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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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umgebracht.
    Ihr Kaffee wurde serviert, und Abbie gab Milch in ihren. „Wie wollen Sie Garcia finden, wenn er sich versteckt?“
    „Nach Aussage von Detective Bloom ist er ein ruheloser Geist. Das sind die meisten Exknackis. Ich möchte wetten, dass er sich nicht immer verstecken wird. Ein Mann wie er muss rausgehen, sich bewegen, ein paar Biere trinken. Ein Freund von mir in Trenton hält die Augen offen.“
    Die Gewissheit, dass Arturo intensiv gesucht wurde, beruhigte sie nicht. Sosehr sie sich auch wünschte, dass er geschnappt wurde und hinter Gitter kam, hätte sie lieber gehört, dass er aus dem Staat geflohen und Tausende Meilen entfernt war.
    „Ich weiß, dass Sie Angst vor Arturo haben. Und ich behaupte nicht, das sei unbegründet. Aber bedenken Sie, dass Garcia zwar nicht besonders helle, aber auch kein kompletter Idiot ist. Ich glaube kaum, dass er sich Ihnen noch einmal nähert, solange im ganzen Staat nach ihm gefahndet wird.“
    „Er wirkte sehr entschlossen, mir das Geld abzunehmen.“
    „Ich weiß. Deshalb sollten Sie auch vorsichtig sein. Geben Sie Acht, was um Sie herum geschieht, aber machen Sie sich nicht verrückt.“
    Sie nickte. „Brady hat mir schon gesagt, dass er vorläufig immer bleibt, bis ich das Lokal schließe. Er hat das sowieso immer gewollt, und jetzt bekommt er seine Chance.“
    Sie wurde plötzlich auf die Bar aufmerksam, an deren Ende ein Mann saß und sie im Spiegel, der hinter dem Tresen hing, beobachtete. Als sich ihre Blicke begegneten, erkannte sie Ken Walker. Sie war fast sicher, dass er bei ihrer Ankunft noch nicht dort gesessen hatte. Vermutlich war seine Anwesenheit hier nur ein harmloser, ärgerlicher Zufall. Wenn er so viel Freizeit hatte, wie seine Frau sagte, musste er sich ja langweilen und durstig werden.
    Während sie noch überlegte, was sie tun sollte, blickte sich John zur Bar um. „Jemand, den Sie kennen?“ fragte er und drehte sich wieder ihr zu.
    „Nein. Ich meine, ja.“ Sie wandte den Blick von Ken und nahm ihre Tasse auf. „Ein ehemaliger Angestellter.“
    „Er macht Sie nervös. Warum? Hat er Sie belästigt?“
    Sie lächelte. „Schlägt da Ihre psychologische Ausbildung durch, oder bin ich so leicht zu durchschauen?“
    „Vielleicht ein bisschen von beidem.“ Er wandte sich wieder ab, und diesmal beobachtete er den Mann ein paar Sekunden länger. Schnell richtete Walker den Blick auf sein Bier.
    John sah wieder Abbie an. „Was ist das für eine Geschichte mit ihm?“
    „Brady hat ihn erwischt, als er mir Geld gestohlen hat. Daraufhin habe ich Ken entlassen. Vor ein paar Tagen kam er ins Restaurant, sagte, er habe aufgehört zu spielen und wolle seinen alten Job wiederhaben.“
    „Der Mann hat Nerven.“
    „Allerdings. Die Situation eskalierte, so dass Brady ihn schließlich vor die Tür setzen musste. Während ich gestern bei der Beerdigung war, kam Ken zurück. Er hat keine Szene gemacht, aber er ging draußen vor dem Restaurant auf und ab und ärgerte Brady.“
    „Sie könnten eine Unterlassungsklage gegen ihn beantragen.“
    „Das möchte ich nicht. Ken steht momentan ein bisschen neben sich. Das vergeht wieder. Sehen Sie?“ Sie blickte zur Bar. Ken war verschwunden. „Er hat sich gelangweilt und ist gegangen.“
    John hielt die Sache nicht für erledigt und Abbie auch nicht, doch sie ließ das Thema auf sich beruhen.
    Stattdessen hörte sie interessiert zu, als John ihr erzählte, dass er die Besuchserlaubnis für Earl Kramer im Stateville Gefängnis bekommen hatte. John wollte Sonntag früh nach Ohio fliegen. Die Ankündigung erfüllte Abbie mit einer Mischung aus Erleichterung und Nervosität. Was, wenn Kramer hart blieb oder die Wahrheit nicht so aussah, wie sie es erhoffte?
    Sie verdrängte ihre Bedenken und hob lächelnd die Tasse. „Auf eine erfolgreiche Reise.“
    John beugte sich vor und hob ebenfalls die Tasse. „Und auf einen Neubeginn.“
    „Neubeginn?“
    „Zwischen Ihnen und mir.“
    Abbie lachte. „Mein Gott, Sie sind aber hartnäckig.“
    „Sie haben doch nicht gedacht, dass ich Sie so leicht vom Haken lasse, oder?“
    Im Gegenteil. Sie hatte in letzter Zeit oft daran denken müssen, wie mitfühlend er sie in jener Nacht in ihrem Haus angesehen hatte, wie angenehm es gewesen war, als er ihre Hände hielt, und wie sehr sie sich gewünscht hatte, dass er sie küsste.
    „Um ehrlich zu sein“, erwiderte sie und konnte der Versuchung einer kleinen Neckerei nicht widerstehen, „habe ich mir keine sonderlichen

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