Ina: Der Konflikt (German Edition)
Regung dabei in ihrem Gesicht lag. „Damit hatte ich gerechnet.“
„Und sie hielten es nicht für notwendig mich vorzuwarnen?“
„Ich betrachte dies als eine jener Erfahrungen, die man alleine machen soll. – Ich nehme an sie haben abgelehnt?“
„Wir haben vereinbart, dass ich sie noch einwenig ausspioniere. Wohlmöglich ergibt sich ja die Gelegenheit, dass ich einige seranische Schiffe verraten kann. – Ach nein! Das habe ich ja schon getan.“ Eine ehrliche Gefühlsregung die sie in Sarkasmus verpackte. Sebiha verstand, dass sie wütend war weil er sie nicht vorgewarnt hatte. Aber wenn sie in aller Ruhe darüber nachdenken konnte, dann würde sie es verstehen. „Wieso haben sie es nicht Demir berichtet?“
„Wozu etwas berichten, was sich bereits allgemeiner Bekanntheit versichern kann?“
„Sie hätten seinen Rat suchen können Miss Ina.“
„Demir’s Rat? – Ist das ihre ehrliche Empfehlung an ihre Gehilfin?“ Fragte Ina skeptisch und löste damit die Frage aus, wie sie zu Demir stand. Offensichtlich war es nicht Gegenseitigkeit. Somit waren sie auch schon beim nächsten Punkt. „Sie haben bereits viele Feinde, Miss Ina. Mehr als ich jemals hatte. – Doch sie haben auch schon einige Freunde.“ Ina schien aufgrund seines Themenwechsels verwirrt zu sein. Oder tat so. „Mit Demir haben sie einen einflussreichen Verbündeten. – Einflussreicher als es den Anschein hat.“ Ina drehte ein kleines Stück Frucht in ihrem Mund: „Ich glaube nicht, dass Demir mein Verbündeter ist“, gab sie ihm mit undurchsichtigen Gesichtszügen zurück. „Als ich Nek7 verlassen habe, war er einer der Kritiker was sie betrifft. – Jetzt ist er ihr Verbündeter, Miss Ina. Ich weiss nicht wie sie das geschafft haben, doch sie haben meine Anerkennung für diese Leistung. Denn Demir gehört zu jenen, deren Meinung man nur schwer ändern kann.“
„Vielleicht hat er seine Meinung über mich geändert, Botschafter Sebiha. Aber das macht ihn nicht zu meinem verbündeten.“ Sebiha hob seine Hand: „Er hat offen eine Drohung gegen Ifeta ausgesprochen.“ Er machte eine kurze Pause, um ihre Reaktion zu studieren. „Er verteidigt sie, Miss Ina. – Ein Verhalten das ich von Demir bisher nicht kannte.“ Leider liess sie ihm keinen Einblick in ihre Gedanken. „Die beiden Yerko’s sind ebenfalls von ihnen angetan.“
„Ich kenne sie nicht. – Habe noch kein Wort mit dem jüngeren der beiden gesprochen“, erklärte sie gelassen und vermied es damit, sich zu Demir zu äussern. Es war verzwickt mit den beiden. Weder Demir noch Ina standen dazu, dass sie ihre Meinungen über einander geändert hatten und doch war es offensichtlich. „Das ist es, Miss Ina. Ohne dass es ihnen klar ist, haben sie sich zwei Freunde und einen Verbündeten geschaffen.“ Ina lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Und ebenso viele Feinde wurden mir geschenkt“, entgegnete sie trocken. Nun lehnte sich auch Sebiha in seinem Stuhl zurück, legte seine Hand an die Lippen und strich mit dem Daumen darüber: „Sie sind in der seranischen Politik, Miss Ina. – Und sie sind erst am Anfang.“ Sebiha neigte seinen Kopf: „Wollen sie zurück?“ Ihre Antwort kam schnell: „Ich bereue meine Entscheidung nicht, Botschafter Sebiha.“ Einen Moment hatte er befürchtet, sie würde anders antworten. „Ich ebenso wenig, Miss Ina.“ Immerhin glaubte er in diesen Worten erkennen zu können, dass es wirklich so war. „Demir berichtete mir, dass sie Garo spielen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schob er seinen Teller beiseite und zog das Spielbrett, das Ina’s Aufmerksamkeit entgangen war, zwischen sie. Er startete es und begann sofort zu spielen.
Ina entschied sich für dieselbe Taktik, mit der sie bereits gegen Demir gewann. Sie spionierte seine Transportrouten aus und hielt sich von seinen Kriegsschiffen fern.
Sie spielten lange, die Sonne wanderte stetig weiter über den Himmel. Während der gesamten Spielzeit besprachen sie die Ereignisse der vergangenen Tage. Was geschah, als Sebiha mit den Tuma auf dem Weg nach Seran war und darüber, was während dieser Zeit auf Nek7 geschah. Er wollte beinahe jede Stunde einzeln abhandeln. Sichtlich nur aus Sorge um ihre Person, befragte er sie zu jedem kleinen Detail sehr genau aus, was äusserst anstrengend wurde. Mehr als eine Entschuldigung verliess seinen Mund. Es war ihm nicht Recht, dass er sie alleine zurückgelassen hatte und er versicherte ihr, dass er das in Zukunft vermeiden würde.
Wie üblich
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