Ina: Der Konflikt (German Edition)
musste. Seltsam altmodisch. Danach führte ein schmaler Gang zu einem Raum indem die gedeckten Tische standen. Kaum hatten sie den Raum betreten kam ihnen sofort ein Kellner entgegen. Es war ein Seraner, der aufgrund Demir’s Anblick sofort seinen Kopf anerkennungsvoll senkte. Demir nickte ihm freundlich zu. „Wünschen sie zu speisen Botschafter?“ Und schon wurden sie zum besten Tisch des Lokals geführt, wo dieser Seraner Ina den Stuhl zu Recht rückte und dann erwartungsvoll vor dem Tisch stehen blieb. „Wir haben den besten Talila von ganz Nek7.“ Mit einer Handbewegung deutete ihm Demir diesen Talila zu bringen. Ina sah sich um. Es war ein seranisches Lokal. Sämtliche Bedienstete waren Seraner. Die Anwesenden Gäste hingegen waren bunt gemischt. Ihre Wachen hatten sich an einem Tisch an der Wand direkt neben dem Eingang niedergelassen. – Wohl wissentlich, dass sie absolut nicht in diese Lokalität passten. Die Wachen der nV blieben draussen zurück. – Diskreter. Ein anderer Seraner brachte ihnen den Talila. Er musterte Ina neugierig, ebenso Demir als er ihm den Talila hinstellte. „Botschafter Demir“, sagte er schliesslich etwas zögerlich. Demir sah ihm freundlich entgegen. „Ich wusste nicht, dass sich ein seranischer Botschafter hier befindet. – Was bereitet uns dieses Privileg?“
„Wenig erfreuliche politische Angelegenheiten.“
„Die Sache mit den Tuma. – Ich habe davon gehört.“ Demir’s Gesichtsausdruck war nichts sagend. „Ich bin Cuvit Coba. – Dies ist mein Restaurant. Ich fühle mich zutiefst geehrt. Botschafter Demir.“
„Das ist Miss Norak“, erwiderte Demir mit einer einladenden Handbewegung in ihre Richtung. Coba sah erstaunt zu ihr. – Fragte er sich wie sie zu einem seranischen Namen kam? Oder weshalb sie den Namen eines Verräters trug? Wahrscheinlich beides. Coba fasste sich, setzte ein Lächeln auf und nickte ihr zu. Er war wesentlich älter als Demir. Seine Haare waren gänzlich grau. Zumindest jene, die er noch hatte. Sein Gesicht war mit Falten übersät und wies Flecken aufgrund seines alters auf. Seine Hände zitterten leicht. Ina fragte sich, ob es die Aufregung wegen Demir’s Anwesenheit oder das Alter war. „Ist ihr Koch Seraner?“ Fragte Demir, um die Stille zu brechen. „Oh ja. Der beste seranische Koch des ganzen Planeten.“ Demir schmunzelte: „Der einzige seranische Koch des ganzen Planeten.“ Coba lachte ehrlich: „Sie haben es durchschaut, Botschafter Demir.“
„Bringen sie mir seine Spezialität.“
„Sehr gerne. – Und für sie Miss?“ Ina schenkte ihm einen offenen Gesichtsausdruck: „Etwas anderes.“ Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf Coba’s Lippen und er ging in die Küche.
„Was nimmt ihre Gedanken in Anspruch, Miss Norak?“
„Unsere Situation. – Wir sitzen hier und warten, erhalten keine Informationen.“
„Das missfällt ihnen?“
„Ihnen nicht Botschafter?“ Er schüttelte den Kopf: „Ich muss allerdings auch nicht bei der neutralen Vereinigung um Asyl bitten, wenn wir in einen Krieg gegen die Tuma ziehen“, flüsterte er über den Tisch geneigt. Ina war bemüht sich nichts anmerken zu lassen, was ihn wissend lächeln liess: „Vielleicht denkt Nilia nicht daran, weil er sie für zu naiv hält. Ich weiss inzwischen, dass es nicht Naivität ist und Sebiha – der hat sie schon länger durchschaut.“
„Falsche Vermutungen Sir. – Wie gewöhnlich.“ Jetzt grinste Demir verlogen: „Aus welchem anderen Grund hätte sich der gute Sebiha sonst wohl bereit erklärt, sie hier alleine mit mir zurück zu lassen? Wenn nicht, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihrem Schicksal auf Seran zu entfliehen?“ Wieder neigte er sich über den Tisch: „Aus demselben Grund spielen sie mit Kommandeur Lanik. Ausserordentlich gut, wenn ich das anmerken darf. Der Narr ist in sie verliebt.“ Es leugnen zu wollen, half jetzt wohl nicht mehr und machte sie nur noch unglaubwürdiger. Deshalb schwieg sie und liess sich einen Teller vorsetzen. Nach einigen Minuten nahm Ina eine Bewegung auf dem Stuhl neben sich wahr. Sie richtete ihre Augen darauf. Irgendetwas lag dort. Sie presste ihre Augen zusammen. Demir verstummte, als er bemerkte, dass ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes, als seine Worte gerichtet war. Ina zog den Stuhl mit einer Hand vorsichtig zurück und sah in zwei grosse grüne Augen mit kleinen, schmalen, schwarzen Pupillen. Schwarzes Fell mit braunen und weissen Flecken. Kleiner Kopf mit spitzen Ohren. vier Pfoten
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