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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Nachrichten für Dana Sawyer auf ihrer Facebook-Seite hinterlassen. Ich möchte gerne wissen, was diese Nachrichten zu bedeuten haben.«
    »Ich fürchte, meine Mandantin ist durch die ärztliche Schweigepflicht gebunden. Wenn Sie diese Befragung fortführen wollen, müssen Sie erst die entsprechenden Anträge stellen.« Er drückte die Brust heraus und lächelte schlau. »Einen schönen Tag, Agent Harris, Chief Burnett.«
    »Ihre Mandantin ist sich also auch darüber im Klaren«, sagte Jess, bevor er die Tür schließen konnte, »dass Dana Sawyer eines von fünf Mädchen ist, die unter den gleichen Umständen verschwunden sind.«
    »Wie ich schon sagte, Agent Harris«, gab Mr Williams zurück, »wir haben die Nachrichten gesehen und haben Verständnis für Ihre Lage. Sie sollten aber auch Verständnis für unsere haben.«
    »Jede Information, über die Ihre Klientin verfügt«, Jess hielt dagegen, als er ein zweites Mal versuchte, die Tür zu schließen, »könnte über Tod oder Leben dieser Mädchen entscheiden.«
    Eine Bewegung hinter dem schicken Anwalt erregte Jess’ Aufmerksamkeit.
    Williams wandte sich zu seiner Mandantin um. »Maureen, lassen Sie sich von dem theatralischen Getue der Agentin nicht kleinkriegen. Wir haben dies alles bereits durchgesprochen. Unser Standpunkt in dieser Angelegenheit lässt sich nicht ändern.«
    »Sie können sich eine eigene Meinung bilden, Doktor«, sagte Jess, den bösen Blick des Anwalts ignorierend.
    »Und dabei Ihre Zulassung verlieren«, warnte Williams.
    Sullivan hatte geweint. Ihre Augen waren geschwollen und rot. Sie rang die Hände, als wüsste sie nicht, wohin mit ihnen. Sie wollte reden, hatte aber Angst vor den Konsequenzen, das war offensichtlich. Schließlich wandte sie den Blick ab und presste die Lippen aufeinander.
    Jess gab nach. Fürs Erste. »Nun gut, Mr Williams. Ich werde Sie und Ihre Mandantin als Erste informieren, wenn wir die Leichen finden.«
    Sie drehte ihnen den Rücken zu und ging die Stufen hinunter. Sullivan begann erregt auf Williams einzureden, doch er schloss die Tür, bevor sie hören konnte, was sie zu sagen hatte.
    Wut kroch ihren steifen Rücken hinauf, als Jess mit großen Schritten auf den SUV zuging. Sie würde nie verstehen, wie ein Arzt Informationen zurückhalten konnte, wenn Leben auf dem Spiel stand. Wo immer Dana Sawyer hingewollt hatte, ihre Therapeutin wusste etwas darüber. Und diese Information könnte sie auch zu den anderen Mädchen führen.
    Falls
sie alle zusammen waren.
    Reanne Parsons war möglicherweise mit einem Jungen namens Tim durchgebrannt. Dana hatte offensichtlich jemanden treffen wollen. Es gab nicht die Spur eines Beweises, der das Verschwinden aller fünf Mädchen miteinander in Verbindung brachte. Nur dieser harte, kalte Instinkt, der Jess sagte, dass da ein Zusammenhang bestehen musste.
    Jess stieg auf den Beifahrersitz und knallte die Tür zu. Sie hatte keine Lust mehr zu fahren. Sie wollte ihren Audi, damit sie die ganze Nacht hier sitzen und diese Frau observieren konnte. Vielleicht könnte sie damit wenigstens Dana Sawyer retten.
    Als Dan hinterm Steuer saß, drehte Jess sich zu ihm um. Ihre Bitte würde ihm nicht gefallen, aber das war ja nichts Neues. »Wenn Detective Wells oder Detective Harper mir meinen Wagen bringen könnte, würde ich Sullivan heute Nacht gerne im Auge behalten. Falls sie eine Ahnung hat –«
    »Kommt gar nicht infrage.« Dan ließ den Motor an. »Zuerst –«
    Ihr Handy klingelte. Sie griff nach der Tasche. Mist. Mist. Mist. »Warum bist du vernünftigen Argumenten nicht zugänglich, Burnett?« Jess fischte nach ihrem Telefon. »Sullivan könnte sich sehr wohl selbst auf die Suche nach Dana machen. Wenn sie etwas Dummes macht und Verstärkung braucht – Schutz, meine ich.«
    Burnett starrte sie an. Noch war er nicht wütend, aber es konnte nicht mehr lange dauern.
    Ihr Handy schrillte erneut. Sie drückte aufs Display und hielt es sich ans Ohr. »Harris.«
    Wenn sie Glück hatte, war es Wells. Die ehrgeizige Kriminalbeamtin ließe sich bestimmt überreden, eine Nachtschicht einzulegen.
    »Harris, wir haben ein Problem.«
    Ihr wurde erst kalt, dann heiß bis auf die Knochen, und für einen Moment verschlug es ihr die Sprache.
    Dann fand sie ihre Stimme wieder. »Und das wäre?« Sie machte sich gar nicht erst die Mühe, ihren Vorgesetzten auf korrekte Weise anzureden. Was kümmerte sie der Rang des Supervisory Special Agent Gant? Vermutlich hatte er ohnehin schon die

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