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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Bruder und hundert Pfund schwerer, packte Tony ihn am Kragen und schob ihn gegen die Wand. „Das Einzige, was du tun wirst, ist, dich verstecken. Ich versuche alles, um dich aus diesem Schlamassel herauszuholen. Aber ich warne dich. Versaust du wieder alles, wirst du es bereuen!“ Er versetzte ihm noch einen Schubs. „Hast du das kapiert?“
    Die beiden starrten sich lange an, dann schob Arturo seinen Bruder beiseite. „Was, zum Geier, ist los mit dir, Mann?“
    „Ich habe es satt. Nach dem Mord an McGregor habe ich dich nur deshalb nicht im Stich gelassen, weil ich dachte, du hättest in Notwehr gehandelt. Das glaube ich immer noch. Aber ich will nichts mehr von Abbie DiAngelos Geld hören! Ich erwarte, dass du dich in den nächsten Tagen ruhig und unauffällig verhältst.“ Er fing Arturos finsteren Blick auf, wich ihm jedoch nicht aus. „Das ist mein Ernst.“
    Abbie saß auf einem Hocker und beobachtete, wie ihre Freundin einen Marmorblock bearbeitete, der zu einer Skulptur mit dem Thema Mutter und Kind werden sollte.
    „Wie lief die Beerdigung?“ fragte Claudia.
    „Besser als erwartet. Liz war da. Sie ist immer noch dieselbe wie früher, unnahbar und sarkastisch. Sie hat sich Mühe gegeben, herzlos zu erscheinen, aber ich glaube nicht, dass sie es ist.“
    „Warum hat sie John Ryan dann erzählt, dass Ian dich erpresst hat?“
    „Wenn dein Bruder dich überzeugt hätte, dass deine Stiefmutter deinen Vater umgebracht hat, wärst du dann nicht auch geneigt, deine Stieffamilie anzuschwärzen?“
    „Glaubt sie das denn wirklich?“
    „Ich denke, sie weiß nicht recht, was sie glauben soll.“
    „Hat Irene mit ihr gesprochen?“
    „Liz gab ihr keine Gelegenheit dazu. Unnötig zu sagen, dass meine Mutter enttäuscht war. Sie wollte ihr von den Briefen erzählen, die sie beiden Kindern geschrieben hatte, als wir nach Kalifornien gezogen sind. Ich weiß jetzt, dass Ians Tante die Briefe nie an sie weitergeleitet hat.“
    Claudia rückte ihre Schutzbrille zurecht und schlug weiter Marmorstücke ab. „Warum machst du dir Gedanken wegen Liz? Soll sie doch glauben, was sie will. Wenn sie keinen Kontakt zu dir und deiner Mutter möchte, ist das vielleicht besser für euch.“
    „Ben denkt da anders.“
    Claudia verharrte in der Bewegung. „Er spricht immer noch von ihr?“
    „Er will eine richtige Tante haben.“ Sie lächelte. „Manchmal denke ich, er verschwört sich hinter meinem Rücken mit meiner Mutter.“
    „Was sollst du denn seiner Ansicht nach tun?“
    „Ist dir das Sprichwort geläufig, wenn der Prophet nicht zum Berg kommt …“
    „Muss der Berg zum Propheten kommen.“ Claudia strich mit einer Hand über die raue Oberfläche. „Du hast vor, sie zu besuchen, stimmt’s?“
    „Ja. Aber ich werde sie erst anrufen und ihr die Gelegenheit geben, mich zur Hölle zu schicken.“ Abbie lehnte sich gegen den breiten Rücken der immer noch titellosen Skulptur einer entspannt daliegenden Frau und verfolgte weiter die Arbeit ihrer Freundin. „Aber das wird sie nicht tun.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Sie ist ganz allein.“
    „Vielleicht möchte sie das so haben?“
    „Niemand nimmt sich vor, ein einsames Leben zu führen.“
    „Und du steuerst auf einen Reinfall zu, Abigail.“ Wenn Claudia ihr einen Rat erteilte, griff sie gelegentlich auf ihren vollen Namen zurück.
    „Vielleicht. Aber dann kann ich Ben wenigstens sagen, dass ich es versucht habe.“ Sie sah auf ihre Uhr. „Eigentlich sollte ich sie gleich anrufen. Laut Rose müsste Liz jetzt zu Hause sein und sich für die Arbeit fertig machen.“
    Sie holte ihr Handy aus der Tasche und die Telefonnummer, die sie von Rose bekommen hatte.
    „Liz“, sagte sie, als ihre Stiefschwester antwortete. „Ich bin’s, Abbie.“
    Der Tonfall ihrer Stiefschwester war nur eine Nuance freundlicher als am Mittwoch. „Ich habe deine Stimme erkannt.“
    „Ich will dich nicht aufhalten. Ich weiß, du machst dich bereit, zur Arbeit zu gehen. Aber mir ist da ein Gedanke gekommen …“
    „Soll mir recht sein, solange ich nichts damit zu tun habe.“
    Abbie ließ sich nicht abschrecken. „Eigentlich hat es mit dir zu tun. Ich wollte Sonntag mit Ben nach New York. Wir waren seit Ewigkeiten nicht mehr dort und …“
    „Erzähl mir nicht, du würdest gern vorbeikommen, damit der Junge mich kennen lernt. Wir sollen also irgendwohin zum Brunch gehen, über alte Zeiten reden, ein paar Fotos austauschen und es uns nett und gemütlich machen wie

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