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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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bitter, es klang wie ein Meckern. »Da wird Harper ja viel Spaß haben.«
    »Und das sind nur die, die noch offiziell zugelassen sind. Wenn er damit kein Glück hat, wird er in den Archiven nach denen suchen müssen, die aktuell nicht registriert sind.«
    »Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie lange das dauert.« Herrgott, konnte in dieser Ermittlung nicht auch mal etwas leicht sein?
    An der Tür hielt Burnett sie zurück, trat als Erster nach draußen und sah sich prüfend um, bevor er ihr erlaubte, den kurzen Weg unter dem Vordach zum Auto zurückzulegen.
    Das war genau das, was sie nicht wollte.
    Nachdem er die Alarmanlage wieder aktiviert und die Tür abgeschlossen hatte, setzte er sich hinter das Steuer. Bevor er rückwärts auf die Straße setzte, bremste er noch einmal ab und sah sie mit seinen blauen Augen an. »Man darf ruhig mal Angst haben, Jess.«
    Guter Gott. »Ich habe keine Angst, Daniel Burnett.« Wie zum Teufel kam er auf die Idee?
    »Das solltest du aber.«
    Sie lachte. Er hatte ja keine Ahnung. »Tja, Dr. phil.«, sie lehnte sich in dem weichen Sitz zurück und drehte sich zu ihm, um ihn zu mustern, »wenn Sie mir die Gelegenheit geben, erkläre ich Ihnen, warum ich keine Angst habe.«
    »Ich bitte darum. Es interessiert mich sehr, wie du das hinkriegst, vor allem wenn man bedenkt, was dieser kranke Mistkerl getan hat.« Die in ihm gärende Wut schlich sich in seinen Tonfall. Er machte sich ernstlich Sorgen.
    »Ich habe das Profil des Mannes erstellt. Ich bin nicht sein Typ. Alle seine Opfer waren braunhaarig, groß, jung und athletisch.«
    Nichts davon traf auf Jess zu. Sie war knapp eins dreiundsechzig, wog höchstens hundert Pfund und war seit Ewigkeiten nicht mehr gelaufen oder im Fitnessstudio gewesen.
    »Der Drecksack ist nur neugierig auf mich, weil ich ihn so sehe, wie er ist, im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen. Wenn er jemanden interessant findet, spielt er gern mit ihm. Aber ich bin nicht der Typ, der ihn auf Touren bringt. Diese Art von Verzweiflung und Verlangen wecke ich nicht ihn ihm. Sobald er es langweilig findet, mich zu analysieren, wird er von mir ablassen.«
    Burnett brauchte das nicht zu wissen, aber genau das war der Teil, vor dem Jess in Wahrheit Angst hatte.
    Solange der Spieler sie unterhaltsam fand, würde vielleicht niemand anders sterben müssen.

12
    22:40 Uhr
    Dan steckte den halb leeren Becher dunkle Röstung in den Halter auf der Konsole. Solange keine Toiletten in der Nähe waren, sollte er beim Kaffee lieber auf die Bremse treten. Bei einer Observierung wie dieser war er seit Jahren nicht mehr dabei gewesen. Natürlich hätte er problemlos jemand anderen schicken können, doch er wollte es selbst machen. Zum einen, weil er es unverzüglich erfahren wollte, falls Dr. Sullivan irgendetwas darüber wusste, wo Dana Sawyer war. Zum anderen, weil Jess einen Deal mit ihm gemacht hatte und er wollte, dass sie kooperativ blieb.
    Besser, er hatte ein Auge auf sie. Der Spieler war ein perverser Irrer. Auch wenn Jess die Gefahr nicht ernst zu nehmen schien, Dan wollte kein Risiko eingehen.
    »Hat Harper gesagt, ob er bis morgen Nachmittag mit der Liste der Transporter durch ist?« Jess rutschte auf ihrem Sitz herum, um eine bequemere Position zu finden.
    Wahrscheinlich tat ihr der Hintern weh. Der Gedanke wanderte von ganz allein weiter, bis er darüber nachsann, was für ein süßer Hintern ihrer zufälligerweise war.
Blöde Idee, Dan
. »Er tut sein Bestes. Ältere Modelle sind manchmal nicht mehr zurückzuverfolgen, wenn sie auf einem Schrottplatz oder in der Garage eines Sammlers landen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Wells und Vernon auf diesem Computer nichts weiter gefunden haben. Ich hatte auf weitere Kommunikation zwischen Dana und ihrer Therapeutin gehofft. Oder einen Mailwechsel mit einem Freund, in dem wir etwas finden, was uns weiterbringt.«
    »Da wir gerade von der Therapeutin reden«, sagte er vorsichtig, »ich glaube nicht, dass sie heute Abend noch irgendwo hingeht.«
    Sie standen nun schon seit zwei Stunden auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor ihrem Haus.
    Und auch wenn Dan nicht sagen konnte, er hätte es nicht genossen, wieder einmal Jess’ einzigartigen Duft zu riechen und ihre unterdrückten Seufzer zu hören, war es jetzt doch anders. Sie war eine verheiratete Frau. Aus irgendeinem Grunde wurde sie dadurch nur noch faszinierender. Vor zwanzig Jahren hatte sie wild geduftet, nach unbedingtem Ehrgeiz, und meist ungeduldig

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