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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Holster geschoben wird. Sie erschauerte. Wenn Spears es tatsächlich auf sie abgesehen hatte, wäre niemand in ihrer Nähe mehr sicher. Nicht ihre Familie … und Dan auch nicht.
    Konzentrier dich, Jess!
Sie verbannte Spears und Gant aus ihrem Kopf, bemüht, wenigstens den Anschein von Fassung wiederzugewinnen. Noch mehr Ärger konnte sie jetzt weiß Gott nicht gebrauchen.
    »Hast du wirklich geglaubt, du könntest es vor mir verheimlichen?«
    Dann war der Anruf also kein Update gewesen. Na, wunderbar. Offensichtlich hatte einer seiner Leute die Nachrichten gesehen. Die Frage war, woher konnten Wells oder Harper oder sonst jemand unter seinem Kommando von ihrer Verbindung zu Spears wissen?
    »Herzlichen Dank, dass du mein Geheimnis ausgeplaudert hast.« Man konnte niemandem mehr vertrauen.
    »Das war Wells«, stellte er klar. »Ich habe ihr aufgetragen, auf Pressemitteilungen über diesen Kerl zu achten. Allerdings ohne ihr zu sagen, warum.«
    »Immerhin etwas, nehme ich an.« Jess hasste, hasste,
hasste
es, wenn jemand ihre Geheimnisse kannte. Wells war nicht auf den Kopf gefallen. Sie würde eins und eins zusammenzählen.
    »Heute Nacht schläfst du bei mir.«
    »Nein.« Sie warf ihm einen bösen Blick zu. »Das werde ich nicht! Ich bin eine ausgebildete FBI -Agentin. Ich kann auf mich selbst aufpassen.« Ganz zu schweigen davon, dass sie nicht allein mit ihm in seinem Haus sein wollte, unter gar keinen Umständen. Nicht mal, wenn es um Leben oder Tod ging.
    »Jess, du hast nur zwei Möglichkeiten.«
    Das war der Ton, den sie schon ein halbes Leben lang nicht mehr gehört hatte. Bevor sie ihm Bescheid stoßen konnte, sprach er das Dan-Burnettsche-Machtwort. »Entweder du bleibst bei mir, oder ich gebe dir einen uniformierten Beamten mit. Einen, der sich nicht von dir herumkommandieren lässt.«
    »Schön.«
    »Fängst du schon wieder mit diesem ›Schön‹ an.«
    »Du kannst bei mir bleiben, aber wir fahren nicht zu dir nach Hause. Wir schlafen bei deinen Eltern.« Zwar behagte ihr die Vorstellung ganz und gar nicht, rund um die Uhr mit ihm zusammen zu sein, doch das war immer noch besser, als wenn eine weitere ihr fremde Person ihre Nase in ihre Angelegenheiten steckte. Von zwei Übeln wählte man besser das, was man kannte.
    »Na gut«, gab er nach.
    Ihr Wagen stand vor dem Haus der Eltern Burnett. Die Chancen, ihn von der Überwachung zu überzeugen, standen besser in einer Umgebung, die nicht sein natürliches Habitat war.
    »Wir halten kurz bei mir, damit ich Kleider zum Wechseln einpacken kann.«
    Das würde sie schon noch schaffen. »Schön.«
    »Gott, wie ich dieses Wort hasse.«
    Er bog an der nächsten Straße rechts ab. Jess’ Interesse an der Gegend wuchs, obwohl sie sich immer wieder sagte, dass es ihr egal war, wo er wohnte.
    Das Haus war nicht so riesig wie das seiner Eltern. Es war eins von diesen Häusern im englischen Tudor-Stil, die immer etwas Vornehmes ausstrahlten, selbst wenn die anderen Häuser links und rechts viel größer waren. Eine kopfsteingepflasterte Auffahrt führte unter ein von Säulen gestütztes Vordach am Seiteneingang, sodass man vorm Wetter geschützt ins Innere gelangen konnte, und dann weiter in einem Bogen zu einer Doppelgarage. Allein schon die Gartengestaltung hatte bestimmt ein ebenso großes Loch in sein Bankkonto gerissen wie der Mercedes.
    Er parkte unter dem Vordach und sprang aus dem Wagen, als könnte er es nicht erwarten, ihr sein Zuhause zu zeigen. Eigentlich gab es für sie keinen Grund, mit hineinzugehen. Er konnte schnell seine Sachen zusammenpacken und sofort wieder zurückkommen.
    Er öffnete ihr die Wagentür. »Komm, ich führe dich herum.«
    Sie machte den Mund auf, doch er schnitt ihr das Wort ab. »Sag jetzt nicht ›schön‹.«
    Sie stieß einen tiefen, desinteressierten Seufzer aus. »Okay. Aber nur fürs Protokoll: Wir vergeuden unnötig Zeit.«
    Er schüttelte den Kopf und marschierte zum Seiteneingang. Jess schlug die Autotür zu und ging ihm nach. Bis sie bei ihm war, hatte er schon die Tür aufgeschlossen und die Alarmanlage ausgestellt. »Möchtest du etwas zu trinken? Ein Glas Wein? Cola?«
    »Nein, danke.« Wein und Burnett, das passte nicht zusammen, zu keiner Zeit, unter keinen Umständen.
    Die Seitentür führte in einen Hauswirtschaftsraum. Sie folgte ihm in die Küche.
    Ihr stockte der Atem. Sie hatte durchaus mit etwas Schönem gerechnet, aber das hier war unglaublich. Wenn er tatsächlich selbst die Oberflächen, Farben und

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