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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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nicht dieselbe Beschreibung, wie die Lehrerin von Eastbrook sie gegeben hat?“
    „Ziemlich genau. Miss Foley sagte, der Hut sei eindeutig ein Fedora gewesen. Deshalb habe ich den Morgen über die Kaufhäuser abgeklappert und mich erkundigt, wie viele Fedoras in der letzten Woche verkauft wurden. Keine. Die meisten Häuser führen diese Hüte nicht mehr!“
    „Sieh es mal so“, versuchte er sie aufzumuntern. „Jetzt weißt du wenigstens, dass unser Mann Wert auf sein Äußeres legt.“
    Trotz des Scherzes war ihm natürlich klar, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelte. Ernst genug, dass er sich vor zwei Wochen mit Clarice und Jordan zusammengesetzt hatte, um neue Verhaltensregeln zu besprechen. Er und Clarice waren in vielen Dingen unterschiedlicher Auffassung. Jordans Sicherheit ging ihnen jedoch über alles.
    Seine Bemerkung brachte Tina zum Kichern. „Wert auf sein Äußeres. In einer Stadt wie Princeton engt das den Kreis auf ein paar Tausend Männer ein.“
    „Du pickst dir schon den Richtigen heraus“, erwiderte er zuversichtlich. „Das gelingt dir immer.“
    Er beendete das Gespräch und wählte, einem Impuls folgend, die Nummer des Campagne.
    „Sind Ihnen Kaffeepausen gestattet?“
    Bei Johns scherzhafter Frage blickte Abbie auf die Uhr, sah, dass es zehn nach zwei war, und hielt das Telefon an das andere Ohr. „Haben Sie sich geschworen, mich zu zermürben?“
    „Funktioniert es denn?“
    Und wie, aber das würde sie ihm nicht verraten. „Man sagt mir nach, gelegentlich Pausen zu machen. Mein Leben besteht nicht nur aus Schufterei, wissen Sie.“
    „Das freut mich zu hören.“ Sein tiefes Lachen sandte ihr einen kleinen Schauer über den Rücken. „Dürfen Sie denn jetzt ein bisschen spielen gehen?“
    „Was schwebt Ihnen vor?“
    „Nichts Weltbewegendes. Kaffee bei Winberie, gleich hier im Viertel.“
    „Ich denke, das lässt sich einrichten. Geben Sie mir zwei Minuten.“
    Sie hängte auf, drehte sich um und sah, dass Brady sie mit neugierig blitzenden Augen betrachtete. „Gehst du weg?“
    „Zu Winberie. Kaffeepause.“
    „Mit wem triffst du dich?“
    „Um Himmels willen!“ Sie warf ihre Schürze auf einen Stuhl. „Kann man hier nicht ein bisschen Privatleben haben?“
    J.B. Winberie im Herzen des Palmer Square war ein typisches irisches Pub, wo es dicke Burger, eine große Auswahl an Biersorten und laut Brady das beste Guinness der Stadt gab. Abbie lächelte der Kellnerin zu, die sie kannte, und ließ den Blick auf der Suche nach John durch den voll besetzten Raum schweifen. Er saß in einer der hinteren Nischen und sah gut aus in dem hellbraunen Jackett mit dem braunen, am Kragen offenen Hemd. Als sie sich näherte, erhob er sich.
    „Was ist?“ fragte sie. „Warum sehen Sie mich so an? Habe ich etwa Schokomousse im Gesicht?“
    „Nein.“ Er ließ sie nicht aus den Augen, als sie sich setzten. „Sie sind perfekt schön.“
    Sie lachte leicht verlegen. „Freut mich, das zu hören, auch wenn es nicht stimmt.“ Eine Kellnerin blieb an ihrem Tisch stehen, und sie bestellten Kaffee. Sobald die Kellnerin verschwunden war, sagte Abbie mit gedämpfter Stimme: „Sie wissen etwas Neues, nicht wahr? Ich merke es.“ Sie lernte allmählich, ihn zu deuten, sofern er es zuließ.
    Er nickte. „Dank einer unerwarteten Quelle machen wir Fortschritte. Rose’ verschwundenes Handy. Ian hatte es mitgenommen. Da wir es am Tatort nicht fanden, gehen wir davon aus, dass der Täter es hat.“
    „Tatsächlich?“
    „Irgendwer hat es jedenfalls und beging eine große Dummheit.“
    „Er hat damit angerufen.“
    „Bingo. Wir haben den Anruf zu einer Werkstatt im Süden von Trenton verfolgt, die einem Enrique Soledad gehört. Leider behauptet Enrique, nie von Arturo Garcia gehört zu haben.“
    „Glauben Sie ihm?“
    „Sagen wir mal, Enrique war nicht völlig entspannt, als ich bei ihm auftauchte.“
    „Demnach denken Sie, er kennt Arturo?“
    „Er weiß vielleicht, wo er sich aufhält, und hat Angst, es zu sagen. Das kann ich ihm nicht mal verübeln.“
    Sie hörte zu, während er ihr von Arturos langer Vorstrafenliste erzählte, dessen schwerwiegendste Tat ihn für acht Jahre ins Gefängnis gebracht hatte. Sein Zornesausbruch im Gericht, als er Ian mit Obszönitäten belegt und geschworen hatte, ihn auszuweiden wie einen Fisch, machte ihr klar, wie knapp sie an jenem Abend am See mit dem Leben davongekommen war. Hätte Arturo sie erwischt, hätte er sie ohne Zögern

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