Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
Vom Netzwerk:
gekonnter Gleichgültigkeit aus. Doch Demir erhielt die volle Wirkung, als er das Zimmer hinter ihr verliess. Achri und Decha nahmen den intensiven Augenkontakt der beiden selbstverständlich mit gewohntem Interesse wahr. Ina sah kurz zu dem Tisch bei dem gerade derselbe junge Seraner, der ihnen bereits dieses Quartier zugewiesen hatte, nun damit beschäftigt war, den Tisch zu decken und verschiedene Speisen auftrug. Sie nahm sich ein Glas Wasser und setzte sich auf das Sofa. Demir ging als ob nichts wäre neben sie. Neven hatte sich von dem unübersehbaren Schock noch nicht erholt. Er versuchte den Anschluss an das Gespräch, das er mit Achri und Decha führte, wieder zu finden. Mehr oder weniger erfolglos.
Nach einem kurzen Moment wurden sie von dem jungen Seraner darüber informiert, dass der Tisch nun fertig sei.
    Neven hatte den Platz am Kopf des Tisches bezogen. Ina rechts von ihm, Demir rechts von ihr. Decha und Achri sassen ihnen gegenüber.
„Also Demir, alter Freund. Was hast du vor sobald du bei der neutralen Vereinigung bist?“ Wie üblich wenn Demir nicht vor hatte auf eine Frage zu antworten, setzte er seine diplomatische Maske auf und erwiderte kühl: „Das dürfte meine Sorge sein alter Freund.“ Neven lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Wechselte seinen Blick von Demir zu Ina und wieder zurück: „Du glaubst wirklich, man wird dich zurückholen.“ Es war keine Frage. Eher eine Feststellung aufgrund seiner Erfahrung mit Demir. „Was heute als Verrat betrachtet wird ist morgen ein selbstloser Dienst für das seranische Reich.“ Neven nickte langsam. Als hätte er mit dieser Antwort gerechnet: „Und was hat Ina damit zu tun? Weshalb hast du sie hineingezogen?“
„Es war ihre Entscheidung.“
„Es war ihre Entscheidung“, wiederholte Neven bedacht. Doch seine grösser werdende Wut konnte er nicht verbergen. Nicht vor Demir's Augen. „Ich habe sie nicht auf Seran gelassen damit du sie zu einer Verräterin machst! Dann hätte ich sie mitnehmen können!“ Aufgrund seiner plötzlichen Lautstärke fuhr Decha mit seiner Hand über sein Ohr. Ina sass regungslos zwischen Demir und Neven. Sie streckte ihre Hand aus und nahm sich eine Frucht aus einer Schüssel, die inmitten von anderen Speisen stand. Legte sie in ihren Teller und schnitt sie in kleine Stücke. Einen Moment lang war es totenstill. Bloss das Messer das durch die Frucht in ihrem Teller glitt, brach die Stille. Mit schwerem Atem verfolgte Neven jede ihrer Bewegungen: „Wieso hast du das getan Ina?“ Enttäuschung über ihre Tat und Frust lagen deutlich hörbar in seinen Worten. Ina legte das Messer in den Teller. Füllte ihr Glas mit Wasser und nahm einen langsamen Schluck davon, ehe sie in seine Augen sah. Demir erkannte nichts in ihrem Gesicht. Gar nichts. Es schien ihm fast so, als würde er Sebiha neben sich sitzend sehen, in Gestalt dieser jungen Frau. „Wieso hast du Seran verraten?“ Es klang, als würde Ina über eine verpasste Verabredung mit ihm sprechen. Belanglos. Irrelevant. Neven drückte seine Augen leicht zusammen: „Ich hatte meine Gründe.“ Sie nickte schwach: „Ich auch“, gab sie leise zurück. Sein Blick fiel sofort vorwurfsvoll zu Demir. Er schüttelte seinen Kopf: „Bei den heiligen Wäldern von Quendresa! Ich habe dir beigebracht selber zu denken Ina! Dir nichts einreden zu lassen. Aber du folgst ihm!“ Demir schluckte leer. Neven hatte tatsächlich keine Ahnung was mit ihr geschehen wäre. Vielleicht wusste er nicht einmal was mit ihr geschah, als er Seran verraten hatte. Konnte er wirklich dermassen unwissend sein? „Das hast du. Und ich habe selber nachgedacht“, sie sprach ruhig und kontrolliert. Achri und Decha luden einige Speisen auf ihre Teller und versuchten unbemerkt zu bleiben. Jedoch verfolgten sie die Konversation mit steigendem Interesse. Neven stiess den Atem aus. Ihre Antwort gefiel ihm nicht. Doch vor allem überzeugte sie ihn nicht. Er schien überzeugt zu sein, dass Demir dafür verantwortlich war. Stand es ihm zu Neven aufzuklären? Ina schien es noch mit keiner Silbe erwähnt zu haben. Und sie hatte wohl auch nicht vor etwas daran zu ändern. Scheinbar wollte sie Neven's Gewissen schonen. Aber hatte Neven es verdient, dass sie das tat? Ina schob sich ein Stück der Frucht in den Mund und kaute langsam darauf herum. Erneute Totenstille. Nach einigen Gabeln voll Gemüse und Fleisch, schlug Neven ein anderes Thema an: „Was wurde eigentlich aus dieser Dais, die du Umworben hast,

Weitere Kostenlose Bücher