Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
Vom Netzwerk:
als sich um diese Dinge zu kümmern.“ Chevrin belächelte ihre Antwort: „Umso erstaunlicher für uns, eine Halb-Tuma in der Politik der Seraner vorzufinden. Wie kam es dazu?“ Ina senkte ihren Kopf zur Seite, ihre Stimme wurde nachdenklich, bedrückt: „Ich hatte keine grosse Auswahl.“
„Tuma. Du könntest dich für Tuma entscheiden.“ Ein erneuter Versuch sie zum Verrat zu bewegen? Oder einfach nur die unwissende Naivität einer unpolitischen Tuma? „Ich bin keine Verräterin“, erwiderte Ina ruhig. Mit einem eindringlichen Blick zu Chevrin, der verteidigend seine Hand hob: „Wir wollen niemanden zu einem Verräter machen.“
„Und doch hast du auf Nek7 etwas derartiges getan, um einen Krieg zu vermeiden. Unsere Botschafter glauben, dass“, Siel führte ihren Satz nicht zu Ende, da Chevrin eine fast unbemerkbare Handbewegung machte. „Was ich auf Nek7 getan habe, tat ich weil es so gewünscht wurde.“
„Von Sebiha?“ Fragte Chevrin neugierig. Obwohl er bereits wusste, dass Ina es auf Sebiha’s Wunsch hin getan hatte. „Botschafter Sebiha ist Botschafter. Wie alle anderen Botschafter tut er, was der seranische Senat von ihm verlangt.“
„Dann hat der Senat von ihm verlangt, dass er sie zu uns schickt? Weshalb diese Maskerade, wenn der Senat hinter dem stand?“
„Im seranischen Senat gibt es verschiedene Stimmen. Einige sind lauter als andere und nicht alle vertreten dieselbe Meinung.“
„Es steht nicht der gesamte Senat hinter diesen Gesprächen?“
„Steht denn jeder ihrer Senatoren hinter den Gesprächen?“ Chevrin senkte seinen Kopf, als wollte er dieser Frage ausweichen. Siel hatte einen neugierigen Ausdruck in ihren Augen: „Es scheint kompliziert zu sein. Nur ein Teil ihres Senates steht hinter den Gesprächen und dem was du getan hast?“ Ina bestätigte es mit einer Handbewegung. Eine Information, die den Tuma längst bekannt war. „Der Senat weiss nicht was ich tat.“ Nun wirkte Siel entsetzt. Chevrin hingegen regte sich nicht. „Aber – “, Siel starrte lange zu Ina: „Aber Botschafter Sebiha wollte es doch.“ Ina konnte nur über Siel’s Unschuld lächeln. Es hätte zu lange gedauert, ihr alles zu erklären, dass sie es verstand. Das Gespräch verlief schleppend. Ina war mit ihren Gedanken bereits wo anders. Aber sie konnte nicht einfach gehen.
Erst nach langem, als sie bereits einige Minuten schwiegen, entschied sie, dass es an Zeit war zu gehen. Sie hatte sich lange genug mit den beiden beschäftigt, um ohne weiteres Aufsehen zu verschwinden. Doch sie wollte nicht einfach so gehen: „Verhandlungen wie diese sind schwer“, begann sie langsam: „Jedes noch so kleine Detail wird hin und her gedreht, bis es so passt, wie es die entsprechende Person haben will.“ Chevrin nickte ihr bestätigend zu. Es war nicht nötig, dass sie das einem Botschafter erklärte, der wesentlich mehr Erfahrung hatte als sie. „Botschafter Chevrin, bitte verzeihen sie meine Frage. – Haben sie etwas mit dem Angriff auf unsere Schiffe zu tun?“ Er hielt ihren Augenkontakt: „Nein.“ Eine verdammt simple Antwort und so wenig Regung in seinem Gesicht. „Ich glaube, was ich auf Nek7 getan habe, war richtig und damit bin ich nicht die einzige.“ Ina flüsterte und war sich dem schmalen Pfad, den sie gerade beging, durchaus bewusst. „Ich hoffe, dass ich mich nicht in ihnen irre, Botschafter Chevrin.“ Er neigte seinen Kopf nachdenklich, als würde er etwas erkennen: „Das tun sie nicht. Ich dachte wir hätten das bewiesen.“
„Sie haben bewiesen, dass sie die vernünftige Partei bei diesen Gesprächen sind.“
„Appellieren sie gerade an unsere Vernunft?“
„Derartiges zu tun steht mir nicht zu, Botschafter Chevrin. – Gute Nacht.“ Siel schien verwundert darüber, dass Ina sich so plötzlich verabschiedete. Chevrin deutete eine Verneigung an, blieb aber nachdenklich sitzen.
Als Ina in das Gebäude verschwunden war, richtete er sich zu Siel: „Sie klang besorgt.“
„Ist etwas vorgefallen?“ Chevrin schüttelte seinen Kopf: „Hast du Achri gesehen? Ich wollte eigentlich zu ihm.“
„Er zog sich vor einigen Stunden in sein Quartier zurück.“
    Ina huschte durch die Gänge und eilte in ihr Quartier. Sie hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war. Ein kurzer Blick auf das Display neben der Tür, liess ihren Atem Stocken. Mehr als eine Stunde. Sie suchte eine kleine Tasche, packte die beiden Katzen die auf dem Bett schliefen hinein und warf sich den Riemen über die

Weitere Kostenlose Bücher