Ina: Der Konflikt (German Edition)
und einen langen Schwanz. Es lag auf der Seite, streckte seine Beine aus, hob seinen Kopf und starrte sie ebenso neugierig an. „Was ist Miss Norak?“
„Da ist etwas.“ Sie brachte es nicht fertig ihre Augen davon zu lösen. „Hat Ähnlichkeit mit – einer Ratte.“ Demir lachte: „Wenn es das wäre, würden sie bestimmt nicht mehr dort sitzen.“ Er lehnte sich über den Tisch um zu sehen wovon Ina dermassen gefesselt war. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und lächelte. „Keine Ratte Miss Norak.“
„Ich sagte Ähnlichkeit mit – Was ist das?“ Es faszinierte sie. Nach einigen Sekunden öffnete es seinen Mund. Vier Spitze Eckzähne kamen zum Vorschein, was Ina kurz die Luft raubte. „Das Ding“, dann führte es seine Pfote an den Mund, leckte die Innenseite ab und strich sich damit über den Kopf. Verrenkte sich auf eine unmögliche Art und rollte sich Seitwärts zusammen, versteckte seinen Kopf in seinem Fell und schloss die Augen. So bedrohlich es eben noch ausgesehen hatte, so friedlich wirkte es nun. Coba kam mit zwei Tellern. Er stellte sie hin und sah dann auf das Tier: „Ich scheuche sie weg, wenn sie sie stört.“
„Was ist das?“ Coba sah Ina überrascht an: „Eine Katze Miss. Die Menschen halten sich diese Tiere doch häufig in ihren Quartieren“, Coba war irritiert. Da er Ina als Menschen einstufte und sie mit diesem Tier offensichtlich nicht vertraut war. „Miss Norak ist damit nicht sonderlich vertraut“, erklärte ihm Demir und liess damit offen ob er nun die Menschen oder die Katze meinte. „Entschuldigen sie ich dachte sie wären ein Mensch, Miss“, brachte Coba unterwürfig vor. Ina lächelte ihn freundlich an: „So ungefähr.“ Coba nickte verständlich doch war sichtlich verwirrt durch ihre Antwort: „Es ist eine Katze. – Die Menschen bieten diesen Tieren seit jeher Unterkunft und Verpflegung.“ Demir deutete ihm sich zu setzten. Coba griff mit einer Hand unter den Bauch dieses Tieres und hob es hoch. Es liess seinen Kopf herunterhängen, ebenso alles andere. Und es war viel länger, als es zuvor wirkte. Mit der freien Hand nahm er den Stuhl und stellte ihn an die freie Seite des Tisches, setzte sich, platzierte das Tier auf seinem Schoss und strich ihm über den Kopf bis an das Schwanzende. „Ich habe noch nie gesehen, dass ein Tier“, Ina unterbrach sich. „Ich empfand es auch als absurd als ich es das erste Mal gesehen habe. Aber sie lebt jetzt seit über sechs Jahren bei mir und leistet mir Gesellschaft.“ Demir ass bereits genüsslich. Doch Ina konnte ihren Blick nicht von diesem Tier lösen. „Gefällt sie ihnen?“
„Es ist faszinierend. – Irgendwie seltsam.“ Coba lachte. Er blieb während des ganzen Essens bei ihnen sitzen. Demir genoss es sichtlich, sich mit jemandem unterhalten zu können. Irgendwann, lange nachdem sie mit dem Essen fertig waren, konnte sich Demir doch noch von Coba lösen.
Er legte Ina’s Arm unter seinen und führte sie hinaus. Zielgerichtet ging er auf den Hügel zu. Sie schlenderten langsam hinauf. Es waren zahlreiche Personen auf demselben Weg unterwegs. Offenbar hatten sie alle dasselbe Ziel. – Doch was war es? Oben angekommen, suchte sich Demir eine freie Stelle, fand einen grossen Stein und setzte sich. – Ein Botschafter der sich auf einen Stein setzte. Ina schmunzelte darüber und setzte sich neben ihn. Als sie sass und ihre Augen an den Horizont gleiten liess, verschwanden ihre Gedanken. Sie wurden von dem atemberaubenden Anblick, der ihr dort geboten wurde, verschluckt.
Der Himmel färbte sich rot. Dunkle Wolken arbeiteten sich in ihre Richtung. – Die ersten Wolken seit sie auf dem Planeten angekommen waren. Der Wind blies durch ihre Haare. Blitze fachten die Wolken sekundenlang an. Liessen sie in den grellsten Farben schimmern. Die Sonne bewegte sich auf das Gewitter zu und das Gewitter bewegte sich auf sie. „Schade. – Irgendwo hinter den Wolken ist ein Mond, der sich mit der Sonne kreuzt.“ Ina nahm seine Worte kaum wahr. Violette Blitze erhellten den Horizont und liessen ihn Orange leuchten. Unter den Gewitterwolken bildete sich über dem Boden dichter Nebel, der die Gebäude verschlang. Unter grollenden Klängen bewegte sich das Gewitter immer näher auf sie zu. Die Sonne reiste langsam über die Wolken und liess es dunkel werden. So dunkel wie es Ina auf diesem Planeten noch nicht erlebt hatte. Die Luft erhielt einen frischen Geschmack und dann begann es über ihnen. Es tropfte auf ihre
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