dass die Tür nicht verschlossen –
    »Hast du die Tür nicht abgeschlossen?«, fragte die Frau.
    »Ich bin nicht dumm«, meckerte der Mann. »Natürlich habe ich abgeschlossen.«
    Knarrend öffnete sich die Tür.
    Andrea presste die Augen zu und tat, als würde sie schlafen. Sie betete, dass die anderen dasselbe machten.
    Der Lichtstrahl glitt über sie, als sie nach ihren Gefangenen sahen.
    »Du hast nicht abgeschlossen«, sagte die Frau anklagend.
    »Das nächste Mal schließt du selber zu. Was soll ich mit Dana machen?«
    »Mir egal.« Die Frau war wütend. »Ich habe dir gesagt, sie ist nicht geeignet für ihn. Sie ist wie die andere, eine Verliererin.«
    »Er mag sie, und nur das zählt. Außerdem wolltest du sie doch.«
    »Ich hatte meine Gründe«, sagte die Frau mit einem komischen hässlichen Unterton in der Stimme.
    »Du hast immer deine Gründe.«
    Der Mann war jetzt ganz in der Nähe, fast direkt über Andrea. Im Inneren zitterte sie so heftig, dass sie Angst hatte, sie könnten die Vibrationen sehen. Der Mann grunzte, und dann erbebte der Bettrahmen.
    »Vielleicht fällt sie ja von dem oberen Bett und bricht sich den Hals, dann brauche ich nicht mehr meine Zeit mit ihr zu verschwenden. Die kleine Hure«, sagte die Frau höhnisch.
    Der Mann trat von dem Bett weg. Andrea wagte wieder zu atmen.
    »Wenn du ihr etwas antust, verrate ich ihm, was du getan hast. Verstanden?«
    »Du hast mir nichts zu sagen.«
    »Nein«, sagte der Mann selbstgefällig, »aber er.«
    »Du bist ja nur neidisch«, sagte sie höhnisch.
    Der Mann erwiderte nichts. Die Tür knallte zu.
    »Schließ aber dieses Mal ab«, hörte sie die Frau sticheln. Ihre Stimme wurde von der Tür gedämpft.
    »Es ist Zeit für seinen Spaziergang«, sagte der Mann. »Soll ich zuerst die andere runterbringen?«
    »Ich bin noch nicht fertig mit ihr. Ich muss erst noch ein paar Tests mit ihr machen.«
    Sich weiter anraunzend stampften sie die Stufen hoch.
    Andrea warf das Klebeband ab und sprang auf. Sie stellte den Fuß auf das untere Bett und stemmte sich hoch, sodass sie das Mädchen sehen konnte, das sie auf das obere Bett gelegt hatten. Diese hier roch frisch, nach einem blumigen Parfum.
    Reanne war noch da oben, das

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