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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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setzte er damals die Ermittlungen fort. Eine Woche später nahmen sie den wahren Täter fest. Manuel und seine Frau waren ihm so dankbar, dass sie eine ständige Einladung in ihr Haus oder ihre Bäckerei in der Lalor Street aussprachen.
    Als John die Bäckerei betrat, stand Manuel gerade hinter dem Tresen und gab einem Kunden das Wechselgeld heraus. Er war ein stämmiger, gut gebauter Mann mit lockigem schwarzem Haar und strahlend weißen Zähnen. Als er John sah, grüßte er auf Spanisch und rief seiner Frau zu: „
Pilar, ven a ver quien està aquí.“
Komm und schau, wer da ist.
    Er kam um den Tresen herum und schüttelte John heftig die Hand. „Wie geht es Ihnen, mein Freund? Wir haben uns lange nicht gesehen.“
    „Ich kann mich nicht beklagen, Manuel. Und wie geht es Ihnen?“
    „Das Leben läuft gut. Freddy besucht das College und hilft uns halbtags. Er möchte zum FBI“, fügte er stolz hinzu.
    „Ich bin sicher, es wird ihm gelingen.“
    Ehe Manuel antworten konnte, kam Pilar aus dem Hinterzimmer gelaufen, so schnell die kurzen Beine sie trugen, und umarmte John herzlich. „Was für eine schöne Überraschung. Manuel, hol John einen Stuhl. Sind Sie hungrig?“ Sie sprach schnell und mit deutlich spanischem Akzent. „Ich könnte Ihnen ein Sandwich machen. Ich habe noch von dem Cassava-Brot, das Sie so gern mögen. Oder eine schöne Schale Muschelsuppe? Vielleicht ist Ihnen eine Pastete lieber?“ Mit neckischem Blick, als kenne sie seine Schwächen, fügte sie hinzu: „Wie wäre es mit einer dicken Scheibe Piña-Colada-Kuchen?“
    Lachend hob John die Hände. „Ich brauche gar nichts, Pilar. Ehrlich nicht.“ Er nahm ihre Handgelenke und hielt sie fest. „Und bemuttern Sie mich nicht wie eine Glucke. Mir geht es gut.“
    „Ihnen geht es gar nicht gut. Sie sind zu dünn.“ Pilar wedelte ihm mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht herum. „Ich werde Ihnen etwas Gutes zum Mitnehmen einpacken. Und ein Nein lasse ich nicht gelten.“
    Es wäre ihm nicht im Traum eingefallen, sie zu beleidigen, indem er ihr Essen ablehnte. Er liebte ihre Kochkünste. „Danke, Pilar.“ Er holte Arturos Bild aus der Tasche. „Weshalb ich eigentlich hier bin – ich brauche Informationen.“ Er gab Manuel das Fahndungsfoto. „Haben Sie diesen Mann in der Gegend schon mal gesehen?“
    Eingehend betrachteten Manuel und Pilar das Foto. „Nein“, sagten sie wie aus einem Mund. Manuel blickte auf. „Wer ist das?“
    John erzählte es ihnen und beschrieb den gesuchten Wagen. Pilar presste eine Hand an die Brust. „Mord.
Madre mia
.“ Mit besorgtem Blick fragte sie: „Und Sie glauben wirklich, er versteckt sich in unserem Viertel?“
    „Es wäre möglich. Was wissen Sie über den Besitzer von Enriques Garage an der Center Street?“
    Pilar winkte ab, doch Manuel kannte den Mann offenbar. „Das müsste Enrique Soledad sein. Ein guter Mann, er arbeitet hart. Vor einigen Jahren war er mal in Schwierigkeiten, aber seither hat er sich gefangen.“
    „Würde er einem Flüchtigen Unterschlupf gewähren?“
    „Niemals.“ Manuel schüttelte heftig den Kopf. „Nicht Enrique.“ Er gab das Foto zurück. „Möchten Sie, dass ich Augen und Ohren offen halte,
amigo
?“
    „Dafür wäre ich Ihnen sehr verbunden.“
    Eine halbe Stunde später saß John wieder in seinem Plymouth, auf dessen Rücksitz sich eine Tasche randvoll mit einem Sortiment an Broten, Suppen und Pasteten befand, die ihm mindestens eine Woche ausreichten.
    Der wirkliche Lohn seines Besuches würde sich hoffentlich später einstellen. Nach zwanzig Jahren in ihrem Stadtteil hatten Manuel und Pilar viele enge Beziehungen und erfuhren fast alles in einem Umkreis von zehn Meilen. Falls Arturo sich in ihrem Viertel oder in der Nähe aufhielt, würden die Cabreras es herausfinden.

32. KAPITEL
    J ohn wartete, bis er die Außenbezirke von Trenton hinter sich gelassen hatte, ehe er Tina über Handy anrief. Als Vater eines Jungen war er ebenso wie alle anderen Eltern im Gebiet von Princeton daran interessiert, dass der gefährliche Pädophile gefasst wurde.
    „Wie war es bei Barbara Michaels?“ fragte er, sobald sie sich meldete.
    Ihr Murren sprach Bände. „Nicht so gut, wie ich gehofft hatte. Sie hat ihn bloß von hinten gesehen und ist sich nur sicher, dass es ein Mann mit einem großen, hellen Hut war. Hellbraun oder grau. Es könnte einer dieser Strohhüte mit breiter Krempe gewesen sein, die man am Strand trägt. Aber sie war sich nicht sicher.“
    „Ist das

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