Ina: Der Konflikt (German Edition)
Augen und schmiegte sich fester an seinen Körper, was sein Verlangen nach ihr wieder weckte. Er strich mit seinen Fingern über ihr Schulterblatt. „Ich habe nachgedacht.“ Zweifellos hatte sie das. Sie schien permanent zu denken. Es gab wohl keine einzige Sekunde, in der sie einen banalen Gedanken verfolgte. Geschweige denn eine einzige Sekunde in der sie einfach an nichts dachte. „Wie lange?“ Eigentlich wollte er keine Antwort darauf. Er wollte auch nicht wissen worüber sie nachdachte. Es konnte ohnehin nur eine Sache sein. Ihre Momentane Situation. Der Verrat der in einigen Tagen kein Verrat mehr sein sollte. Er wollte es nicht wissen. Er wollte sie, wollte diese Situation auskosten. Nicht reden. Deshalb zog er seinen Arm unter ihr weg und liess sie auf den Rücken gleiten. Begann ihren Hals zu küssen. Seine Finger glitten ihrer Taille entlang hinunter. Vorsichtig schob er einen Finger unter ihren Slip, während sein Mund ihre Lippen suchte. „Es war nicht nur Ifeta.“ Demir erstarrte. Sein Verlangen erlosch innert einer Sekunde. „Ich kenne ihre Namen nicht. Aber…“
„Sch.“ Darüber wollte er nicht im Bett sprechen. Er wollte es klar voneinander getrennt haben. Ihre Stirn zog Falten. Sie suchte seinen Augenkontakt. „Zieh dich an.“ Nun zogen sich auch noch ihre Augenbrauen zusammen, die Falten auf ihrer Stirn wurden noch tiefer. Er hatte sie vollends verwirrt. Wahrscheinlich hatte er nicht den richtigen Ton getroffen. Deshalb legte er seine Hand auf ihre Wange und küsste besänftigend ihre Stirn: „Wir sollten nichts durcheinander bringen, Ina. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“ Danach setzte er sich auf, suchte seine Hosen und zog sich an. Eigentlich wollte er es auch nicht in ihrem Zimmer besprechen, doch draussen waren Achri und Decha. Also konnten sie es auch nicht dort besprechen. Er setzte sich auf das Sofa vor dem Fenster. Zögernd ging sie zu ihm. Nahm auf dem Weg dort hin ihre Stiefel und begann einen Fuss nach dem anderen darin zu verstauen. Nachdem er die Knöpfe seines Hemdes geschlossen hatte, begann er: „Also. Ihre Namen.“ Wieso kam sie jetzt darauf? Auf diesem Schiff, wo sie Neven wieder sah. Doch damit gab er sich auch selbst die Antwort auf seine Frage. Neven war Schuld an ihrem Verhör. Beinahe erschrocken starrte sie ihn an. Wandte ihren Blick wieder ab: „Ich kenne ihre Namen nicht.“ Demir versuchte die Vorstellung zu verbannen, wie sich mehr als nur einer über sie her machte. „Wie viele?“ Ina schwieg einen Moment. Als würde sie sich jedes Gesicht in Erinnerung rufen: „Können sie ihre Namen ausfindig machen? Werden sie es?“ Er neigte seinen Kopf: „Ich habe dir meine Hilfe angeboten.“
„Was Ifeta betrifft.“
„Da noch andere beteiligt waren, schliesst es diese mit ein.“ Als ob sie etwas in seinem Gesicht suchen würde, betrachtete sie ihn lange. „Sie werden mir dafür etwas schulden, Miss Norak. - Irgendwann.“
„Vier. - Und Ifeta.“ Demir führte seine Faust an seinen Mund und hoffte damit seinen schockierten Gesichtsausdruck zu verbergen: „Fünf. Das wird viel Zeit in Anspruch nehmen.“ Das würde äusserst viel Zeit in Anspruch nehmen und viele alte Schulden einfordern. Viele alte Schulden und viel Planung. Hatte sie die Ausdauer? War sie skrupellos genug es bis zuletzt durch zu ziehen? „Ifeta wird sehen was mit seinen Freunden geschieht, ehe es mit ihm selbst geschieht." Ina atmete langsam aus. Kaute an dem Knöchel ihres Daumens: „Wie?“
„Wenn ich es weiss werde ich es ihnen sagen.“ Sie nickte langsam. „Auch wenn ich noch nicht weiss wie, es wird nicht schön werden. Ifeta und seine Freunde werden es bereuen, Miss Norak. Aber sie werden vielleicht Skrupel haben.“ Ihre Augen trafen ihn wie ein Schlag: „Ifeta und seine Freunde hatten ihren Spass! Jetzt sollen sie die Rechnung dafür bezahlen!“ Die Distanz ihrer Stimme, ihre versteinerten Gesichtszüge, die Kälte ihrer Augen. Nichts liess den geringsten Zweifel an ihren Absichten. Eine Seite von ihr, die ihm bisher nicht so bekannt war. Von der er bisher nicht wusste, dass sie darüber verfügte. – Rachegelüste waren eine heikle Sache, wenn man sie befriedigen wollte. „In Ordnung.“ Konnte er seiner Stimme dieselbe Kälte verleihen, wie sie ihrer? Sie zog den Verschluss ihres rechten Stiefels hoch und stand auf. Demir folgte ihr.
Hätte Neven seinen Blick in Faustschläge verwandelt, hätte es Demir wohl kaum überlebt. Ina wich Neven's Augen mit
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