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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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uns innerhalb von zwei bis drei Stunden dorthin bringen.“ Bedrückte Stille lag Sekundenlang erstickend in der Luft. Mit jedem Satz den Pirev beendete, wuchs Ina's Unbehagen, ihre Angst. Sämtliche Muskeln in ihrem Körper waren angespannt, verkrampft. Ihre Hände hatte sie längst zu Fäusten geballt, um das Zittern darin zu unterbinden. Yeter ergriff das Wort und unterbrach damit die bereits viel zu lange andauernde Stille: „Wird es nicht auffällig sein, wenn plötzlich alle Seraner einen Spaziergang machen?“
„Wir alle Schlafen. Für die Tuma zumindest. Es gibt scheinbar einen Ausgang auf der Rückseite des Gebäudes, der Unbewacht ist da er nirgendwohin führt.“
„Und unsere Soldaten, die draussen sind?“
„Um ihre Freilassung wird man sich später kümmern. Ebenso um die ihrer jungen Gehilfen die noch dort sind.“ Dabei glotzte Pirev mit zusammen gepressten Augen Ina an. Der unausgesprochene Vorwurf liess Ina innerlich Zucken. Was er dachte war nicht nötig in Worte zu fassen. Seine Augen trafen sie wie doppelschneidige Klingen. Und dann traf sie ein anderer Schlag aus ihren eigenen Gedanken. Davut würde zurückbleiben! Wie viele Soldaten waren noch hier? Vielleicht dreissig oder einige mehr? Und man liess sie einfach zurück! „Kommandeur Ifeta wird uns in einer halben Stunde hinter dem Gebäude erwarten.“
„Ah gut. Ich hatte mich schon gefragt wie wir den Weg finden sollen“, Demir schaffte es tatsächlich in dieser Situation einen Scherz zu machen. Wieder wurde es still. Eine halbe Stunde. Genug Zeit um Davut zu sehen. Vielleicht könnte sie ihn warnen, ihn mitnehmen. Seter füllte sein Glas mit Talila. Sebiha’s nachdenklich besorgter Blick führte zu Ina. Er sah die Anspannung in ihrem Gesicht, ihrem ganzen Körper. Leider schaffte er es nicht, sie beruhigend anzulächeln obwohl er es versuchte. Ina presste ihre Lippen zusammen, stand auf und ging zur Tür. „Wohin gehen sie?“ Fragte Yeter in einer Lautstärke, die ihn selbst zusammen schrecken liess. Ina drehte sich langsam um. Doch sie schaffte es nicht einen Ton herauszubringen. „Wir sollten hier bleiben. Es erscheint den Tuma unter Umständen eigenartig, wenn die seranischen Botschafter mitten in der Nacht auf den Gängen herumspionieren.“ Obwohl sie es nicht beabsichtigt hatte, erhielt Sebiha einen bittenden Blick von ihr. „Eine halbe Stunde, Miss Ina.“ Dafür erhielt Sebiha von Pirev und den Yerko' strenge Blicke, die er ignorierte. Die Tür hatte sich kaum hinter ihr geschlossen, als Pirev mit seinem Vorwurf begann: „Sie wird wahrscheinlich direkt zu dem nächsten Tuma eilen und es ihm berichten!“
„Wenn sie so wenig Vertrauen in ihren eigenen Gehilfen haben, Botschafter Pirev, ist das bedauerlich. Ich vertraue Miss Ina.“
    Ina ging über den Rasen zu den seranischen Soldaten. Leider erblickte sie Davut nicht. Nachdem sie einige Minuten hin und her gegangen war, fragte sie schliesslich einen der anderen nach Davut's verbleib. Er konnte ihr keine Antwort darauf geben. Ebenso wenig die nächsten sieben, die sie noch fragte. Sie durchlief den grössten Teil des Areals, ging dabei sämtlichen neugierigen Blicken aus dem Weg und suchte ihn verzweifelt. Ohne Erfolg. Mit äusserstem Widerwillen gab sie sich geschlagen. Die halbe Stunde war gleich vorüber. Sie zweifelte nicht daran, dass Pirev sie ohne mit der Wimper zu zucken zurücklassen würde und sie wollte Sebiha nicht in die missliche Lage bringen, für sie Zeit schinden zu müssen, was er Zweifellos tun würde. Und natürlich hatte sie auch nicht vor, zurück zu bleiben. Auch wenn sie auf Seran unter Arrest gestellt werden würde, hier wollte sie auch nicht bleiben. Man würde sie letztendlich an Seran ausliefern und dann würde man ihr auf Seran Verrat vorwerfen, was ein Verhör nach sich ziehen würde. Ein Verhör! Sie versuchte diesen Gedanken nicht weiter zu ziehen. Machte sich auf den Weg zu Sebiha's Quartier.
Kurz bevor sie ankam begegnete ihr die Tuma Siel auf dem Korridor. Ein Lächeln, ein leuchten in den Augen: „Ich hatte gehofft, dich zu sehen.“ Ihre Stimme flammte förmlich vor Zierde. Ina schluckte leer.
Siel trat neben sie und legte ihren Arm um den von Ina: „Du kannst nicht schlafen oder?“ Die Tür zu Sebiha's Quartier öffnete sich und Demir trat heraus. Er presste kurz seinen Mund zusammen und ging dann auf sie zu: „Miss Norak. Haben sie mich vergessen?“ Siel wechselte ihren unschuldig neugierigen Blick von Demir zu Ina:

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